Geschichten:Auf Geheiß der Zwölfe - Von Garetien, Greifenfurtern und deren Umgang mit dem Golde

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Von Garetien, Greifenfurtern und deren Umgang mit dem Golde und untereinander; wenn 's um das Erstere geht ...

Gallstein. Im Frühjahr war‘s gewesen, kaum dass die ersten Knospen sich geöffnet hatten, dass eine illustre Schar Adliger aus der Mark Greifenfurt wie dem Königreiche Garetien sich in der Baronie Gallstein eingefunden hatte, um dort auf Geheiß der Kirchen der Zwölfe einen Konvent abzuhalten, wie es ihn wohl noch nie gegeben hatte. So sah man denn Edle Damen und Herren durch die Wiesen und Felder, Hügel und Walder rund um die Burg Mor'Tres, den Stammsitz derer von Gallstein, streifen und gar eigenartige Dinge vollbringen, an welche mancher wohl nicht einmal im Traume gedacht hätte. Was war geschehen?

Rekapitulieren wir also einmal: Anfang des Tsamondes erließ der Herr Hilgert vom Finsterkamm, seines Zeichens Kämmerer der Mark, im Namen der Markgräfin einen Erlass, an welchem sich die Adligen beider Provinzen ereifern sollten, einen Erlass, der sehr zum Leidwesen der Greifenfurter noch immer Gültigkeit hat, so dass wir nicht umhinkamen, diesen auch in unserer Postille zu veröffentlichen und Euch, dem geneigten Leser kundzutun.

Nun, was soll ich viele Worte machen (wie mir mein weiter Schriftleiter Ilvius Huron vom Steinwege immer zu sagen pflegt, mache ich ohnedies immer viel zu viele Worte, so dass ich nur selten einen Artikel verfassen darf; dabei bin ich doch gar nicht mit dem Burggrafen der Raulsmark verwandt), es ging um das liebe Geld, welches in den Kassen der Mark zu wenig und in den Taschen der Barone und Edlen wohl zu viel ist. Nun ja, zumindest schien der Herr Hilgert dies zu glauben, doch die Adligen mochten da anderer Meinung sein; wer Geld erst einmal hat, gibt es bekanntlich nur ungern wieder her. Andererseits, so schien es, hat man in Garetien keine Geldsorgen, und eben daraus resultierte nun ein Streit, der die sonst so einigen Adligen der beiden Provinzen zu entzweien drohte. Alles begann damit, dass schließlich der Baron von Gallstein sich erdreistete, von Greifenfurter Baronen ein Waldstück kaufen zu wollen, um die Finanznot der Greifenfurter zu lindem und selbstens wieder ein Stück Forst zum Jagen zu besitzen, denn Wald hat es da unten im Gallsteiner Eslamsgrund nicht mehr viel; wer weiß schon, vielleicht mag das ja an diesem verseuchten Boden liegen, auf dem außer Lavendel und Disteln nichts anständiges mehr zu gedeihen vermag. So ging es also hin und her, der Gallsteiner ward von Garetiern wie Greifenfurtern gleichermaßen bedrängt, und alles in allem herrschte eine wildes Durcheinander und drohte alle Ordnung gänzlich über den Haufen zu werfen. So trug es sich denn zu, dass die zwölf Kirchen sich in diesen Konflikt einschalteten und in weisem Ratschluss zu der Erkenntnis kamen, dass die beiden Provinzen alsbald wieder zueinander finden müssten. Dazu wollte man einen Konvent abhalten unter der Obhut der Kirchen, um die zerstrittenen Adligen zu einen. Mit Mor'Tres zu Gallstein im bereits im Frühjahr schon sehr sonnigen Eslamsgrunde ward der geeignete Ort gefunden, und auch der auch so reiche Baron Gallstein hatte wohl nichts dagegen einzuwenden; nun ja, wer möchte sich schon mit den Kirchen anlegen?

So luden denn die Kirchen ein, und alle folgten dem Ruf und staunten nicht schlecht, als sie vernahmen, was ihnen in blühte (neben den Bäumen und Büschen im Eslamsgrund, versteht sich): Durch verschiedentliche Aufgaben, die sie gemeinsam bestehen sollten, wolle man ihnen die Tugenden der Götter näherbringen, erklärten die Geweihten der Tsa und der Peraine-Kirche den verdutzten Adligen, und Garetiens Staatsrat Praiodan von Luring höchst selbst teilte die Adligen in buntgemischte Gruppen ein. Besondere Freude muss es ihm bereitet haben, die Barone von Höllenwall und Nettersquell zusammenzustecken ...

Wie ich feststellen muss, ist der mir zum Verfassen dieses Berichtes gewährte Bogen nun fast vollständig beschrieben, so dass ich nur mehr sagen will, dass das Vorhaben der Kirchen gelang. Wie die Adligen jedoch ihre Aufgaben bewältigten, davon soll im Folgenden mit deren eigenen Worten berichtet sein, und auch die Kirchen waren so freundlich, uns zu berichten. So werde ich diesen Bericht nun beenden und hoffen, dass mein werter Schriftleiter zufrieden mit mir sein wird. Und ebenso hoffe ich, dass auch Ihr, meine lieben Leser, zufrieden sein werdet, denn die Chronistenpflicht ist mancher Tage beileibe keine leichte Aufgabe.