Geschichten:Demission und Nachberufung - Brief an die Pfortenritter

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An seine Hochgeboren

Nimmgalf von Hirschfurten

Baron von Hirschfurten
 
 
 
 
Mein lieber Freund und Bundesgenosse!


Der Segen der Zwölfe und der ewige Ruhm Deines Namens als größter Turnierstreiter des Königreichs Garetien sind Dir gewiss nach Deinem wunderbaren Sieg unter den Augen des mächtigen Danos von Reichsforst, vor dessen Ritterheere die verwanzten bürgerlichen Kreuzerzähler erzitterten und ihm wie dem uralten Adels des Reiches die Ehre wieder herstellten durch die Rückgabe der gräflichen Geisel, der spiegelnden Grafenstadt Luring, zurück in die Hände des treuen Vaters und Grafen!

Entschuldige bitte meine verfrühte Abreise, die mich an der persönlichen Gratulation für Deinen ruhmhaften Sieg hinderte. Sei versichert, niemand mehr bedauert diesen Umstand so sehr wie ich, dem so die Freude genommen ward an der Seite seines treuen Bundesbruders das süße Arom des Sieges eines wahren und würdigen Pfortenritters angemessen zu feiern. Doch rief mich die Pflicht als ergebener Diener der Kaiserin zurück auf meine Pfalz, wo man eine der verborgenen Handlanger jener Frau ergriffen und in Eisen geschlagen hatte, die Du dereinst als Gattin nach Leihenbutt geführt und welche dort sich als unsere finsterste Feindin und Geißel des Waldsteiner Volkes entpuppte. Sei vergewissert, dass auch ich niemals zu ruhen gedenke, bevor nicht die dämonische Brut Simionens restlos von Dere getilget und niemand mehr in Furcht vor der schwarzen Kunst ihrer Anhänger zu leben braucht!

Während der Tage in Luring war es eigentlich mein dringendes Anliegen, mich mit Dir über ein sehr wichtiges Geschäft zu besprechen. Wie Du dich gewiss erinnerst, trat jüngst letzten Götterlauf auf dem Reichskonvent in der Reichsstadt Perricum der Koscher Baron von Dunkelforst Hagen von Salmingen-Sturmfels von seinem Amte als höchlicher Reichsrichter zurück, um sich vollends dem Dienste im Heer seines verdienten Herren, dem Fürsten vom Eberstamm, widmen zu können, denn wie wir selbst mit eigenen Ohren und Augen vernehmen mussten dräut im Osten der Erzverräter Haffax dem Mittelreiche mit dem Kriege.

Es gärt im Umkreis der Kaiserin seit Monden das Gerücht, Ihre Kaiserliche Majestät wünscht einen treuen Vasallen aus unserem lieblichen Königreiche zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Denn seit dem beklagenswerten Tode der hochwohlgeborenen Efferdane von Ehrenstein zu Eslamgrund findet sich in diesem so wichtigen Gremium des Adels niemand von garetischem Blute.

Im Rahja nun trat seine Exzellenz, des Reiches Erzkanzler, an meine geringe Person heran und eröffnete mir, dass er der Kaiserin niemanden Besseres vorschlagen könne, als den Pfalzgrafen zu Sertis, Deinen treuergebenen Bundesbruder Hilbert von Hartsteen. Welch großartige Neuigkeiten dies doch für uns alle darstellen, und um wie wunderbarer es doch wäre, wenn unserer Königin und Kaiserin Wahl tatsächlich auf einen Streiter aus den Reihen der Bruderschaft der Trollpfortensieger fiele. Welch Anerkennung unserer Grundsätze, unserer Liebe zum Reiche und Ergebenheit in die Person der Königin selbst eine solche Wahl doch wäre!

So bitte ich Dich als Freund und Bundesgenossen mich in dieser Mission zu unterstützen und gemeinsam mit Seiner Hochwohlgeboren Graf Danos die Reihen der Pfortenritter zu schliessen, auf dass wir mit einer geeinten Stimme unserer geliebten Königin und Kaiserin unseren Kandidaten für den Garetischen Sitz in der hochadligen Kammer des Reichsgericht vertreten.

So mögen die Zwölfe unseren Weg begleiten, der Herr Praios sein leuchtendes Gestirn über uns scheinen lassen und die Herrin Rondra unsere Lanzen und Schilde segnen, auf dass unser Bund siegreich über seine Feinde triumphieren vermag!

In ergebenster Freundschaft Dein treuer Bundesgenosse
 
 
 
 
Hilbert von Hartsteen

Pfalzgraf zu Sertis

Gegeben in den ersten Tagen des Rondramondes des tausendvierunddreißigsten Jahres des Falls Bosparans auf Pfalz Breitenhain