Geschichten:Der Hof der Burggräfin - Ein Schreiben wird gesendet

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Ochsenblut, Ende Firun 1036 BF

„…Sendet das Schreiben an die Reichskanzlei, Erbsenzähler.“, wies Voltan den Hofschreiberling an.

„Das werde ich umgehend tun, Euer Wohlgeboren. Noch etwas, Euer Wohlgeboren?“, war die, wie immer korrekte, Antwort.

„Nein. Ihr könnt gehen.“, Voltan schmunzelte, wusste er doch, dass Erbsenzähler, ohne diese letzte „Anweisung“ nicht einfach seines Weges gegangen wäre. Dazu war er zu korrekt. Der Seneschall hatte sich das ein oder andere mal schon einen Spaß daraus gemacht und den Schreiberling stumm wartend einen Moment stehen lassen. Aber nach Witzeln mit diesem unhumorigen Stein war ihm grad nicht. Und während der Schreiber nun den Raum verlies dachte Voltan noch einmal über das Schreiben nach. Es bestätigte der Reichskanzlei, dass ein Vertreter Ochsenbluts zum großen Hoftag in St. Ancilla im Ingerimm anreisen würde. Er selber würde dort hinreisen, das hatte er mit der Burggräfin so besprochen, die diesmal nicht selber dorthin anreisen würde, aber die Präsenz Ochsenbluts dort für sehr wichtig erachtete, zumal der Hoftag ganz in der Nähe stattfinden würde. Voltan kam das sehr entgegen, hatte er sich in den letzten Wochen doch mehr mit dem Thema beschäftigt, als er gedacht hatte. Denn das Thema war brisant und auch hier waren, verspätet, einige dieser Flugblätter die im Umlauf waren, kursiert. Zwar nur wenige und diese trafen auch hier nicht so recht den Nerv, aber trotzdem hatte er sie vorsorglich konfiszieren lassen. Er hatte überlegt ob er die Schriften dem Praiostempel in Raulsknochen zukommen lassen sollte, da die Praioten dort sehr Volksnah waren und die gerechte Herrschaft nach dem Vorbild des Heiligen Rauls predigten und die Leute hier es verstanden. Doch angesichts der kräftezehrenden Neustrukturierung dort, wegen des kürzlich verstorbenen Tempelvorstehers, hatte er davon abgelassen, hatten sie dort doch bestimmt eh Kunde von dem. Und man würde es in die Predigten miteinbeziehen. Wie dem auch sei, das Thema beherrschte das ganze Königreich und würde auch dem Hoftag bestimmt heiß disputiert werden. Die Nanduskirche verbieten, ein starkes Stück, wozu könnte das führen? Allerdings waren die Geschehnisse in Eslamsgrund und den anderen Städten nicht zu leugnen, auch wenn er schon verschiedene Versionen davon gehört hatte. Und da war alles dabei gewesen.

Er musste sich also selber ein besseres Bild davon machen. Er stand ja sowieso in Kontakt mit St. Ancilla wegen seiner Tochter die dort unterwiesen wurde und natürlich wegen dem Kaltensporn. Da konnte er sich im Vorhinein ein gutes Bild machen und vorbereitet dort hinreisen. Er musste die Ochsenbluter Position dazu nur noch mit der Gräfin genauer diskutieren und definieren. Aber erstmal ein Pfeifchen und ein wenig Lektüre zu den neusten Ereignissen zu den Geschehnissen.

Ach, was freute sich Voltan seine Tochter wieder zu sehen. Paff, Paff…