Geschichten:Blutvergießen im Chlunkerkasten
Blutvergießen im „Chlunkerkasten“: Ein Fest für die Seifenmacherin endet in einem tödlichen Eklat
Von Idra Schultheiß, berichtet aus Mardramund
Es sollte ein Abend der Freude und des Feierns werden. Die geschätzte Seifenmacherin Ceya Treublatt, bekannt für ihre fein duftenden Kreationen, lud Freunde und Weggefährten ein, um ihren sechzigsten Götterlauf gebührend zu feiern. Doch was als heitere Zusammenkunft begann, endete in einer tragischen Katastrophe, die die Bewohner von Madramund erschütterte.
In der belebten Taverne „Chlunkerkasten“, mitten auf dem Marktplatz von Mardramund, sammelten sich am gestrigen Abend zahlreiche Gratulanten, darunter der Kleidermacher Lares Groterian, die Schusterin Nana Zewana, der Drechsler Yeto Halbfinger sowie die Zimmerfrau Perdia Beistiel und der Tischlermeister Wulf Beistiel, enge Verwandte. Die Stimmung war ausgelassen, das Bier und der berüchtigte Torbelsteiner Brand flossen in Strömen.
Doch mit dem steigenden Alkoholkonsum erhitzten sich die Gemüter. Ein zunächst harmloser Disput zwischen Perdia Beistiel und ihrem Verwandten Wulf Beistiel eskalierte, als beide sich lautstark beschuldigten und schließlich in Raserei gerieten. In der Hitze des Augenblicks rissen sie Holzbeine von den Stühlen der Taverne und gingen wütend aufeinander los.
Die Umstehenden versuchten, den Konflikt zu schlichten, doch es war zu spät. Die Auseinandersetzung artete aus und schlug in Chaos um. Tragischerweise traf ein wuchtiger Hieb von Wulf Beistiel, vermutlich unabsichtlich, den im Separee speisenden Vogt Barduron von Sennenberg-Ruchin. Der Vogt, eine angesehene Persönlichkeit, fiel vom Schlag schwer getroffen zu Boden. Blut strömte aus der Wunde an seinem Kopf, und trotz verzweifelter Versuche, ihm zu helfen, konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.
Die Taverne wurde rasch von Bütteln umstellt, die alle Beteiligten des Handgemenges festnahmen. Der tragische Vorfall erschütterte die Anwesenden, besonders Helmine von Hartwalden, Edle zu Unterhalben und Gemahlin des Vogtes. In tiefer Trauer erklärte sie, dass der Verlust ihres Gatten ein unermessliches Leid sei und sie auf die volle Härte des Gesetzes hoffe, um den Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Für den Tischlermeister Wulf Beistiel, dessen Schlag den tödlichen Ausgang herbeiführte, steht nun ein Prozess bevor, der von großem Interesse für die Öffentlichkeit sein wird. Viele vermuten, dass ihm die Höchststrafe droht. Die Taverne „Chlunkerkasten“, einst für ihre fröhlichen Abende bekannt, steht nun unter dem düsteren Schatten dieses tragischen Vorfalls.
Die Bewohner Mardramunds blicken mit Sorge auf die Entwicklungen und fragen sich, welche Folgen dieser verhängnisvolle Abend für die Gemeinschaft haben wird. Möge Praios seine Weisheit über den Gerichtssaal bringen und Gerechtigkeit walten lassen.