Geschichten:Da sind Räuber im Wald - Teil 6

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Nahe der Ortschaft Hellenstein in der Baronie Waldfang, am Lager der Räuber


Als die Sonne gerade untergegangen war erreichten die Reiter das Lager der Räuber, die anscheinend keine Furcht kannten und kaum Wachen positioniert hatten. Der alte Köhler hatte sie hier hingeführt, während einer der Cressenecker bei den fünf gefangenen Räubern geblieben war.

Stumm gab Kordian Erlan und zwei anderen Gemeinen ein Zeichen abzusatteln und weiter in Richtung des Lagers zu robben. Als sie wieder zurückkamen, bestätigten sie, dass sich gut 20 Räuber in dem Lager aufhielten. Fast alle schliefen unter freiem Himmel oder unter irgendwelchen Karren, während es nur ein großes Zelt gab, in dem anscheinend ihr Anführer nächtigte. Allerdings seien nur fünf der Halunken wach und würden auch nicht sonderlich aufmerksam an einem Feuer sitzen und mit Karten spielen.

Der Junker nickte zufrieden und stellte dann, zu Tsaiana hinüberschauend, seinen Plan dar.

"Ich werde nun mit euch und euren Reitern diese Wächter begrüßen. Wir wollen mal hoffen, dass sie so feige wie dreckig sind, dann werden sie alleine keine Gefahr darstellen und um Hilfe schreien. Erlan wird derweil mit unseren drei Reitern das Lager schnell umreiten und dort drüben in das Lager hineinreiten. Wer sich von seiner Schlafstätte erhebt, wird wieder umgestoßen. Wer von ihnen eine Waffe zieht, wird erschlagen. Das sollte schnell ihren Willen brechen."

"Und welche Rolle gestehst du mir in diesem grandiosen Plan zu, Vetter?" Angbold hatte bemerkt, dass er bisher nicht erwähnt worden war und der Tonfall in seiner Stimme verriet, dass er von dem Plan seines Vetters nicht sonderlich viel hielt.

Kordian ignorierte den kritischen Unterton und nickte Angbold zu. "Du wirst durch das Lager reiten, wenn wir die Wachposten aufschrecken, bevor die anderen erwachen und versuchen in dieses Zelt zu gelangen. Falls sich dort tatsächlich der Anführer dieses Haufens aufhält, wirst du dich um ihn kümmern."

Angbold biss sich auf die Lippen und schluckte eine böswillige Bemerkung hinunter. Sein Vetter verließ sich zu sehr darauf, dass die Räuber Hals über Kopf umher rannten, sobald sie seine schimmernde Rüstung sehen würden. Angbold glaubte zwar, dass sie es schaffen konnten, aber nicht dass es so ein Kinderspiel werden würde. Nichtsdestotrotz hatte er die gefährlichste Aufgabe erhalten und wartete stumm ab was nun geschehen würde. Während Erlan sich mit seinen Reitern in Bewegung setzte, nickte Kordian Tsaiana zwinkernd zu. "Gut, dann wollen wir mal. Da es die Baronie eurer Familie ist, will ich es euch gerne überlassen, dieses Pack zu begrüßen."

Wie gnädig, dachte Tsaiana schmunzelnd. Sie schickte zwei Bogenschützen, die Flanken zu sichern, wartete einen Moment und rief: "Na, dann, für Rondra!" Mit diesem Ruf gab sie dem Pferd die Poren, zog ihren Säbel und ab ins Lager. Sollten die Hunde sich ruhig erschrecken, sollten sie doch versuchen zu fliehen, sie würde es nicht länger dulden, dass diese Bastarde die Baronie ihrer Tante besudeln. Zwar fand sie den Plan recht gefährlich, aber besser, als nichts. Und sollten sie sich doch wehren, das würde ihnen auch nichts nutzen.

Kordian lächelte, als er die aufspringenden Schurken sah. Nun zog auch er sein Schwert und brüllte laut: "Für Rondra!" Sollte dieses Pack sich doch dem Untergang sicher sein.

Tsaiana und ihre Reiter preschten genau in den Haufen hinein, der um das Lagerfeuer saß und zum Glück scheuten die Pferde nicht aus Angst vor dem Feuer. Einer der Banditen geriet mit einem lauten Knacken unter eines der schweren Pferde, während ein anderer von einem der Waldfanger niedergeschlagen wurde. Die drei verbliebenen Wächter versuchten sich mit ihren Kumpanen zusammenzutun, die sich überall um sie herum verschlafen erhoben. Nur wenige von ihnen hatten bereits Waffen in den Händen, sahen jedoch entschlossen aus sich zu wehren. Doch da fiel ihnen Erlan mit seinen drei Männern in den Rücken. Törichterweise wehrten sich einige von ihnen zunächst, doch die Cressenecker nutzen die Überraschung und erschlugen fünf von ihnen, bis auf einmal einer der Reiter vom Pferd gerissen wurde. Ein Pfeil hatte ihn getroffen!

Da erspähte Kordian auf einem Hügel, der von einer knorrigen Eiche gekrönt wurde, drei Bogenschützen. Ohne Nachzudenken, gab er seinem Pferd die Sporen und trieb es in ihre Richtung an. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Angbold durch das Lager auf das große Zelt zuritt und auf seinem Weg einen Wächter erschlug. Grimmig nickte Kordian seinem Vetter zu, als dieser absattelte und mit gezogenem Schwert in das Zelt huschte. Doch so bemerkte er nicht, dass die drei Bogenschützen ihn inzwischen bemerkt hatten. Drei Pfeile flogen nun auf den Ritter zu! Einer verfehlte sein Ziel, ein weiterer prallte glücklicherweise an Kordians Rüstung ab, doch der dritte streifte sein Pferd, welches nun scheute. Überrascht versuchte sich der Cressenecker festzuhalten, wurde aber dennoch abgeschüttelt, während sein Pferd vor Schmerzen wiehernd davon galoppierte. Kordian schlug laut fluchend auf dem Boden auf und ließ dabei sein Schwert fallen. Während er versuchte aufzustehen, schlugen sich die anderen auf dem Hauptplatz des Lagers wacker und kreisten die Räuber ein.

"So nicht!" schrie Tsaiana. "Beon, Tan, der Hügel!" Nun waren es zwei Pfeile, die rechts und links vom Lager, wahrscheinlich von Bäumen aus, auf die Bogenschützen vom Hügel niedergingen. Da diese damit nicht gerechnet hatten, trafen beide. Dem einen in die Schulter, dem anderen ins Bein. Der dritte war so überrascht, dass er nicht recht wusste was er machen sollte. Da er die anderen Schützen auch nicht sah, schmiss er seinen Bogen nieder und ergab sich. Auch Schurken hängen an ihrem Leben.

Währenddessen hatte sich Kordian wieder erhoben, sein Schwert genommen und war zu den Schützen auf dem Hügel geeilt. Der mit dem Pfeil in der Schulter versuchte noch zu entkommen, aber Kordian war schneller. So wurde der Fliehende mit einem Knaufschlag von Kordians Schwert schlafen gelegt. Der Cressenecker packte den Bewusstlosen am Kragen und zehrte ihn zu seinen beiden Kumpanen hinüber, von denen einer mit verwundertem Bein am Boden kauerte und der andere sich mit abwehrenden Händen vor dem Ritter duckte. Kordian grinste zufrieden. Was die Moral der Räuber anging, hatte er Recht gehabt.

Angbold kam indessen mit einem ziemlich bulligen Typen wieder, der wohl der Anführer war. Beide bluteten aus kleineren Wunden, soweit man das erkennen konnte. Der Kerl war wohl schon gewarnt gewesen und hatte auf Angbold gewartet. Zeitgleich ergaben sich auch die restlichen der Bande, da sie einsahen, dass ihre Chancen ziemlich schlecht standen und einige ja schon ihr Leben lassen mussten. Tsaiana ließ allesamt fesseln, sie sollten umgehend zur Burg gebracht werden. Der Richtspruch würde bald folgen. Beon wies sie an, dass verletzte Pferd einzufangen und zu versorgen. "Kordian, habt dank. Und auch euch, Angbold möchte ich danken, sowie euren tapferen Männern. Bitte seid mein Gast auf Burg Waldfang und reist erst gestärkt ausgeruht wieder ab." Tsaiana sah alle dankbar an und war froh, dass es so glimpflich ausgegangen war.



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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
23. Ing 1029 BF
Teil 6
Teil 5


Kapitel 6

Autor: Flaß, Great-l