Geschichten:Aufklärung tut Not

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Baronie Gnitzenkuhl, Friedburg, im Phex 1038 BF

Roderick von Isenbrunn war schwer aufgewühlt, das konnte man deutlich sehen. Der Tod der Burggräfin und allerorten Verdachtsmomente gegen sonst im Heer Dienende, oder zumindest adlige oder bedeutende Personen! Eine große Katastrophe wälzte sich da den Darpat hinab und drohte die Reichsstadt mit seiner Woge zu überspülen. Der Schaden wäre zum derzeitigen Moment unkalkulierbar. Seine Gedanken rasten, überschlugen sich förmlich, und er überlegte schon, wen er mit den Nachforschungen und Botendiensten beauftragen sollte.

„Namen Hochgeboren, ich brauche Namen, dringend und zweifelsfrei! Am Besten mit den Indizien, die Ihr oder andere der Anwesenden in Erfahrung bringen konntet!“

Geshla von Gnitzenkuhl wendete sich ihrem ehemaligen Vogt und derzeitigen Aufklärungsmeister Perricums zu. Ihre Augen lagen tief und dunkel in den Höhlen. Sie schlief schlecht in letzter Zeit. Ihre Hand ruhte auf dem gewölbten Bauch. Immer dann, wenn Sie sich zur Ruhe betten wollte, schien der Sproß in ihrem Leib zum Leben zu erwachen, und fröhlich strampelnd seinem Drang nach Bewegung nach zu kommen. Zudem diese elenden Rückenschmerzen. Vorsichtig setzte sie sich in den Lehnstuhl.

„Decknamen, es waren allesamt Decknamen, nicht mehr und nicht weniger. Die, die ich aufschnappen konnte habe ich schon notiert, zusammen mit den relevanten Ansatzpunkten." Vorsichtig schob Sie es dem Vertrauten zu, hielt es jedoch, als er daran zog, fest, und wartete bis er sich ihr verwundert zu wendete. „Isenbrunn, ich muss nicht erwähnen, dass derartiges Wissen auf eine Person gebündelt auch immer eine Gefahr dar stellt? Auch eure Zuträger könnten ein doppeltes Spiel treiben, oder auch euer Umfeld einen solchen Verräter enthalten.“

Jetzt lächelte Roderick das erste Mal, seitdem er in das alte Zimmer des Barons gerufen worden war. Aus Stolz! Alles was er über die Kunst wußte, die es bedurfte zu regieren, eine Baronie und mehr zu leiten, hatte er der Frau beigebracht. Und Praiowyn, das alte Schlitzohr hatte ihm wiederrum zu den nötigen Kontakten verholfen, die es nun brauchte, um sich vor diesen Maulwürfen zu schützen. Dann überließ Sie ihm das Dokument mit den wenigen Namen, und wartete die Reaktion ab. „Warum steht dort unten der Name eines mir Durchaus bekannten Adligen?“ fragte er dann so auch wenige Momente später. Ist er etwa…?“

Geshla von Gnitzenkuhl winkte ab. „Nein, das nicht, aber er hat an jenen Abenden sehr intensiv gerade in Bezug auf die Verräter Fragen gestellt. Man könnte es fast schon als aufdringlich bezeichnen, wie penetrant er sich aufführte. Vielleicht wußte er aus gewissen Quellen schon, dass es zu Vorfällen kommen würde?“ mutmaßte sie. „Ihr müßt ihn aufsuchen, oder auf andere Weise kontaktieren. Er ist zu weit weg von den Vorgängen bei uns, und Ihr habt nicht seine Informationen. Falls er vertrauenswürdig ist…“ sie machte an dieser Stelle eine kunstvolle Pause, als ob auch dieser Punkt zu klären sei, „solltet ihr unbedingt Eure Kräfte einen! Wenn Haffax versucht Marionetten aus unserer Heeresleitung zu machen, solltet ihr die Fäden finden und sie kappen! Ich rede offen und frei, ohne Schranken, die uns die Etikette auferlegt. Ihr wißt, dass dies kein Auftrag, sondern nur ein wohl gemeinter Rat ist, ihr wart einfach zu lange meine rechte Hand, als das ich nun plötzlich mit Euch redete, als seid ihr ein anderer geworden.“

Schmunzelnd nahm er dies mit einem Nicken zur Kenntnis. „Ich werde meine Schlüsse ziehen, und das meinige tun, dass Eure Informationen beitragen, zur Entdeckung von Verrätern, habt Dank!“

Bevor er jedoch den Raum verlassen hatte, hielt sie ihn noch einmal mit Worten zurück. „…Ach ...und Isenbrunn, ich bin froh, das ihr kein Abgänger aus Wehrheim seid!“




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9. Phe 1038 BF
Aufklärung tut Not


Kapitel 1

Korrespondenz aus Perricum
Autor: NR