Geschichten:Des Fuchsens Land - Geschwärzter Familiendrache

Liebe Tedescia,

ich sende Dir die besten Grüße aus Menzelshall von der letzten großen Turney des Jahres. Ich sende Dir auch die besten Wünsche unserer Mutter, die ich kurz in St. Ancilla besuchen konnte.

Es war wirklich schön, Dich vor einigen Wochen beim Waldsteiner Turnier wieder zu treffen. Bitte vergiss unseren Streit und vergib mir meine harten Worte. Wir haben - wie so oft in unserer Familie - unterschiedliche Seiten für unserer Lebensweg gewählt. Aber am Schluss - der Herrin Travia sei Dank - sind wir doch weiterhin eine Familie, und unser Blut bindet uns alle stärker, als es uns der Geist trennen kann.

Ich hatte Zeit, über das gesagte nachzudenken und kann Dir heute ohne Groll alles Gute wünschen. Der Weg der Linken Hand liegt eben auch in unserer Familie, und wird - mit Ausnahme von Großmutter - eben nicht ausnahmslos für das "Böse" verwandt, wie es uns die Barden manch einmal weis machen wollen. Und so hoffe ich, dass auch Du meinen gewählten Weg akzeptieren kannst. Nach dem Verschwinden Rondradans hatte ich befürchtet, keinen Schwertvater und auch keine Schwertmutter mehr zu finden. Unser Name war noch nie sehr ehrenvoll und Rondradans Aktionen haben es mir nicht leichter gemacht. Insofern werde ich Malwarth ewig dankbar sein, dass er mir an Rondradans statt den Ritterschlag gab.

Als Schild führe ich nun den geschwärzten Familiendrachen, bis das sich unserer Familie wieder eint. Und das hat seinen guten Grund, denn ich traf unsere Base Thuronia hier, die gerade ihre Knappenjahre am Grafenhofe zu Eslamsgrund begonnen hatte und nun ihre Schwertmutter Luciana von Eychgras nach Menzelshall begleitete. Wir beide trafen uns eher zufällig und merkten schnell, wie ähnlich wir beide uns doch sind - das muss im Blute liegen. Ich hoffe, der junge Fuchs Sigman wird mir, wenn er dereinst Großfürst Garetien ist, die Ehre gewähren, an seinem Hofe zu dienen und dort Thuronia auf die Schwertleite vorzubereiten. Eine geeinte Familie Dragenfels unter Wohlwollen der Großfürstenkrone wird die Zukunft unseres Blutes sein.

Mögen die Götter unserer Familie Wege weiter segnen, so verschlungen sie auch sein mögen!

Dein Dich liebender Bruder