Geschichten:Aus dem Schatten zurück ins Licht - Leihenbutter Umstände

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Baronie Leihenbutt, Junkertum Rabenfelde


Burg Rabenfelde, Ende Rahja 1034 BF:

”Schön dich zu sehen mein Bruder!”, Raulmine von Wegfeld sprang aus ihrem gepolsterten Sessel und lief Trautmann von Wegfeld entgegen um ihn zu begrüßen. Seit Baron Junkobald von Hirschfurten Raulmine vor ein paar Monden zur Junkerin von Rabenfelde erhoben und ihren Bruder als Hausritter nach Leihenbutt geholt hatte, sahen sich die beiden Geschwister nur noch selten. Sogleich wies die Junkerin einen Diener an zwei Kelche Wein zu bringen. „Sag, Bruder, was gibt es Neues aus der Stadt Leihenbutt?“

„Leider nicht viel Gutes“, Trautmann machte ein säuerliches Gesicht, „Der Stadtvogt des Barons hat alle Hände voll zu tun um den Pöbel ruhig zu halten, die Stimmung in der Stadt schwangt zwischen Aufbruch und Missmut ... Nach fünf Götterläufen unter der Herrschaft Simionas haben die Untertanen kein Vertrauen mehr in die göttergefällige Ordnung, sie sind verroht und viele haben sich insgeheim von den 12en abgewendet wie es scheint.“

„Welch beunruhigende Neuigkeiten du mir bringst“, Raulmine machte ein nachdenkliches Gesicht, „tut denn die Geweihtenschaft nichts dagegen?“

„Welche Geweihtenschaft? Wie du weißt wurden sämtliche Tempel von Simiona zerstört und die Geweihten umgebracht. Bis heute wurden erst wieder zwei Schreine geweiht, für die gütige Herrin Peraine und die ewig junge Tsa, aber feste Geweihte finden sich auch dort keine. Letzten Praiostag gab es sogar einen Zwischenfall zwischen einer Tsa-Geweihten und einem durchreisenden Geweihten des Götterfürsten aus Tannwirk. Der Tannwirker fuhr die Geweihte der ewig Jungen grob an mit der Begründung sie würde wider der 12göttlichen Ordnung predigen und im Nu hatten sich um beide eine Menschenmenge gebildet. Das Ganze wäre fast zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung gekommen, hätte die Garde des Barons nicht für Ordnung gesorgt. Ist das zu glauben? Anhänger der ewig Jungen und des Götterfürsten hätten sich fast geprügelt... Aber genug aus der Leihenbutt, wie ist die Lage hier?“ Trautmann runzelte fragend die Stirn.

„Im Vergleich dazu ist es hier in Rabenfelde ruhig, die Schäden von der Schlacht in Wegfeld wurden beseitigt und auch der Markt floriert wieder, ich sollte also nicht klagen. Einzig die Überfälle des Verräters Ogdan von Eupel bereiten mir Kopfzerbrechen.“ Die Junkerin wirkte ernsthaft besorgt.

„Hält der elende Hund immer noch das Kastell Wulfshöh besetzt?”

”Ja, er hält sich dort immer noch mit seiner götterlosen Raubritterbande verschanzt seit ihm die Zweifelfelserin aus Euplingen vertrieben hat. Besonders Perainelob hat unter seinen Raubzügen zu Leiden... Die vom Zornesorden eingesetzte Vögtin wurde schon das ein und andere Mal ernsthaft bedrängt und auch hier in Rabenfelde sind wir nicht sicher vor seinen Untaten. Es ist nur eine Frage der Zeit bis er auch Raubzüge nach Bärenau oder Zweiflingen unternimmt.” Auf der Stirn der Junkerin machten sich Sorgenfalten breit.

„Der Baron wird sich um den kümmern sobald es im Westen Leihenbutts ruhiger geworden ist, darauf kannst du dich verlassen! Ich werde persönlich dafür eintreten.“ Trautmann wirkte ehrlich überzeugt. „In der Zwischenzeit könntest du beim Brandlöschen etwas Zerstreuung finden, ich glaube das täte dir gut... und vielleicht gewinnen wir ja so Verbündete im Kampf gegen den Verräter.“

„Pah, das Brandlöschen.... das ist doch nur ein Treffen selbstgefälliger Saufköpfe die nichts auf die Reihe bringen... du erinnerst dich doch sicherlich noch an das letzte Mal?“ Trautmann nickte. „Mich kriegen keine zehn Pflugochsen nach Eynweiher, es sei denn mein Baron befielt es.“ Raulwines Stimme wirkte bestimmt und duldete keinen Widerspruch.