Geschichten:Bund von Ochs und Bär - Ein unerwarteter Gast

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Praios 1034 BF, Baronie Bärenau

Dramatis Personae

Eine geräumige Kutsche, die Vorhänge waren zugezogen rollte in den Innenhof der Burg Bärenau vor. Lomena von Sturmfels-Feuerfang, Rowena von Fuchswalden und einige ihrer Reiter folgten dem Gefährt und begrüßten herzlich das sie empfangende Brautpaar Wolfaran von Ochs und Iralda von Bärenau.

Korhilda von Sturmfels, Lomenas Schwertschwester, und ihr Gatte Leobrecht von Ochs ließen es sich nicht nehmen, den Gast traviagefällig die Gastfreundschaft anzubieten.

Die Raulsfelder Junkerin erhob nach der Begrüßung das Wort. „So Eure Hochgeboren nichts einzuwenden haben, würde ich gerne ein etwas anderes Geschenk vorab überreichen.“

Iralda breitete ihre Hände auf. „Es ist uns eine Ehre.“

Lomena nahm den Vorhang in ihre Hände und zog diesen beiseite. In der Kutsche saß ein hagerer Mann in guter Kleidung, Mitte sechzig mit einem gepflegten Backenbart – Gerwulf von Bärenau.

Während Leobrecht mit einem wohlwollendes Nicken antwortete, starrte Iralda fassungslos auf ihren Großvater. Sie kannte ihn nur von Bildern und aus Erzählungen ihrer Eltern, denn als er im Zuge der Usurpation Answins 1011 BF verhaftet und verurteilt wurde ein Leben in Gefangenschaft zu leben, war sie nicht einmal geboren.

Gerwulf, dessen Hände in Fesseln ruhig gestellt waren, blickte aus der Kutsche und sein stechender Blick fokussierte seine Enkelin, als der Reichsvogt sein Wort erhob. „Ein wahrlich guter Fang. Bringt ihn in den Kerker, ich werde der Kaiserin mitteilen, dass er nach dem Fall Rulats ein neues Zuhause auf der Feste Efferdsträne zugewiesen bekommt.“

Gardisten führten den Alt-Baron unsanft aus der Kutsche, als eine Frauenstimme sich einmischte. „Nein, nicht in den Kerker. Gebt ihm ein Einzelzimmer auf dem oberen Flur, Gardisten in dem Raum und auf dem Flur. Anschließend serviert ihm Abendessen und ein Bad.“ Die junge Baroness hatte gesprochen.

Mit einem missmutigen Grollen antwortete Leobrecht den Ausführungen seiner zukünftigen Schwiegertochter. „Ich denke das ist keine gute Idee, ihr solltet…“

Weiter kam er nicht, denn Iralda fiel ihm die Etikette vernachlässigend ins Wort. „Ich denke, dass ich die Herrin auf Burg Bärenau bin und daher mein Wort zählt.“

Leobrecht biss sich auf die Zähne und folgte lieber seiner Gattin, die in ein Gespräch über eine mögliche Knappschaft mit Lomena vertieft war. Hier und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt diesen Konflikt auszutragen.