Geschichten:Danos letzter Ritt - Aufbruch zur Heerschau nach Gallys

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Burg Luringen, Tag des Aufbruchs, 24. Peraine 1039 BF


Ich könnte heulen, den ganzen Tag heulen. Heute ist Vater mit seinen Rittern aufgebrochen nach Gallys, die Heerfahrt hat endlich begonnen. Es sind so viele Ritter gekommen, um unter Vaters Banner gegen Haffax zu reiten! Ich kannte gar nicht alle Wappen, obwohl ich dachte, ich würde mich in Reichsforst auskennen, aber bei fast 150 Reitern … Nur ich darf nicht dabei sein! Vater hat es mir verboten! „Du musst bei deinem Bruder bleiben und bei deiner Schwester“, hat er gesagt. „Drego braucht deine Hilfe, denn wer soll ihn sonst an die Rittertugenden erinnern, wenn Odo nicht mehr da ist? Und Ederlinde braucht dich, damit sie die Kraft hat, Drego zu lenken und den Einfluss seiner Bande zu schmälern.“ Ach ja: „Und Mutter braucht dich, denn sei könnte es nicht verwinden, eines ihrer Kinder zu verlieren.“

Und wer fragt mich? Ich könnte heulen! Jetzt werden da draußen die letzten großen Schlachten geschlagen! Und ich muss hierbleiben! Andere können jetzt Heldentaten vollbringen, sich beweisen, die Welt sehen, Kämpfe gewinnen, Helden sein (das hatte ich ja schon). Nur ich nicht.

Der blöde Geck Raulbrin von Koboldsaue hat mich aufgezogen, dass ich ihm die Zunge rausstrecken musste. Dabei ist sein Stammbaum gerade noch ein Setzling. Und Moribert von Dachshag, der nicht einen Turnierritt gegen mich gewonnen hat, seit seine Amme ihn auf den Pferderücken lässt, hat mir eine lange Nase gedreht. Ganz zu schweigen von Base Gerlinde, dem alten Großmaul.

Immerhin hat mich Rahjane von Hornbach angemessen bedauert. Sie will gar nicht mit, kann man verstehen, immerhin ist ihre Tochter gerade mal zwei. Immerhin ist ihr Linnert dabei, da muss sie sich nicht so allein fühlen. Tja, allein. das werde ich auch sein, wo Gerding weg ist. Er ist ein guter Kamerad; ich hoffe nur, dass er seinen albernen Gedichte über meinen „göttlichen Nabel“, meine „Grübchen zum Niederknien“ und die ganzen schlüpfrigen Verse für sich behält. Sonst sollt er beten, dass Haffax ihn umbringt, bevor ich ihn häuten kann!

Ich war ganz stolz auf Vater, der so viele treue Waffengefährten zusammenrufen konnte. Keine andere Grafschaft im ganzen Reich hat einen solch stolzen Ritterbann, der vom König der Ritter angeführt wird und von sechs Baronen, darunter nicht nur Nimmgalf als Vaters zweiter Mann … haha!

Raulbrin von Rallerspfort sah auch schmuck aus, wie er da hinter Vater herritt! Der Schwarztanner auch. Nur auf Zankenblatt muss Vater auch geben, der verläuft sich doch in der eigenen Burg. Und auf Onkel Praiodan. ich bin froh, dass der mitgeritten ist. Seine ganzen komischen Geschäfte, dieses Geheimniskrämerische. das hat nicht nur Mutter ganz schön enerviert. Vater schätzt die ganzen Unehelichen ja nicht. Kann ich verstehen, wenn ich da nur an die Berdis denke! Egilmar ist ein Glück weg auf nimmer widersehen. Und Sigbert auch endlich unter der Erde. Na ja. Boron hab ihn selig.

Trotzdem geht es mir so schlecht. Mann! Ich wäre doch so gerne mitgeritten, meinetwegen auch ganz am Ende. Ist doch egal, Hauptsache, ich kann dabei sein, wenn die Heldentaten getan werden!

Hier wird es kein Zuckerschlecken. Dregos Bande schlägt ständig über die Stränge, da hilft es nicht, dass Scheupelburg mit Vater geritten ist. Am schlimmsten sind Goyern und Vetter Franwin. Und Ungolf von Prestelberg ist noch schlimmer, Und am allerschlimmsten ist Rudon, den Mutter bloß noch „Natterngezücht“ nennt. Mit seiner aalglatten Art und seiner „Samtstimme“. Ha! Der scharwenzelt ständig um mich rum. Ich muss mich wohl von den Knappen fern halten. Schade, aber wenn Rudon als neuer Fechtmeister neuer Ausbilder ist, dann muss ich eben wegbleiben.

Mir bleibt nur der kleine Adhemar, der Sonnenschein, und Dexter, der ja auch auf seine Frau verzichten muss. Aber alle anderen scheinen das Lachen verlernt zu haben.

Luringen ist ein düsterer Ort, egal wie viele Feste Drego feiert. Noch ein Grund zum Heulen




Wappen Grafschaft Reichsforst.svg
Ereignis:
Der Ritterbann des Reichsforster Grafen bricht zur Heerschau nach Gallys auf, um auf den Feldzug gegen Haffax zu gehen.
Datum:
24. Per 1039 BF