Geschichten:Die Rückkehr der Pfortensteiner - Ungeplante Waffenhilfe

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Anfang Tsa 1044 BF, Gut Libellensee, zur Mittagsstunde

Junker Rondradan klappte dass Helmvisier hoch und entbot seiner gegenüber den Rittergruß. „Frau von Schneitzig, was für eine erfreuliche Überraschung Euch und eure Leute hier zu treffen. Rondra hätte es kaum besser einrichten können.“

Die angesprochene Ritterin tat es ihm gleich und blickte sich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck um. „Rondra zum Gruße, Junker Pfortenstein. Könnt Ihr mir bitte erklären was hier los ist? Meine Leute berichteten von Gewappneten die Libellensee angreifen und ich dachte die Kaisermärker wären zurück. Aber das hier...“ Ratlos zeigte sie auf die drei am Boden liegenden Toten mit ihren Erlenfaller Wappenröcken.

„Das hier ist der Erlenfaller selbst!“, ließ sich überrascht Irion vernehmen. „Also Edelbrecht, der Bruder des Junkers.“ Der Tote bei dem er stand hatte eine Kriegslanze in Schneitziger Farben quer von einer Seite zur anderen durch den Körper stecken. „Guter Stoß, Frau Ritterin!“ Anerkennend Pfiff der Pfortensteiner durch die Zähne.

„Ja aber, das sind doch Reichsforster. Verdammt...“ Alwene von Schneitzig wirkte sehr zerknirscht.

„Das schon, aber ihr habt sicherlich schon gehört, dass wir mit den Erlenfallern in Fehde liegen.“ Olmerga kam gerade wieder von der Verfolgung der Flüchtigen zurück und hatte den Helm im Arm. Ein deutliches Zeichen, dass von den entkommenen Waffenknechten keine Gefahr mehr ausging. Sie ließ ihr Pferd neben ihrem Familienoberhaupt halten und besah sich nun ebenfalls den Kampfplatz.

„Natürlich ist mir das zu Ohren gekommen!“ Jetzt klang die Schneitziger Ritterin sehr unfreundlich. „Das heißt jedoch nicht, dass ich diese Fehde gutheiße oder in sie hineingezogen werden möchte.“

„Das verstehe ich. Trotzdem danke ich Euch für Eure Hilfe.“ Rondradan deutete auf die Rauchsäulen hinter dem nächsten Hügel, wo das Gut Libellensee unrettbar in Flammen stand. „Dank Eurem Eingreifen konnten wir die Angreifer auf der Flucht in die Zange nehmen und für ihre Taten büßen lassen.“

„Trotzdem kann und werde ich nicht zulassen, dass dieser Zwischenfall mir den Zorn der Erlenfaller einbringt!“

„Wenn das Euer Wunsch ist Wohlgeboren, werden wir dafür sehr gerne die volle Verantwortung übernehmen und über Eure Beteiligung an diesem Scharmützel Borons Mantel des Schweigens legen.“ Rondradan gab Olmerga einen Wink und diese begann zusammen mit den Pfortensteiner Waffenknechten die Schneitziger Lanzen und Wimpel einzusammeln, die auf dem Kampfplatz verstreut lagen. „Mögen es auch keine Kaisermärker sein, so habt Ihr doch einen Dienst getan, der Euch als Reichsforster Ritterin zur Ehre gereicht, indem Ihr selbstlos in den Kampf rittet, um die Lande eines Nachbarn zu verteidigen. Das werden wir Pfortensteiner Euch nicht vergessen. Solltet Ihr einmal unsere Hilfe benötigen, so soll sie Euch in Rondras Namen nicht verwehrt bleiben.“

Alwene nickte nur mürrisch und wartete unruhig, bis ihre Gewappneten ihre Sachen wieder beieinander hatten. Ihre eigene Kriegslanze wurde von zwei Pfortensteiner Knechten aus dem Leib des Erlenfaller Marktvogtes gezerrt und ihr notdürftig gesäubert übergeben. Sie verabschiedete sich mit einem knappen Gruß in Richtung Rondradans und machte sich dann auf dem schnellsten Weg zurück in Richtung ihrer Burg.

„Was machen wir jetzt mit den Gefallenen?“, fragte Irion seinen Vetter nachdem die Schneitziger außer Sicht geraten waren.

„Lasst uns schauen, ob wir auf dem Gut noch einen Karren finden, auf dem wir sie zurück nach Rallingen schicken können. Ich will sie in Pfortensteiner Erde nicht haben und es ist noch kalt genug, dass sie auf dem Weg nicht anfangen sollten zu stinken.“