Geschichten:Bündnistreue – Harte Einsichten

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Heerschau zu Perricum, 12.Rondra 1044 BF:

Bündnistreue - Harte Einsichten

Es war fast Mittag und das Wetter war drückend und unangenehm, aber passte damit zur, wenn nicht eben niedergeschlagenen dann doch gedrückten, Stimmung des Ritters, der dort in mit gold abgesetzten Waldgrün gewandet den Pfad in Richtung Heerlager nahm. Er wurde gefolgt von einem weiteren Ritter im gleichen Grün, sowie drei Knaben, die wohl Knappen oder Pagen sein mochten. Felan schob die Kapuze des Reisemantels zurück und wartete bis Wulfger zu ihm aufgeschlossen hatte, ihn ein wenig wehmütig anschauend. Felan war kaum als Baron Garetiens zu erkennen, so wenig Begleitung wie er mitgebracht hatte. Nur noch zwei Knechte mit den Packtieren würden sie voraus treffen, wo sie hoffentlich schon Plätze zum Lagern für sie freigehalten oder sogar hergerichtet hatten


"Gut, dass Jalga nicht hier ist. Das Wetter würde ihr nicht gut tun. Da lobe ich mir die Brise über Aldengrund."

"Der Wirt sagte mir aber heute früh, dass der Wind heute noch drehen wird."

Felan schnaubte mit bitterer Belustigung in der Stimme als er dann sprach.

"So sagte er das? Als hätte ich das nicht schon mitbekommen...."

"So war das nicht gemeint..."

"Ach, tut mir leid, Wulfger. Ich bin derzeit kein wackrer Reisegefährte. Ich glaube diesmal hab ich mich wirklich in den Schlamassel geführt. Onkel Ulfried würde mich so hart schelten, wie es Jalga schon getan hat. Sollte ich das überleben ist es vielleicht an der Zeit einiges anders zu tun. Realistischer zu werden. Den Kopf aus den Wolken zu nehmen. Ich habe mir vielelicht auch selbst etwas vorgemacht, aber kann trotzdem nicht davon lassen zu hoffen. Ich war ein Narr und weiß nciht, ob ich das jemals bessern kann."


Wulfger nickte, ohne direkt zustimmen zu wollen. Er wusste einfach nur nicht was er darauf sagen sollte, während sie einen Stück des Weges stumm nebeneinander her ritten. Hinter ihnen besprachen die Heranwachsenden aufgeregt die Größe des Heerlagers, das sich vor ihnen auftat, mit seinen bunten Wimpeln und Fahnen und den aus der Ferne noch wie wimmelnde Ameisen umherwuselnden Menschen. Felan fühlte sich an seine Knappenzeit bei Graf Luidor erinnert. Ach, das waren noch gute Tage gewesen, unbeschwert.


"Es hat ja keinen Zweck Trübsal zu blasen! So kann man ja nur verlieren! Ich werde heute nachmittag noch etwas Fechtübung suchen und du kannst derweil mit den Jungs ein wenig umherlaufen und sehen, wer da ist und sie ein wenig mit Heraldik, Essen und der üblichen Marktkurzweil von mir ablenken. Ich mag nicht, dass meine Stimmung die ihre senkt. Sie sind zu jung um schon sorgenvoll zu sein."

"Wie du möchtest, Felan."

Felan nickte nochmal bekräftigend.

"Ja. Und wer weiß, vielleicht sieht morgen alles schon viel weniger trübe aus und ich werde dann am Tag des Zweikampfs rondragefällig triumphieren. Und dann habe ich vielleicht was für die Zukunft gelernt, mit dem ich es besser machen kann. Man wird sehen."