Geschichten:Der Ruf des Einhorns - Ein Horasier wundert sich

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Ende Rahja 1035 BF


Der Nandus-Geweithe Dartan Serpolet verbrachte jetzt schon bereits mehrere Monate im Kloster St. Ancilla. Ursprünglich befand er sich auf Visionssuche, nachdem er in seiner Heimat, im Horasreich, den Bürgerkrieg erlebt hatte. Damals hatte er einem Heerführer in strategischen Belangen beraten (denn Kriegsführung war sein Steckenpferd, auch schon damals in der Akademie, wo er gelernt hatte), doch nach dem der Krieg zu ende war, wollte Dartan sich weiterentwickeln und beschloß eben diese Visionssuche zu beginnen. Und irgendwann landete er in diesem kleinen Ort vor Gareth, wo sich eine umfangreiche Bibliothek befand, worin er gerne stöberte.

Doch an diesem Tag tauchte ein Bote des kaiserlichen Kurierdienst auf und überbrachte ihm, Dartan Serpolet, einen Brief. Der Geweihte fragte sich, wer ihm wohl einen Brief schicken wolle, schließlich kannte er in diesen Ländern kaum jemanden; doch auf Nachfrage antwortete der Bote, daß der Absender seine Identität und Aufenthaltsort bedeckt halten möchte. Dartan vermutete aber, daß es jemand aus der kaiserlichen Familie war oder jemand der für sie arbeitete (daß aber auch Privatleute den kaiserlichen Kurierdienst mieten konnten, wußte Dartan noch nicht).

Dartan wurde neugierig und begab sich in seine Kammer, wo er den Brief öffnete. Das Schreiben äußerte Kritik an den bestehenden Adelsstrukturen, das nicht der Fähige herrscht, sondern der willkürlich Erstgeborene. Der Verfasser schreibt von einer "Reform der Gesellschaft", so daß der Weg der niederen Stände – sofern sie die Tauglichkeit haben – für die höheren offen steht.

Im Grunde wird hier zur Demokratie aufgerufen, stellte Dartan nüchtern fest – oder zumindest so etwas in der Art. Auch wenn es im Horasreich Beispiele gibt, daß eine Demokratie funktioniert – man denke nur an die Republik Belhanka – werden es dennoch die hiesigen Adligen nicht gut heißen; sie fürchten um ihre Herrschaft und gehen gegen solche Aktivitäten streng vor. Gab es hier nicht vor ein paar Jahrzehnten einen Grafen, der ebenso dazu aufgerufen hatte und deswegen verurteilt wurde?

Im letzten Absatz fand er einen Hinweis, wo man ihn eingeladen hatte. Man soll sich zu der in "diesem Brief verborgenen Stadt" begeben. Da hier aber keine Stadt erwähnt wurde, mußte es verschlüsselt sein. Dartan versuchte es mit der einfachsten Verschlüsselung zu erst und hatte prombt Erfolg! Er nahm die ersten Buchstaben jedes Absatzes und setzte sie zusammen: Eslamsgrund.

Hatte da auch nicht dieser Graf gelebt?, dachte sich der Geweihte.

Dartan war neugierig. Wer war der Verfasser? Und was würde er wollen? Er beschloß in die Stadt zu reisen und es selbst herauszufinden.