Geschichten:Der Dieb - Geschmiedet
In Palas der Helburg:
Der Höllenwaller betrachte vergnügt die Trophäe, nicht nur das er nun einen weiteren Stein aus Korgond besaß, nein die Trophäe dokumentierte eine weitere Niederlage Nimgalfs auf einem Turnier. Hätte der ach so leidenschaftliche Ritter des Königreiches damals gewonnen, so wäre der Stein in seinem Besitz und damit unerreichbar gewesen.
Er hatte sich von Malphias in allen Einzelheiten die Begebenheiten zu Ibenstein erzählen lassen, und ihn für seine Raffinesse gelobt. Zum Dank hatte er ihm einen Welpen aus der eigenen Zucht geschenkt.
Doch weder Stein noch Schmach waren der eigentliche Gewinn dieser Unternehmung, die ihren obskuren Anfang in den Erzählungen Elna von Zweifelfels genommen hatte. Über den erstaunlichen Sieg von Raulwine Leodora von Zweifelfels im Knappenwettstreit bei der Praiosburg zu Bärenau, hatte sie immer wieder strahlend und begeistert erzählt, und entsprechend gelästert über das lapidare Geschenk der ersten Trophäe an den Turniersieger, ein alter Stein mit einem Relief in einem schmucken Rahmen. Dies hatte den Baron aufhorchen lassen, und mit vorsichtigem Nachfragen war er zu dem Entschluss gekommen, dass diesem Stein auf dem Grund zu gehen war.
Nein, es war wie die Zwerge es nennen würde die Feuertaufe, oder noch besser die Vollendung einer langen Schmiedearbeit.
Die Fertigstellung dieser Klinge hatte Jahre gedauert und viel Gold gekostet, doch das Ergebnis war höchst zufriedenstellend. Allein die Geheimhaltung der Familie gegenüber, mit den wenigen Ausnahmen des inneren Kreises, zu dem nicht einmal seine Frau gehörte.
Nach dem Ende der Meute würde nun Malphias die Aufgaben übernehmen, die jenseits von Sitte, Anstand und Recht waren. Und diesmal war die Waffe nicht in der Hand seiner Schwester, er allein lenkte sie.
Schallendes Gelächter durchflutete den Raum, auf das die beiden Bluthunde an seiner Seite kurz aufhorchten. Oh ja, er würde diesen tödlichen Dolch einzusetzen wissen.
