Geschichten:Das neue Haselhain - Hohe Damen

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Baronie und Festung Haselhain, auf dem Flur zum Perricum-Saal, Ende Boron 1041 BF

Zwei Bedienstete nach der Jagdgesellschaft und während der zeremoniell-gesellschaftlichen Teerunde und der Warenschau in der Festung Haselhain.

"Also, wer sind all diese Frauen noch gleich, viele Namen scheinen mir fast unbekannt, außer den altbekannten Haselhainerinnen? Ich habe u.a. die beeindurckende Eleganz der Rashia'Haler Äbtissin erkannt, traumhaft, ebenso die Ruchins und die Altmärkerin, seltsam, Altmarks und Pfiffenstocks in einem Raum, wobei die Frau Baronin ist ja keine gebürtige Pfiffentsock.", die erste, noch junge und unerfahrene, etwas überfordert.

"Ach, Kind, du solltest deine Aufgaben besser machen. Die Gäste der Baronin sind allesamt hohen Damen und keine Unbekannten und doch wird man ihre Namen in Bälde wohl häufiger vernehmen werden. Nicht nur hier.", die ältere, mit ruhiger Stimme, die von Erfahrung zeugte. "Merke sie dir gut, besonders diesen: Die galante Dame, welche den Malmer zur Zier trägt, ist keine Geringere als Sulamith von Aimar-Gor, eine vollendete Hofdame des Markgrafen, die nun seine Länder in Herdentor führt, du kannst sie nicht übersehen haben, eine beeindruckende, wie selbstbewusste Frau, man sagt sie soll manchen schon Segen wie Fluch gewesen sein. In ihrem Gefolge, auch wenn sie sich im Schatten der Aimar-Gor hält - und das ist tatsächlich wirklich verwunderlich - die junge Gemahlin des Herdentorer Schlächters. Da muss wirklich etwas vorgefallen sein. Die Fuchsverschlagene ist eine Bürgerliche, eine Verwandte dieser ebenfalls anwesenden Feqzaïl aus der Stadt. Die anderen beiden sind Hauptstädterinnen, die Narbige mit der goldenen Fasanenbrosche ist keine geringere als Madane von Zolipantessa, eine der Wohltäterinnen der Pfauen und Dame am Hofe des Markgrafen, allerdings mit guten Beziehungen zur Reichsstadt, heisst es. Ein heißes Eisen würde, Aramir, sie nennen. Die zweite kenne ich auch nicht, hält sich auch sehr bedeckt, spricht aber wohl für eine einflussreiche Ratsherrin."

"Meine Aufgaben machen? Du meinst ich sollte genauso viel lauschen, wie du, was, Nedira? Also hoher Besuch aus dem Osten, aber wer ist die Katzenfrau, wirkt wie eine Kriegerin, das man sowas nochmal erlebt. Wirkt irgendwie so über allem stehend.", die junge anwortete schnippisch.

"Oh, Kind, du kennst diese nicht? Vasallin der Weißbaruner Waltern, Reiterin des Markgrafen und erwählte Gesandte der Shanja und Sphinx von Rash Lamashu, die die mit 1000 Katzen spricht, die ein Geschenk der Sphinx erhielt, welches seitdem ihr Leben bestimmt. Dorn im Auge der Krieger alter Schule und der Weißbaruner Bergnebachoten und wahrscheinlich auch deren Grab, so heisst es. Diese ist Arishia von Lanzenruh, mein Kind.", die ältere war ernsthaft erstaunt und begeistert während sie von der Wallländerin sprach.

Die Augen der jüngeren weiteten sich. "Das ist die Lanzenruh? Die Sphingen-Schülerin? Die hab ich mir größer vorgestellt, aber, stimmt, ihre katzenartige Gestalt, ich hätte es wissen müssen. Welch hohen Besuch, die Baronin empfängt. Bei der Jagdgesellschaft wäre ich gern dabei gewesen, beinahe aranisch soll es da zu gegangen sein, sagte mir Mirsho, aber was weiss der schon, der sieht doch auch schon überall eine Verschwörung der hohen Damen gegen die stolze Männerwelt. Aber seltsam ist das schon, der Baron ist fort bei diesem Prinzchen und die Herrin krempelt hier alles um und macht dabei auch nicht halt vor Traditionen, beinahe noch mehr als der Gockel selbst. Nur geschickter - und beschweren will ich mich ja auch nicht, seitdem die Herrin hier die Geschäfte leitet ist es für uns doch auch viel angenehmer geworden."

"Lass das bloß niemand hören, Kind, aber recht hast du schon. Mein alter Herr wittert auch schon eine Verschwörung des Weibsvolk, hahaha, aber der kennt nichtmal den Wortlaut der alten Gebete und die alten Geschichten. Die Herrin hingegen schon, eine kluge Frau ist sie. Die wird schon wissen was sie tut. Davon ab ist es ohnehin nur eine Vegnüglichkeit der Hohen Damen, die Jagdgesellschaft, die Teezeremonie jetzt. Die beschauen sich doch nur allerhand Kostbarkeiten und Handwerkszeug aus unserem schönen Haselhain. Siehst du, keine Verschwörung, die hohen Damen wissen einfach was gefällt und die Herrin ist eine gute Gastgeberin und preist unsere üppigen Haselhainer Güter an. Die feinen Fächer und die hübschen Fliesen, schön waren die, aber nichts was wir uns leisten könnten in dieser Pracht. Aber, apropos Tee, hast du an das Gebäck gedacht?", die ältere wurde etwas unruhig.

"Ach, Nedira, langsam wirst du schusselig wie ein altes Pferd, du hast es doch gerade eben selbst hinein getragen. Wahrscheinlich hast du wieder irgendwas aufgeschnappt und dann alles um dich herum vergessen, wahrscheinlich sogar den guten Abgang. Hahaha.", die junge wurde flappsig.

"Werd nicht unverschämt, Kleine, ich habe den hohen Herrschaften nicht umsonst etliche Jahre gedient, du hingegen bist noch ein Jungspund. Aber ja, doch,...dass du das ja keinem erzählst.", die ältere beugte sich verschwörerisch vor und sprach im Flüsterton weiter. "Also tatsächlich haben die Damen im Gefolge der Aimar-Gor einen schärferen Ton drauf, der sich gewaschen hat, sind auch ehem. Aranierinnen zumeist. Und die Feqzaïl hat auch nicht üble Reden geschwungen, darüber dass wir nebachotischen und südperricumschen Frauen endlich diese alten grobschlechtigen Wichtigtuer los werden sollten. Wenn das die alten Herren hören würden. Das wird was geben, mir hat's gefallen. Nicht das meiner sonderlich grobschlechtig wäre, dafür ist der viel zu faul, aber n Wichtigtuer isser schon. Naja, jedenfalls hat die Herrin darauf sehr weise mit einer Geschichte geantwortet, die mich aber wieder versöhnlicher gestimmt hat. Und auch die anderen hohen Damen haben ihr da zugestimmt und sich wieder den schönen Dingen vor ihnen gewidmet. Auf dir lagen auch einige interessierte Blicke, Kind. Und unser schöner Schreiberling war auch Thema."

"Jetzt lenk nicht ab, worum ging es in der Geschichte, der Herrin?", die junge konnte damit aber nicht verbergen, dass ihr das Gesagte schmeichelte, doch ihre Neugier war größer.

"Eine Mär war es, um eine atemberaubende Sultana der Wildrosen, die sich zu sehr um das Ansehen der Schwertlilie im schönen Garten nebenan kümmerte, statt um ihren eigenen Wuchs und den ihrer Schwestern. So dass sie nach und nach alle alleine eingingen, anstatt gemeinsam in eigener Pracht zu erstrahlen. So ähnlich zumindest. Auf jeden Fall schien das gut anzukommen und man stieß darauf an die Rosen erblühen zu lassen und sich gemeinsam ihrer Pflege zu widmen. Alles weitere habe ich dann nicht mehr recht mitbekommen, weil die hohen Damen näher zusammen gerückt sind. Nur - ihre Hochwürden ließ noch einmal, leidenschaftlich wie sie ist, verlauten, dass sie gewillt ist ein Konvent oder so der 3 lieblichen Schwestern einzuberufen und untermalte dies mit einem Becherwurf, woraufhin die anderen sie beschwingt aufforderten ihre Tanzkünste zum Besten zu geben, dann musste ich leider den Saal verlassen.", die ältere wirkte ganz verzückt über das so ungewohnte Treiben.

"Das klingt ja als würde hier bald was pass...achtung, der alte Stinkstiefel kommt, wir sprechen uns nachher." Die jüngere machte sich schnell auf und die ältere warf noch einmal einen sehnsüchtigen aber stolzen Blick zum Eingang des Saals. Zum Glück hatte sie der Jungen nicht alles erzählt, diese ahnte ja gar nicht, was dieses äußerlich so heitere Treffen im Saal wirklich alles ändern könnte.