Geschichten:Demission und Nachberufung - Überraschende Unterstützung

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Dramatis Personae:


Die Stabsbesprechung war gerade zu Ende gegangen. Auch wenn nichts Besonderes anlag, so war doch der Schutz der Grenze zur Warunkei ein ebenso beständig aktuelles Thema wie die vielerorts noch ausbaufähige Zusammenarbeit zwischen der Armee und dem örtlichen Adel.

Die meisten Offiziere und Adlaten hatten den Kartenraum bereits verlassen, als sich der Oberst des Bombardenregiments und Baron zu Vellberg, Wallbrord von Löwenhaupt-Berg j.H., noch einmal Aldron von Firunslicht, Heermeister der Markgrafschaft zuwandte. "Habt ihr noch einen Moment, Aldron? Ich hätte da noch einen Punkt, den ich in der Zusammenkunft vorhin nicht ansprechen wollte, weil er etwas, wie soll ich sagen, diffizil ist."

Aldron schaute sein Gegenüber leicht irritiert an, bevor er auf eine Bank wies und dem Oberst bedeutete, mit ihm dort Platz zu nehmen.

"Nun", begann dieser betont nüchtern, "ich will mich kurz fassen. Mir ist zu Ohren gekommen, daß seine Erlaucht euch als Kandidaten für den vakant gewordenen Sitz im Reichskammergericht ins Auge gefaßt hat." Ob dieser unerwarteten Aussage des Barons vertiefte sich die Falte auf der Stirn Aldrons, doch noch bevor er etwas darauf entgegnen konnte, fuhr Wallbrord mit einem Lächeln fort: "In dieser geschwätzigen Stadt etwas länger als einen Tag geheim zu halten ist ein Ding der Unmöglichkeit, das wißt ihr doch."

Etwas ernster sprach er weiter: "Aber sei´s drum. Ich wollte euch nur meiner Unterstützung versichern, für den Fall, daß ihr tatsächlich für dieses Richteramt zur Verfügung stehen solltet. In meinen Augen wäre es mehr als nur wünschenswert, wenn die Markgrafschaft auf Reichsebene stärker vertreten wäre und sich somit, gerade in Hinblick auf die unruhige Lage im Osten, dort mehr Geltung verschaffen könnte. Dazu bräuchte es aber jemanden, der auch über die Grenzen Perricums hinaus bekannt und gut beleumundet ist. Da fiele mir außer euch hier niemand ein. Zudem seid ihr durch eure Stellungen als Heermeister und Landvogt zu Arvepaß einer der exponiertesten Vertreter der Provinz und brächtet somit auch den nötigen Rückhalt mit, dessen es bedarf, um mit diesem Richteramt betraut zu werden. Solltet ihr dieses hohe Amt tatsächlich anstreben, so spräche ich mich, in ähnlicher Form wie ich es gerade getan habe, öffentlich für euch aus und würde mich auch bei anderen passenden Gelegenheiten und Anlässen entsprechend äußern."