Geschichten:Das bissl was noch übrig ist!

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Im Junktertum Eychgras, einige Tage nach der Schlacht bei Zwingstein.

Der Trupp Reiter näherte sich dem kleinen Weiler an der Grenze des Junktertums Eychgras. Die Wimpel an ihren Lanzen waren Schwarz und bekundeten die Trauer.
Vorab hatte der die Eslamsgrunder Truppen zurückführende Baron von Höllenwall bereits in der Grafenstadt verkünden lassen wer alles gefallen war. Und noch schneller als die heimkehrenden Ritter hatten sich diese Neuigkeiten in aller Windeseile bis in den letzten Winkeln verbreitet.
Als der stetig kleiner werdende Trupp die Grenzen zu Halhof passierte, reist er nicht zum Sitz des Vogtes, sondern ins Junkertum Eychgras und entsendete einen Boten an Hal von Ehrenstein.

Dieser rückte nun mit grimmer Mine an, und im Haus Eychgras trafen nun der kgl. Vogt von Halhof und der Baron von Höllenwall aufeinander.

H.: „Rondra zum Gruße Hochgeboren.“

M: „Kor zum Dank Hochgeboren.“

H. „Ihr habt mich gebeten Euch hier zu treffen. Ich hätte erwartet dass Ihr zu mir kommt.“

M: „Nun ich bin gekommen um ein Versprechen einzulösen, nicht um Euch aufzuwarten. Als Anführer der glorreichen linken Flanke bei der Schlacht von Zwingstein, und somit über das gesamte stolze Aufgebot Eslamsgrund sehe ich es als meine Pflicht die Gefallenen zurück in ihre Heimat zu führen. Und so bringe ich euch die Überreste von Ragosal von Greifenstolz, zumindest das bisschen was noch übrig ist.“

H: “Glorreich? Bei all den Toten! Ich habe das Gefühl ihr habt unsere Truppen eher ins Verderben geführt. Bitter sind eurer hochtrabenden Worte, Ragosal war einer der Besten meines Gefolges.“

M: „Große Worte von jemanden welcher der Schlacht fernblieb. Wir führten erfolgreich einen hammerharten Angriff gegen die abscheulichen Kreaturen, welche Haffax ins Feld führte. Und lange sah es so aus das wir trotz Verletzungen ohne den vollständigen Verlust auch nur einer unserer Einheiten die Schlacht gewonnen hätten. Doch der Marschall verweigerte uns sowohl Entsatz für den heldenhaft aber leider zu früh gefallenen Hartor Sesemurm. Oh Nein! Der Schlunder schwächte uns weiter, indem er uns Teile der Reserven abzog, die zweite Lanze der Eslamsgrunder leichten Reiterei, und der inzwischen schwer angeschlagenen dritten Lanze Eslamsgrunder Ritter unter dem Kommando von eurem getreuen Gefolgsmann von Greifenstolz standen, Entsatz bieten sollte. So kam es, bevor der Morgen dämmerte, dass die dritte Lanze der Ritter zerrieben wurde. Doch statt die Landwehr ins Feld zu führen, entschied sich euer Burgvasall dem Feind allein die Stirn zu bieten, unter der Aufopferung seines Lebens hielt er stand! Desgleichen passierte auf der anderen Seite. Beiden war das Wohl der Bauern der Landwehren wichtiger als ihr eigen Leib und Leben. Ruhmreich stritten und starben sie! Oder gar sie wollte nicht mit der Schande weiterleben ihre Einheiten in den Untergang geführt zu haben. Derlei Schuld allein der Marschall trägt.“

H: „Wagt es nicht die Ehre meines besten Mannes in Frage zu stellen, Höllenwall!“

M: „Das tue ich nicht, denn er hat gekämpft wie ein grimmer Wolf. Doch muss ich ehrlich sagen war er mit dem Herzen nicht richtig beim Eslamsgrunder Aufgebot. Er tendierte sehr zum Pfortenritter Nimmgalf und ich musste ihn diesbezüglich leider deutlich machen wo er zu stehen und zu kämpfen hatte. Vielleicht war es auch der Entschluss sich zu opfern, nachdem Nimmgalf kurz zuvor gefallen war.“

H: „Nimmgalf ist tot. Nein, das kann ich nicht glauben, bei Rondra.“

M: „Nein, soviel Glück an einem Tag kann man nicht haben. Er lag schwerst verwundet am Boden und seine Getreuen zogen ihn mehr tot als lebendig durch den Dreck vom Schlachtfeld. Man muss ja ehrlich sagen, dass sich sogar die Traviageweihte besser geschlagen hat als dieser Pförtner. Ein Rätsel bleibt es, wie es dieser Quacksalber im Lazarett geschafft hat ihn wieder zusammenzuflicken.“

H: „Spott, Hohn und Gehässigkeiten, mehr habt ihr nicht zu bieten. Ich kann nur sagen es hat an diesen Tag den falschen Leuten das Leben gekostet. Aber der Tag wird kommen da wird es auch euch treffen.“

M: „Mag sein, doch bis dahin seid ihr schon längst an Altersschwäche in eurem Sessel vermodert. Die Kiste mit den Überresten steht draußen, eingewickelt in das Banner der dritten Lanze. Tja, nun habt ihr wohl den einzig wahren Kämpfer in eurem Gefolge auch noch verloren. Aber ihr seid ja eh eher der Erbsenzähler.“

H: „Der Tag wird kommen, er wird kommen!“


Grußlos verließ ein erzürnter Hal von Ehrenstein den schallend lachenden Baron von Höllenwall.




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Texte der Hauptreihe:
3. Ron 1040 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Das bissl was noch übrig ist!


Kapitel 1

Der Rotbart
Autor: Malepartus mit Dank an den Halhofer!