Geschichten:Auf den Spuren Ongaloschs - Eine warnende Ermahnung

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1041 BF Grafenpalast zu Wandleth in einem Gästezimmer

„Ich werde ihm die Leviten lesen, was immer sich der Bengel dabei gedacht hat. Noch immer zu viele Flausen im Kopf.“ Leobrecht war wahrlich wütend auf seinen Sohn und diese für ihn unverständliche Schatzsuche.

„Nein, das wirst Du nicht, ich werde das Regeln“ warf seine Frau Korhilda ebenfalls hitzig ein.

„Ich bin das Oberhaupt des Hauses Ochs und es ist meine Pflicht Ordnung in meinem Haus zu schaffen, verstehe das bitte Liebes.“ entgegnete der Reichsvogt.

„Aber Liebster, ich bin die Leidtragende. Ich habe meinen linken Unterarm verloren, es steht mir zu diese Angelegenheit zu regeln. Er ist auch mein Sohn, Haus hin oder her.“ wie zur Mahnung hielt die Sturmfelserin ihrem Mann den Armstumpf hin, als es an der Tür klopfte.

„Da ist er, nun gut Hilda, regel Du diese Affäre, ich werde still zu hören.“ Knickte der Reichsvogt ein, seiner geschätzten Frau zu liebe.

Wolfaran trat herein. Schuldbewusst war es ihm kaum möglich seine Mutter anzusehen. Es waren immer wieder diese Bilder in seinem Kopf, wie er mit der Axt ihren Arm abtrennte. Wenn er nur daran dachte, wurde ihm schlecht. Und dann sein Vater, Wolfaran konnte ihm die Wut ansehen und diesen Blick den er ihm so häufig zuwarf.

Korhilda ging auf ihren Erstgeborenen zu und nahm ihn ganz fest in den Arm, sie wusste ganz genau, dass er schon genug unter den Ereignissen litt. Böse Worte und Anschuldigungen würden da auch nicht weiter helfen, dachte sie. Und spürte dafür die un verständnisvollen Blicke ihres Gatten im Rücken, doch er hielt still.

Nach einiger Zeit ließ sie von Wolfaran ab, strich noch mit der Hand eine Träne aus seinem Gesicht. „Setzt Dich Junge, wir sollten reden.“ Ihr Sohn nahm Platz, schaute noch mal fast ängstlich zu seinem Vater, der jedoch "ganz ruhig" seine Frau das hier alles regeln ließ. „Mutter, ich..., es tut mir so leid.“

„Junge, da ist nichts was Dir jetzt leid tun sollte.“ Von hinten räusperte sich Leobrecht, der hier wohl eine andere Auffassung vertrat, aber sofort von Korhildas eisigem Blich ruhig gestellt wurde. „Junge, wir können das Geschehene nicht rückgängig machen, aber wir können aus den Fehlern lernen.“

Mit einem lauten „Thimorn“ rief sie ihren Knappen herein und ließ sich ein Schwert reichen. „Dieses gute Stück hat mein Knappe aus Ongalosch erbeuten können, ich möchte dass Du dieses Schwert an Dich nimmst. Sein Name ist Flammenzunge.“

Korhilda reichte Wolfaran das Prachtstück zwergischer Meisterschmiede aus bestem Toschkril-Stahl. „Nein, ich will das nicht. Ich kann nicht.“, schluchzte er. Während Leobracht brummte.

„Doch Du willst und Du kannst. Es wird dich immer daran erinnern, in welche Gefahr Du Dir anvertraute Menschen und Liebste gebracht hast. Du sollst, wenn Du es betrachtest an Tsalinde denken, auf dass keiner Deiner Knappen mehr in eine solche Lage kommt. Es wird Dir eine Mahnung sein, immer und überall. Ein Blick darauf soll Dich jedes Mal daran erinnern und Dich Deine kommenden Handlungen gewissenhaft abwiegen lassen. Lektionen die wir alle lernen müssen und an die wir immer denken sollten.“

Korhilda küsste ihrem Sohn sanft auf die Stirn. „Für mich ist das Geschehene vergessen, ich liebe Dich Großer.“ Über seinen Kopf hinweg sah sie in die Augen ihres Gatten, der ihre Herangehensweise mit einem Nicken quittierte, das irgendwo zwischen Wohlwollen, Ärgernis und Liebe zu ihr anzusiedeln war.