Geschichten:Bund von Ochs und Bär - Hochzeitsglocken

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17. Praios 1034 BF, Baronie Bärenau

1034 BF, Baronie Bärenau

Unter Praios Sonnenstrahlen erleuchtete die St-Sighart-Kapelle im Herzen der Stadt Bärenau. Dieses einst prächtige Bauwerk garetischer Baukunst, welches ehedem für seine Ornamentik und die goldene Kuppel berühmt war, ist heutzutage nur noch ein Schatten seiner selbst.

Das Gold des Tempels wurde geplündert und der Steinbau hat einiges an Schaden genommen, doch die Gerüste an den Außenwänden zeigen an, dass der Wiederaufbau begonnen hat.

Von der Kanzel predigte der Tempelvorsteher Erzian Praiotin Zertel, während der Bräutigam Wolfaran II. von Ochs sichtlich nervös neben seinem Vater dem Reichsvogt Leobrecht von Ochs auf seine zukünftige Gattin wartete. Der junge Wandlether Ritter, dessen Wunden sein Cousin Anaxios noch verheilen konnte, war stark abgeschminkt, um das blaue-günlich unterlaufene Auge und die Wangen so gut wie möglich zu verstecken. Aufmunternde Worte des Vaters, die er seinem Sohn ins Ohr flüsterte, ließen ihn zu einem Lächeln hinreißen.

Als das große Eingangsportal aufging und die offenkundig von Tsa gesegnete Baroness Iralda von Bärenau, die diese Gegebenheit unter einem weitläufigen Kleid zu verschleiern schien, von ihrem Großvater Gobrom zu Stippwitz, dem ehemaligen Leiter des Handelshauses Gebrüder Stippwitz, in die Halle schritt.

Andächtig beäugte der Adel den Einmarsch und lauschte der sanften Streichmusik, die dieses Ereignis würdevoll umrahmte.

Am Altar angekommen stellte sich die Baroness von Bärenau scheu wie ein Rehkitz im Sonnenlicht neben ihren Verlobten, der sich den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet hatte, um ein wenig mehr Luft zu erhaschen.

Gottesfürchtig folgten die beiden der Predigt des Praiosgeweihten, als die entscheidenden Fragen auf das junge Paar hinzukamen.

Während Iralda, die währenddessen schwer atmete, voll Inbrunst mit einem lautverständlichen „Ja“ antwortete, blieb dem jungen Schlunder Ritter das Bekenntnis fast im Halse stecken und er konnte nur ein gekrächztes „Ja“ über die Lippen bringen.

Wie gerne hätte er sich jetzt einer Horde Orks entgegengestellt, dieses wäre wahrlich einfacher gewesen, als unter den Augen aller sein Ja-Wort zu geben – Er war so aufgeregt.

In Praios Segen vereint besiegelte das Brautpaar ihre Verbindung mit einem gebührlichen Kuss und Schritt unter läutenden Hochzeitsglocken aus der Kapelle, vor der mehrere Kutschen warteten und das Brautpaar, sowie die Gästeschar in Richtung der Burg Bärenau kutschieren sollte.

Unter dem Jubel der Bevölkerung fuhr der Adel an den Menschenmassen vorbei, die sich ein solches Ereignis nicht entgehen lassen wollten.