Geschichten:Die Geheimnisse des alten Landes - Kein Ordensland in Greifenhorst

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Phex 1046 BF, Greifenhorst

Ardo, welch Freude dich wieder einmal in Greifenhorst begrüßen zu können.“

„Die Freude ist ganz meinerseits, Otwin. Es ist immer wieder schön, dein gastliches Heim zu betreten.“

„Zu viel der Ehre. Rustikal trifft es eher, und das weißt du ganz genau. Schließlich bist du oft genug im Garetischen, um das zu erkennen.“

„Ach weißt du, der ganze Prunk und die Annehmlichkeiten der garetischen Lustschlösser mag recht angenehm sein. Aber nur hier am Finsterkamm erkennen wir wirklich, wo unser von Praios gegebener Platz auf Dere ist und welche wichtige Aufgabe uns als Herren über das Land zufällt.“

„Wohl gesprochen. Komm doch herein und setzt dich erstmal. Das Bier steht schon bereit.“

„Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.“

„Was verschlägt dich also nach Greifenhorst, kaum dass der Schnee die Wege freigegeben hat?“

„Zweierlei. Zum Ersten möchte ich Dich und die Deinen für Anfang Praios nach Kressenburg einladen. Der Praios-Tempel ist nach zwölf Götterläufen Bauzeit endlich fertiggestellt und zur Tempelweihe seid ihr alle herzlich willkommen.“

„Diesem freudigen Anlass werden wir natürlich nicht fernbleiben. Karina und ich werden auf jeden Fall anreisen.“

„Wunderbar! Die restlichen Garafanisten werde ich dieser Tage auch noch aufsuchen und persönlich einladen. Immerhin ist der Tempel dem Heiligen Garafan gewidmet und soll die spirituelle Heimstätte der Ritterschaft Greifenfurts werden.“

„Ich kann es kaum erwarten ihn in seiner Vollendung zu sehen. Das letzte Mal als ich dich besuchte, war man gerade erst dabei die Kuppel zu schließen.“

„Ja, die Zeit vergeht manchmal wie im Flug. Doch lass mich zu meinem anderen Anliegen kommen. Wie du weißt, stehe ich seit seiner Gründung dem Orden von Korgond vor und bin zuletzt in dieser Position auch bestätigt worden.“

„Das ist mir bekannt, auch wenn ich selbst nicht Teil dieser Gemeinschaft bin. Ich war bisher mit dem Finsterkamm und den Schwarzpelzen genug beschäftigt, als dass ich mich mit dieser Groß-Garetischen Geschichte hätte befassen können.“

„Das verstehe ich nur zu gut. Trotzdem sind jene Mysterien, mit denen sich der Orden befasst nicht unwichtig, basiert auf ihnen doch das Verständnis für eine gute Herrschaft über das Land. Ich bin mir bewusst, dass gerade in Greifenfurt viele Edle der Idee Groß-Garetiens skeptisch gegenüberstehen, weil sie es als politische Idee verstehen. Auch ich habe kein Verlangen danach ein Vasall des neuen Großfürsten zu werden und das ist auch nicht der Kerngedanke Korgonds. Das Land vom Kamm bis zu den Zacken mag durch Sumu mythisch verbunden sein, doch werden wir sicherlich nicht an den von Praios gegebenen Grenzen und Gesetzen rütteln.“

„So weit, so gut, doch wie kann ich dir nun behilflich sein?“

„Auf dem letzten Kapiteltreffen des Ordens, wurde beschlossen nach einer Heimstatt für die Korgonder zu suchen. Ein spirituelles Zentrum wie der Praios-Tempel in Kressenburg es für die Garafanisten sein wird.“

„Und das suchst du ausgerechnet bei mir in Greifenhorst, am Rande der Zivilisation?“

„Entsinnst du dich, dass ich im letzten Herbst mit einer Gruppe Edler im Kamm an den Grenzen deiner Lande unterwegs war, um den Gerüchten um eine Drachensichtung nachzugehen? Dabei stießen wir auf ein abgelegenes Tal in den Bergen, unweit eines Hirtendorfes.“

„Ja, ich habe deinen Brief erhalten. Es waren ja letztlich nur ein Meckerdrache und eine entlaufene Bauerntochter, die die Leute dort zum Narren gehalten haben.“

„So ist es. Doch in dem Tal, wo wir sie aufspürten, gab es auch uralte Trollruinen. Zudem liegt es auf einer jener mystischen Kraftlinien, welche der Orden zu ergründen versucht. Wir wissen ja nicht viel über die Trolle und ihr untergegangenes Reich, aber sie scheinen ihre Städte ganz bewusst auf diesen Linien errichtet zu haben.“

„Tatsächlich sind mir diese Trollsteine nicht unbekannt gewesen. So wie du sagst, sind sie dort seit Menschengedenken und meine Bauern halten sich vernünftigerweise fern davon.“

„Nun, eben jene Ruinen und ihre Lage machen das Hochtal für den Orden von Korgond aber interessant. Sie bieten eben jene mythische Verbindung zum Land, welche wir zu ergründen suchen. Deswegen hat mich das Kapitel bei unserem letzten Treffen damit betraut in dieser Sache bei dir vorzusprechen. Könntest du dir vorstellen das Tal und die umliegenden Ländereien mit dem Hirtendorf dem Orden zu übergeben? Denn natürlich würde es auch einige Arbeitskräfte und Erträge brauchen, um den Ordensstützpunkt aufzubauen und zu unterhalten.“

„Leider muss ich deine Bitte abschlagen und ich denke du weißt warum. Für jene in eurem Orden welche aus Garetien und Perricum stammen mag das keine große Sache sein. Doch du kannst sicherlich einschätzen, welchen Verlust die vergleichsweise mageren Einnahmen eines so kleinen Hirtendorfes in meine Kassen reißen würde.“

„Dessen bin ich mir wohl bewusst und meine Hoffnung war gering eine andere Antwort zu erhalten. Ich verstehe und akzeptiere deine Absage, doch bitte verstehe, dass ich fragen musste.“

„Du hast gefragt, ich habe dir geantwortet. Damit soll es gut sein. Ich habe da aber auch noch eine Sache, bei der ich stattdessen dich um einen Gefallen bitten möchte.“

„Nur zu, ich helfe gern, wenn es in meiner Macht steht.“

„Oh, ich bin mir sicher, dass es das tut. Meine Schwiegertochter erwartet ihr erstes Kind. So TSA will wird es irgendwann nach dem Jahreswechsel das Licht Deres erblicken.“

„Alle guten Wünsche für Mutter und Kind sind dir gewiss. Was genau brauchst du von mir?“

Gerion und vor allem Adaque haben den Wunsch geäußert, dass du die Patenschaft über das Kind übernehmen mögest. Offenbar habt ihr seit den Traviafeierlichkeiten einen guten Draht zueinander. Auch ich würde mich geehrt fühlen, wenn du dem zukünftigen Erben von Greifenhorst als Oheim, und wenn die Zeit reif ist als Schwertvater, anleiten würdest.“

„Die Ehre liegt ganz auf meiner Seite Otwin. Mit Freuden akzeptiere ich diese Bitte und Aufgabe.“

„Wundervoll, sie werden glücklich sein das zu hören! Aber sieh, da kommen sie gerade. Du kannst es ihnen gerade selbst sagen.“



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Phe 1046 BF
Kein Ordensland in Greifenhorst
Auf den Spuren des Reychsforster Bundes


Kapitel 2

Autor: Robert O.