Geschichten:Derweilen hinter der Tribüne

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Nachdem Aldron die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich gezogen hatte, hatte Ra’oul sich kurz bei seiner Gemahlin entschuldigt und war ansonsten unbemerkt hinter die Tribüne getreten, wo er bereits von mehreren Reitern erwartet wurden.

Während einer der Krieger ihm die Zügel seines Rosses reichte, trat ein korpulent aussehender Nebachote an ihn heran. „Nun?“ Fragte Ra’oul den Herantretenden, während er sich selbst in den Sattel schwang. „Vuon jädem Stamm raitet ainer, nur von den Krek Awar oder dän Gizien’Chuls fählt nuoch ainer. Wie sieht äs aus Hamardan, hat där alte Lewe nuoch saine Krallen, odär sind sie stupft gewordän.“

Der angesprochene richtete sich bei diesen Worten ein wenig auf, bevor er mürrisch antwortete. „Natirlich wärdän die Gizien’Chuls jämanden äntsenden. Aber nicht nur irgändwen. Nein, äs wird suogar aine Ammayana (weibliche Kriegerin) sain.“ Ra’oul hielt bei diesen Worten überrascht inne, waren doch weibliche Kriegerinnen in ihren Reihen eher eine Seltenheit, erst recht bei einem so kleinen Stamm wie den Gizien’Chuls. „Und wär suoll das sain?“ Fragte er herausfordernd.

Hamardan wand den Kopf etwas und Ra’oul folgte diesem Blick, der genau auf eine recht unbeteiligt wirkende junge Frau viel. Aytan, der jüngere Bruder Hamardans schupste in diesem Moment die junge Frau ein wenig, so dass sie ein paar Schritte nach vorne stolperte. Als sich Ilayda daraufhin erbsot umschaute, tat Aytan gänzlich unbeteiligt.

Der Blick Ra’oul wechselte daraufhin von überrascht auf belustigt bis hin zu ungläubig. „Kuann sie dän raiten?“ Fragte er Hamardan nebenbei und als dieser nickte, führte auch schon ein weiterer Krieger ein Pferd heran.

„Na duann.“ War alles was Ra’oul dazu noch zu sagen hatte. Ilayda würde schon lernen, oder natürlich ausgelesen werden.

„Was?“ Fragte die junge Frau derweilen, als Hamardan zu ihr trat und ihr die Zügel des herrenlosen Pferdes in die Hand drückte, während Aytan ihr eine blaue Schärpe um den Bauch band. „Hier! Du geherst nun zu där neuän Einhait der Reshminianär an. Ra’oul dort ist und sainä Ammayans sind jätzt fir Dich verantwuortlich. Mach uns kaine Schuandä.“ Damit wurde die junge Frau, aufs das Pferd gesetzt und in die Reihe der Krieger genommen, die Ra’oul auf den Platz hin folgten.