Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 12

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Endlich war es so weit. Nimmgalf und die drei Hexen begaben sich in den Wald. Nach kurzer Zeit zog wieder Nebel auf, und schon bald hatten sie das alte Trollheiligtum mit den Menhiren und großen Steingräbern erreicht. Das archaische Schwert befand sich nach wie vor im Fels - wie wohl schon sein Äonen - und lieferte einen imposanten Anblick.

Nimmgalf atmete tief durch. "Wohlan, es ist soweit. Nun möge sich dieser Teil meines Schicksales erfüllen!"

Mit diesen Worten öffnete er das Kästchen und entnahm den Rubin. Dann schritt er langsam und bedächtig zum Felsaltar. Die Hexen folgten ihm mit ihren Blicken. Er positionierte sich hinter dem Schwertgriff, damit die Frauen die Geschehnisse besser verfolgen könnten. Vorsichtig fügte er den roten Edelstein in den Knauf des großen Schwertgriffes ein. Es klackte - der Stein passte genau. Plötzlich erhob sich ein Windstoß und ließ ihre aller Haare und Kleider flattern. Ein heller Schimmer legte sich über das Schwert, der in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne gut und deutlich zu erkennen war. Ein Raunen ging durch die Hexen. Offensichtlich waren hier höhere Mächte am Werke.

Voller Ehrfurcht legte Nimmgalf nun beide Hände an den Schwertgriff. Für Trolle mochte diese Waffe ja einhändig zu führen sein, doch für Menschen hatte sie eher die Ausmaße eines gewaltigen Zweihänders.

"Hiermit schwöre ich - Nimmgalf von Hirschfurten, Baron zu Hirschfurten und Leihenbutt und götterbefohlener Herr dieser Lande - feierlich, dass ich nicht eher innehalten werde, bis das Unrecht, das mir, meinem Hause und all den vielen unschuldigen Menschen durch die zwölfmal verfluchte Simiona - meine ehemals Angetraute - angetan wurde, mit diesem Schwert, "Knor Tosch Ghurr", bis aufs letzte Blut gesühnt wurde, und die zwölfgöttliche Ordnung erneut Einzug gehalten hat in die Lande Leihenbutt. Die Himmlischen seinen meine Zeugen!"

Mit diesen hehren Worten zog Nimmgalf die Trollklinge aus dem Stein und reckte es beidhändig in die Höhe. Der Wind wurde wie das Brausen eines Sturmes. Der Schimmer legte sich nun über den Baron selbst und umgab ihn mit einer gleißenden Aureole. Ehrfurchtsvoll gingen die Hexen auf die Knie und neigten das Haupt. Sogar Selina tat es ihnen nach kurzem Zögern gleich.

Als der Sturm etwas abflaute fuhr Nimmgalf fort: "Mit dieser Klinge wird dich, Simiona, dein gerechtes Schicksal ereilen, und ich werde sein Vollstrecker sein. Für Götter, Reich und Recht! So spricht Nimmgalf, Herr über Hirschfurten und Leihenbutt!"

Nimmgalf war wie berauscht und brauchte noch eine Weile, bis er seine Umgebung wieder richtig erfassen konnte. Die Momente, in denen ein Sterblicher vom Schicksal berührt werden, sind äußerst rar und verfliegen zu schnell, als dass man sie nicht bis zum letzten auskosten wollte.

Schließlich verabschiedete er sich von den Hexen, vor allem von Selina, und ritt zurück zur Burg Trollhammer. Es gab noch vieles zu tun.



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Texte der Hauptreihe:
K1. Prolog
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
K12. Teil 12
K13. Epilog
16. Eff 1030 BF zur mittäglichen Efferdstunde
Teil 12
Teil 11


Kapitel 12

Epilog
Autor: IBa