Geschichten:Die Katastrophe (Al’Katas Pu’ranuth) - (Un)Ruhe in Gnitzenkuhl I

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Gut und Herrschaft Rotfurt, Baronie Gnitzenkuhl, Mitte/Ende Boron 1039 BF

Hamardan stand da vor seinen Leuten und mimte den stolzen Nebachoten, doch innerlich war er aufgewühlt. Nie hatten die anderen Stämme ihn und die Gizien’Chul-Nebachoten als gleichwertig angesehen. Zwar hatte man sich einen Status als Anwärter erstritten, aber dabei war es immer geblieben, bei wirklich wichtigen Begebenheiten hatten sie immer außen vor gestanden und man hatte sie stets vertröstet. Immer wie die kleinen Brüder behandelt. Die mythische Zahl hatte man nie angetastet. Es seien 9 Stämme der Nachfahren der Babur Nebachosya nicht 10 und die Gizien’Chul müssten sich noch hervor- und abheben von ihren Geschwistern vom Stamm der Krek Awar, die stets am stärksten gegen diese Rauslösung protestierten, wenn auch eher geschickt denn lauthals. Aber wie hätten sie sich je hervorheben können wenn man sie an den wichtigen Entscheidungen nie hatte teilhaben lassen. Hinterm Rücken, dass wusste Hamardan, hatte man sie stets als zu „raulisiert“ betrachtet. Vielleicht auch weil sie sich das Recht auf die Stammeswürde nie einfach genommen hatten und mit Blut und Tränen, sondern sich stets der Diplomatie bemüht hatten.

Dies verfluchte Hamardan jetzt. Denn gerade die kompromisslosen Traditionalisten der Korbrunns hatten es jetzt gewagt sich dreist gleich in den Stand eines ganzen Stammes zu erheben. Eine einzige Familie, hah, eine große und mächtige zwar, aber nur eine Familie die immer im Schatten der Brendiltals gestanden hatten, aus dem sie jetzt heraustraten und aufbegehrten. Auch gegen diesen Martok, von dem Hamardan auch nicht recht wusste was er von ihm halten sollte. Jedenfalls versanken mittlerweile Brendiltal und Haselhain im Durcheinander eines Konfliktes der auch vor den anderen Baronien und vorallem den Nebachoten in diesen nicht Halt machte. Und die Korbrunner versuchten jetzt ihren Vorteil daraus zu ziehen. Und Hamardan wusste nicht ob ihn dies beeindrucken oder er die Dreistigkeit dieser Heuchler verabscheuen sollte. Nur eins wusste er - und so sprach er vor den versammelten Mitgliedern der Gizien’Chul-Nebachoten: „Wir konnän dasz nicht auf uns sitzän lassän. Wänn wir nicht jätzt auch unsäre Anspruchä wahrän dann werdän uns die andären Stämme niemals als Glaichwärtig und stark gänug ansähen. Äs wird Szait die Großä däs Stammäs där Gizien’Chul szu värkundän. Ägal wie oft die Gnitzä wiedärholt uns aus där Angälegänhait heraus’szuhaltän. Wir konnän uns nicht heraushaltän, dänn äs ist unsäre Angälegänhait und wir stäcken mittendrin. Wänn wir jätzt zuruckstäcken vär’lierän wir unsär Gäsicht. So tragt äs hinaus, dass där Stamm där Gizien’Chul sich auf kainä Saitä ställt in diesäm Kon’flikt, außär auf saine eigenä.“



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg   Wappen Baronie Gnitzenkuhl.svg   Wappen Herrschaft Rotfurt.png  
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Autor: Jan, Tomira