Geschichten:Der Hof der Burggräfin - Erste Schritte

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Kaiserlich Ochsenblut, Auf dem Weg von Heiterfeld nach Schloss Ochsenblut, Praios 1035 BF




Die Feder zog schlagartig eine breite Linie über das frischbeschriebene Blatt als die kleine Kutsche über einen Stein holperte und der Kutscher sich verlegen entschuldigte.

Voltan verzog nur einmal kurz das Gesicht, zuckte mit den Schultern und setzte die Liste erneut auf. Diese Liste beinhaltete alle Namen des derzeitigen „Burggräflichen Hofes“ und war somit recht überschaubar. Die Familie der Burggräfin selbst, dann 3 Ritter, 2 Knappen, 1 Pagin, 1 Schreiber, 1 Köchin, die meisten davon aus der koscher Heimat der Burggräfin. Dazu noch die Ochsenbluterin Dasminia von Kobernhain, die offiziell Haushofmeisterin und zuständig für die Knappenausbildung war, aber meist nicht auf Ochsenblut anzutreffen war, wieso auch, war der bewohnbare Teil des alten Spukschlosses doch viel zu klein. Trotzdem würde Voltan Alara einen unangenehmen aber nötigen Rat zu dieser Personalie geben. Denn ein Brief von Dasminia, der Junkerin von Kobernhain, hatte sich in der ersten Ausgabe des Schundblattes „Die Goldenen Postille“ wiedergefunden und in diesem hatte sie sich recht unverfroren über den Nachbarsgrafen Oldebor ausgelassen. Und das müsste ein offizielles Nachspiel nach sich ziehen, hatte Voltan mit seiner Schwester diskutiert, bevor es noch böses Blut zwischen den beiden Burggrafschaften gab, denn auch wenn die Postille äußerst zweifelhaft war gab es doch Gerede darum. Und so gedachte Voltan Alara vorzuschlagen Dasminia in ihrer Aufgabe als Knappenausbilderin zu beschneiden und ihr einen der derzeitigen Ritter am Hofe „zur Seite stellen“. Und den Haushofmeisterinnenposten, den Dasminina mittlerweile eh nur noch offiziell ausführte gedachte er völlig anders zu besetzen. Das war zwar hart und es würde, der eigentlich harmlosen, Dasminia nicht gefallen und Voltan hatte sich auch nur schwer dazu durchringen können, seine Berufung zum Seneschall würde ihn wohl seinen etwas seines guten Rufs verlieren lassen. Aber was sollte er tun?!

Auf einer anderen Liste neben der mit dem derzeitigen Hofe hatte Voltan ein paar interessante Namen notiert die er der Burggräfin zur Berufung an ihren Hof vorschlagen wollte. Unter anderem hatte er von seiner guten Freundin Lomena gehört, dass Leobrecht von Ochs schon seit längerem eine Verwandte von sich als Kammerdienerin an einem größeren Garetischen Hof unter bringen wolle. Falkwinda Friedehild von Ochs diente derzeit am Baronshof von Viehwiesen im Schlund und nach allem was Volatn über diese in Erfahrung hatte bringen können hatte sie alle beste Referenzen und Voltan wunderte sich warum der alte Ochse sie nicht schon vorher hatte unterbringen können. Sie würde er Alara als Kammerherrin und Haushofmeisterin vorschlagen. Ein anderer Name auf dieser Liste war Grimm von Butterbös, ein Adliger aus dem Kosch, den Voltan Alara als Mundschenk vorschlagen wollte. Dieser würde Alaras koscher Gemüt, das Voltan bei ihrem Besuch in Heiterfeld überrascht kennengelernt hatte, sicherlich gut versorgen können, galt er doch als echter Kenner von Bier und weiteren koscher Spezialitäten. Einen fähigen Leibarzt hatte er in dem Ährenfelder Peraine-Tempel gefunden, der Tempel widmete sich zwar eigentlich mehr Segnen von Feldern, doch hatte er auch ein kleines Spital und der Laienpriester Perainian Einbeer galt als kompetenter Heiler.

Ein paar weitere Namen von Ochsenbluter Adligen komplettierten die Liste und dies und präzisere Pläne zum Standort eines neuen Burggräflichen Schlosses würden Themen innerhalb der nächsten Tage zwischen ihm und der Burggräfin sein. Allerdings war es bis zur Ankunft auf Schloss Ochsenblut noch eine Weile hin und so legte Voltan in guter alter Manier erstmal Feder und Papier zur Seite und stopfte sich seine Pfeife um diese mit tiefen Zügen zu geniessen.