Geschichten:Baron von Puleth - Ist die Katze aus dem Haus

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Dramatis Personae:

Phex 1033 BF, ein Stadthaus in Kaiserhain

Der Bote hatte die Nachricht vor einer Stunde überbracht. Felan Rondrik von Schallenberg-Streitzig, der Baron von Puleth, war erst wenige Tage fort, doch würde man ihm jetzt einen Boten nachsenden würde ihn dieser vermutlich erst in der Markgrafschaft Perricum erreichen, vielleicht erst in Sturmfels. Wulfger fluchte und ballte die Faust. Hatte sein Vetter unbedingt jetzt zu dieser Reise aufbrechen müssen? Nur um mit diesen Streitzigs...Wulfger unterbrach seine Gedanken und lenkte den Blick zurück auf den Brief, den ihm Herbald von Wertesteg gesandt hatte. Der Ritter zu Ashus im Süden Puleths bat darum dringend um Unterstützung in Form von Truppen aus Kaiserhain. Das hieße er müsste mindestens ein Halbbanner der Luchsgarde, wie neuerdings die mit dem goldenen Schallenberger Luchs auf grünen Grund gewandeten Wachen genannt wurden, in Marsch setzen. Doch ob sie mit der Gefahr im Süden fertig würden?

Es polterte auf der Treppe und Ulfwin trat ein. "Die Leuin zum Gruße." Der Ritter aus dem Haus Schallenberg-Zoltheim begrüßte Wulfger mit einer Mischung aus Mitleid und Zuversicht, die Wulfger mit einem einem bitteren, aber ehrlichen Lächeln beantwortete.
"Rondra auch mit dir...du weißt es schon?"
Ulfwin nickte. "Ja, ich habe den Boten getroffen. Also hat sich Geldor von Kallerberg endlich aus seinem Versteck gewagt?"
"Dazu hat er sich den denkbar günstigstens Zeitpunkt gewählt. Allerdings ungünstig für uns. Dieser Hundsfott von einem Raubritter überfällt wehrlose Bauern und hat vor zwei Tagen scheinbar eine ganze Familie an einem Baum vor Ashus aufhängen lassen, während Herbald gerade an der Reichsstraße war, kaum zwei Wegstunden entfernt aber vollkommen ahnungslos."
"Das muss den alten Kämpen ganz schön an die Nieren gegangen sein."
"Das kannst du wohl laut sagen. Er hat sich direkt an die Verfolgung gemacht, musste diese aber abbrechen, als er merkte, dass Geldor ihm an Leuten zahlenmäßig weit überlegen war."
"Wie weit denn?"
"Nun Herbald hatte zehn Frauen und Männer bei sich und Geldor mindestens zwei Dutzend, nicht schlecht ausgerüstet." Ulfwin hob überrascht eine Augenbraue, während Wulfger fortfuhr."
"Und das waren scheinbar noch nicht einmal alle. Zeitgleich zu diesem Überfall fand ein anderer bei Pervalsrode statt, wie ich aus einer anderen Meldung weiß. Auch Geldors Leute."
"Verdammt, das heißt er geht massiv vor."
"Das heißt es. Und obwohl diese Unternehmen scheinbar völlig willkürliche Ziele haben und kaum mehr im Sinn haben als Zerstörung und Mord. Doch ich gehe davon aus, dass er uns ohnehin nur nach Süden in eine Falle locken will."
"Und was machen wir dann?"
"Mir bleibt kaum eine andere Wahl als zu reagieren. Ich habe bereits Anweisung gegeben die Leute sammeln zu lassen. Ich lasse nur wenige hier und hatte vor direkt nach Süden zu marschieren, mich mit Herbalds Leuten zu vereinen und gegen Geldor vorzugehen. Wir haben den Vorteil, das die Unsrigen ausgebildete Soldaten sind und gut ausgerüstet. Er hat vielleicht mehr, aber seine Schergen sind vor allem üble Halsabschneider und Wegelagerer ohne Disziplin. Einen Boten an Felan habe ich entsandt, aber vermutlich erreicht er ihn zu spät, als dass er umkehren und uns schnell helfen könnte."
"Was ist mit dem Streitzig?"
"Du meinst Baron Wulf? Ist der nicht auch auf dem Sturmfels? Aber dennoch guter Punkt. Ich werde auch einen Boten nach Uslenried senden. Vielleicht können die Waldsteiner uns zu Hilfe kommen. Aber auch das wird dauern und wir werden vorerst alleine losschlagen müssen."
"Und du willst, obwohl du weißt, dass Geldor vermutlich eine Falle für dich errichtet hat, direkt hineinlaufen?"
"Er ermordet unschuldige Frauen, Kinder und Greise! Da kann ich nicht tatenlos zusehen und mich hier verkriechen! Ich habe keine andere Wahl, als Ritter und Felans Stellvertreter! Ich bete zu Rondra und Phex, dass sie unsere Klingen führt und er uns mit seiner göttlichen List hilft, und zu Praios, dass ich Geldor seiner gerechten Strafe zuführe."
"Dein Wort in der Zwölfe Ohr, Wulfger. Ich bete mit dir."