Geschichten:Beratungen in Syrrhenholt

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In der Baronie Syrrenholt:

Weite Felder unter brütender Sommerhitze; geschäftiges Treiben beherrscht die Szenerie:

Unzählige Arbeiter schuften im Schweiße ihres Angesichtes, beladen Ochsenkarren, schlagen Pfähle ein und schichten die ausgehobene Erde zu Wällen auf. Seitlich stehen zwei Gestalten; es sind der Baron zu Syrrenholt nebst seinem obersten Baumeister Magus Cormac ui Dunvallo. Sie schauen dem Fortgang der Erdarbeiten zu, ehe sie in eine der vier Bauhütten eintreten.

Drinnen herrscht heilloses Durcheinander: etliche Pergamentrollen, Winkelmesser, Zeichengeräte; auf einer Stafette steht eine große Karte. Sie zeigt den geplanten sowie den - bislang kläglich erscheinenden - ausgeführten Teil des Kaiser-Hal-Kanals.

„Euer Hochgeboren,“ beginnt Cormac das Gespräch,“ mir ist zu Ohren gekommen, daß sich einige unserer Geldgeber für das initiierte Monument des Staatsrates haben begeistern lassen. Sie meinen, es stünde ihnen besser zu Gesicht, sowohl den Göttern als auch dem Staatsrat als solchen zu ‚opfern‘. Die Situation wird, mit Verlaub gesagt, brenzlig. Sollten noch weitere Geldquellen versiegen, so sehe ich unser Ziel gefährdet.“

„Ruhig Blut, mein lieber Cormac,“ entgegnet der Baron, der dieweil einige Bauskizzen betrachtet,“ sicherlich habe auch ich den lieben Herrn Staatsrat unterschätzt. Er schießt mittlerweile aus allen Rotzen und schürt einige Feuer, um den Adel auf seine Seite zu ziehen. Doch vorerst scheint es mir, daß unser primäres Ziel, Syrrenholt an die Rakula anzubinden, noch erreichbar ist. Ich werde jedoch noch einmal mit seiner Gnaden Kontakt aufnehmen. Mittlerweile denke ich, daß es gar nicht so schlecht ist, beim Siegestempel ebenfalls ein Eisen im Feuer zu haben. So kann ich unsere Finanziers besser im Auge behalten, habe ein - zwar geringes aber immerhin nicht abzustreitendes - Mitspracherecht am Monument und, so mir denn Phex gewogen ist, setze den Staatsrat unter Zugzwang, endlich auch eine Unterstützung für den Kanal seitens des Reiches zu erwägen.“

Mit diesen Worten läßt Baron Erlan von Zankenblatt von den Entwürfen ab und schaut seinen Magus direkt an. „ Rufe einen Schreiber und setze einen entsprechenden Brief auf, darin: Treue, Glaube, pipapo, mit viel Demut, wie gehabt und einem feinen Hinweis auf die bislang ausgebliebenen finanziellen Mitteln des Reiches, für das wir schließlich den Kanal errichten, „ diktiert der Baron mit einem hintergründigen Grinsen.

„Wir werden dem Schreiben eine Summe beilegen, die uns nicht schadet, wohl aber unseren guten Willen erkennen läßt. Daneben soll der Brief einen Passus enthalten, in dem ich Dich, lieber Cormac, als fähigen Baumeister empfehle, dessen Ratschläge bei der Errichtung des Monumentes nicht außer Acht gelassen werden können. Du wirst Dich dann natürlich vornehmlich für die Apsi...äh ?, na wie heißen denn noch die halbrunden Ausbuchtungen in Tempelanlagen?“

„Apsis bzw. Apsiden, Euer Hochgeboren“

„Na, sag‘ ich doch. Gerade für eben jene Apsiden Ingerimms und Phexens wirst Du Dich einsetzen und generell für eine sparsame Ausführung pledieren.“

„Aber Euer Hochgeboren, bedenkt, daß mich seine Gnaden niemals in Dienste nehmen wird, obschon ich dem Bund des weißen Pentagramms angehöre!“ wendet der Magus ein.

„Wie wahr,“ bestätigt der Baron mit einem schalkhaften Glitzern in den Augen, „ ich hoffe, der Herr Staatsrat wird sich zu solch einem Affront verleiten lassen. Denn dann werde ich voller Entrüstung und voller Patriotismus auf die augenscheinliche Desinteresse seitens des königlichen Rates hinweisen. Die Vermeidung eines kleinen Aufruhrs sollte seine Gnaden sicherlich einige Zugeständnisse entlocken können!“