Geschichten:Bündnistreue – Fehdevorbereitungen

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Vor den Toren der Reichsstadt Perricum, Rondra 1044 BF:

So begab es sich also, die hohen Herrschaften Felan von Schallenberg, Selo von Pfiffenstock und Leomar von Zweifelfels hatten Coswin von Streitzig und seinem Sohn und Handlanger Leomar von Streitzig die Fehde erklärt und die zwischen Doppelsäbel und Luchs für beendet. Anschließend saßen die Drei im Turnierzelt und sinnierten über ihre nächsten Schritte nach.

„Meine Freunde, uns würde aufs Übelste von diesem Schuft und seinem missratenen Sohn mitgespielt und das mit dem Ziel unser Bündnis zu vernichten – was er auch fast geschafft hätte. Nun, da die Fehde erklärt ist, gilt zu klären, wie wir vorgehen wollen.“ Leomar blickte auffordernd in die Runde.

„Wir müssen diesen Schurken zur Rechenschaft ziehen und vor Gerichte stellen, bei Praios!“, rief der Schallenberger mit erhobener Faust. Er hatte es immer noch nicht geschafft seine Empörung zu bezähmen. „Dazu müssen wir die Informationen zusammentragen und sichern, die ihn belasten.“

„Der Feind unseres Feindes ist unser Freund oder zumindest ein neuer, feiner Spielkamerad“, zischte und gluckste Selo geheimnisvoll, „wer außer uns möchte noch seinen Schabernack treiben mit diesem humorlosen, aber unfreiwillig komischen Seneschall, wertester Leomar, du ewig Zweifelnder?“

„Dieser Lump muss vor dem Richtbock gebracht werden, das steht außer Frage“, Leomar nickte Felan zustimmend zu. „Nun, der vehementeste Gegner dieser Made ist der Landvogt von Silz, Vallbart von Falkenwind. Er ist die Stimme der Gräfin und Mittler zwischen ihr und der gräflichen Administration. Doch, dieser Streitzig schert sich nicht mehr um die Worte des Landvogtes, was diesen mehr und mehr verärgert und nunmehr hat er diejenigen an seinem Hof in Silz versammelt, die die eigennützige Politik des Seneschall-Halunken ablehnen und die Elfengräfin verehren.“

„Welch illustre, spitzohrige Runde und erquickend-naive Freude.“ Der Pfiffenstocker legte seinen Kopf schief. „Wie können wir also, in untugendhaft-tugendhaft großgaretischer Manier, unsere Herzen für den Elfen verstehenden und baumschmusenden Landvogt inmitten des wirren Forstes öffnen?“

„Nun“, begann Leomar, „das werden wir wohl am besten erfahren, wenn wir ihn aufsuchen. Also meine Freunde, lasst uns ins Herz Waldsteins aufbrechen.“

„Doch vorher, meine xeledonischen Laien und Brüder, sollten wir mein geliebt-gehasstes Haselhain aufsuchen und ein paar schöne wie amüsante Geschenke für den Vogt der Vögte inmitten des aberletzten Waldes einpacken. Unangekündigte Gäste sollten immer etwas Erquickendes oder zumindest Erheiterndes mitbringen, oder etwa nicht?“

Felan verzog zwar das Gesicht bei der Erwähnung des göttlichen Spötters, aber ging nurmehr auf die folgenden Worte ein. „Ich stimme Euch zu. Und wir sollten es ausgewogen halten. Damit er merkt, dass es nicht nur um persönliche Schmeichelei geht, sondern um eine ernsthafte Angelegenheit, in die wir unsere Kraft setzen wollen. Ich schlage deshalb vor, dass ich schon einen Boten zurücksende gen Aldenried: die Ernte hat eingesetzt und da ich denke, dass er um die Situation in Hartsteen weiß, zeigt derzeit nicht so sehr meine Einsatzbereitschaft, wie wenn ich einen Teil meiner eigenen Weizenernte vorbereiten lasse und mitbringe. Natürlich zusammen mit etwas Malzbrand zur besseren Verdauung.“

„Welch aufopfernde Worte, mein Pinseligster. Dann sollten wir uns an die Arbeit machen, bzw. dafür sorgen, dass diese Arbeit getan wird.“, Selo schnalzte laut und pfiff dann ein fröhliches Lied, während er so gleich anfing Vorbereitungen für die Abreise zu treffen.

Die folgte dann nach der großen Ankündigung des Markgrafen Anfang Efferd und die drei Hochadligen zogen gemeinsam los.

In Haselhain drückte Selo sich darum seiner Gattin zu begegnen und begründete dies mit „ihrer neuerlichen Ernst- und Sorgenhaftigkeit…furchtbar.“ Doch war diese ohnehin nur selten auf Feste Haselhain anzutreffen und so führte der stolze Gockel seine edlen Gäste nur allzu gern durch deren Fülle, natürlich nicht ohne hier und dort mal einen Witz im Vergleich zur Baronie des Aldenrieders anzubringen, den er meist aber geschickt wieder einzufangen verstand, bevor er sich darüber echauffieren konnte. Vielleicht lag dies auch daran, dass Selo nicht nur Geschenke für den Landvogt von Silz zusammensuchte, sondern auch seinen Verbündeten hier und da eine Kleinigkeit übergab. In Haselhain – wo man doch 1-2 angenehme Tage mehr als geplant verbrachte – kamen also bereits folgende Geschenke zusammen: 8 Flaschen Haselhainer Haselnusslikör und des minzigen „Pfiffi“, sowie ein Madasänger-Pärchen aus der Zuchtvoliere, frisch getauft auf die Namen „Coswin“ und „Seneschall“, einen passenden Käfig für sie, bestes Haselhainer Saatgut und ein paar ausgemusterte, aber solide Haselhainer Säbel. Außerdem wollte man einen außerordentlichen Zuchthengst mit sich führen und diesen mit den Silzer Stuten bekannt machen. Mehr könnte und würde Selo dem Landvogt gern bereitstellen, wenn man ein gutes Gespräch geführt hätte, indes entwickelten die anderen auch schon Ideen für Geschenke und Unterstützungsgrundlagen.