Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - Nachwehen

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Haselhain/Südbrendiltal, nahe Steingarten, Anfang/Mitte Tsa 1039 BF

Das Schlimmste hatten sie hinter sich und auch der kurze Winter war gekommen und gegangen, ohne dass es erneut, jetzt zu Frühlingsbeginn, irgendwelche größeren Konflikte gab. Trotzdem fühlte Selo sich denkbar schlecht. Sie hatten Gaulsfurt – ihren Zugng zum Darpat -verloren, hatten in Kahlfels nun einen Mann des Markgrafen sowie überall "Friedenstruppen" sitzen, es waren einige neb. Sonderprivilegien beschnitten worden, einige Raulsche waren in Nachbarbaronien gegangen, es gab eine Mehrzahl an politischen und militärischen Führern, die Stämme und Familien waren immer noch zerstritten und diese ganze Krise hatte unglaublich viel Leben, Kraft und Gold gekostet. Dazu war er nun ein Pulethaner, er und Siyandor, angesichts früherer Mitglieder des Bundes ein schlechter Tausch, dachte er wehleidig, während er hier am Grenzpunkt in der kleinen Befestigung saß und auf den neuen Vogt von Südbrendiltal wartete. Der hatte sich nicht all zu weit von seinem aktuellen Sitz auf Mantikorskorszahn entfernen wollen, da sich an der gesamten Perricumer Küste in letzter Zeit Piratenüberfälle häufften, deshalb hatte er diesen Treffpunkt vorgeschlagen.

Sie wollten sich über das ausgehandelte Fest unterhalten, als Bundesbrüder, ha, darauf hatte Malepartus bestanden.

Kurz darauf wurde Alrik von Korbrunn gemeldet und trat in den kargen Raum ein, Selo mochte diesen Mann nicht.

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„Wie ihr seht, Euer Hochgeboren, haben wir unseren Teil der Abmachung gehalten, jetzt seit Ihr an der Reihe.“, Selo versuchte dem Bluthund mit seinen neuen Würden zu schmeicheln, erkannte aber schnell, dass dieser ein Mann wie Eslam war und schwang um: „Aber viel wichtiger, es dient der Einheit der Nebachosya, deren großer Befürworter Ihr doch immer wart, wenn auch anders als ich dies begreife, aber das soll jetzt nicht weiter von Belang sein.“, der kampfentstellte, grimme Mann vor ihm ließ ihn unbehelligt weiter reden und ließ sich nicht anmerken, was er vom Gesagten hielt, doch Selo hatte noch ein weit schlagenderes Argument: „Vielleicht reicht Euch das nicht, jetzt wo Ihr zu Ehren gekommen seit und Martok sich offensiv sperrt und stattdessen sein Heil bei den Raulschen sucht, um dort sein Recht einzuklagen, ganz gewiss nicht nach Eurem Geschmack, aber nach seinem sicher auch nicht. Ihr kennt ihn.“, bei dem Wort Raulsche gab der Südbrendiltaler nur ein kurzes „tz“ von sich und sah Selo etwas abschätzig an, so wie er normalerweise auf Raulsche blickte. Doch Selo fuhr unbeeindruckt fort: „Wenn Euch dies nicht genug ist, dann denkt daran, dass wir hier als Vertreter ein und des selben Bundes sitzen und ihr diesem gegenüber eine Pflicht habt und noch wichtiger…“, Selo machte eine kurze Pause und formulierte dann um., „…Ihr könnt mir doch nicht sagen, dass Ihr die Stimmen aus der Markgrafschaft nicht auch hört, auch wenn ihr vielleicht einen feuchten Dreck darauf geben wollt, relevant und gefährlich sind sie trotzdem für Euch, Ihr sitzt noch nicht so fest im Sattel wie ihr denkt bzw. es gerne hättet. Verräter und Wendehals nennen sie Euch und noch andere Beinamen gedenken sie Euch an, nicht jeder hier glaubt Euch, dass Ihr von Hamars Plänen nichts gewusst habt und nun auch Nutznießer dessen seit.“ Selo konnte sehen wie die Schlagadern des Korbrunners ihm gegenüber anschwollen und sein Gesicht eine andere Farbe bekam und eilte sich deshalb zu einem Ende zu kommen. „Deshalben ist dieses Fest auch so wichtig für Euch, Ihr könnt damit der Markgrafschaft zeigen, dass Ihr treu seid und um den Frieden und die Einheit der Nebachoten bedacht. Das würde einige Kritiker verstummen lassen, auch wenn ihr Euch Seite an Seite mit uns stellt und im besten Fall, den anderen Edlen und Fürsten. Das hätte eine Größe die keiner mehr ignorieren kann, gleich wie kritisch sie Euch sehen.“

Lange regte sich der Mann nicht, nur das Pochen seiner Schlagadern, das Zucken seiner Muskeln und das widerliche Pulsieren seiner offenen und vernarbten Wangenwunde regten sich und sprachen Bände über seine Gemütslage und Gedanken. Doch zu Selos Überraschung legte sich die Unruhe in seinem Gegenüber, der ihn fest ansah, weniger abschätzig, aber immer noch distanziert und dann auf nebachotiscem Tulamidya die kurze Antwort gab: „Gut, Junge, so machen wir das. Ich bestimme die Zeit, ihr den Ort, ich denke ihr werdet irgendwas Neutrales wählen, ha. Es wird im Rahja sein, dem Mond der Versöhnung.“ Selo sprang, trotz der unangebrachten Anrede, innerlich fast über vor Freude, wusste er doch nicht, dass Al’Arik den Festtag eines Familien- bzw. jetzt Stammesheiligen der Kur’barun gewählt hatte, ein Umstand der vielen später missfallen würde.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Sebarin.svg   Wappen Herrschaft Steingarten.svg  
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Autor: Jan