Geschichten:Arrangement aranischer Alkoholika

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Alte Residenz, Gareth, 4. Boron 1044 BF

Seit Ludovigs letztem Besuch der Residenz waren schon fast zehn Götterläufe vergangen. Dem alten Hausherrn war er heute nicht begegnet, und auch der geheimnisumwitterten Prinzessin des Nordens, Selina von Paavi, zu seinem Bedauern nicht ansichtig geworden. Grund zur Klage gab es dennoch keinen, denn schließlich hatte Kastellan Gerwulf von Gareth ihn in sein Arbeitszimmer beordert, um eine “Bestellung von enormer Wichtigkeit” zu besprechen.

Der Kastellan musterte den Edelmann aus Hügelwacht, nicht zum ersten Mal an diesem Tag. “Ihr sagt, das Handelshaus Salvanger verfügt über die Möglichkeit, für den besagten Hoflieferanten einzuspringen? Nicht, dass ihr euch zu viel ausmalt, es wäre zunächst nur eine einmalige Lieferung. Aber wenn alles reibungslos in Gareth ankommt, dann sei euch ein öffentliches Dankeswort gewiß.”

Ludovig nickte dem Kastellan mit entschlossenem Blick zu. “Andernfalls wäre ich nicht hier. Das Handelshaus Salvanger ist stolz auf seine Kontakte in Aranien. Euch sei versichert, dass besagte Güter schnell, sicher und unbeschadet aus Baburin eintreffen werden. Und was den Schlauchwein betrifft… ich kenne da eine Winzerei, deren Erzeugnisse am Hof des Mhaharanyats genossen werden. In Gareth noch nicht so bekannt, aber das lässt sich vielleicht ändern.” Er öffnete die große Tasche, die er mit sich trug, und zeigte dem Kastellan die Flasche Bakrachaler Rotweins. “Dieser kommt nicht im Schlauch, dafür ist er zu erlesen. Probiert ihn, wenn ihr Zeit habt, und lasst mich wissen, ob er den erlauchten Herrschaften unseres stolzen Kaiserreichs ebenfalls munden würde.”

Auf ein Fingerschnippen des Kastellans hin erschien ein junger Diener im Zimmer. “Torvan, nehmt diese Flasche und tragt sie in die Liste der nächsten Degustation ein.” Dann wandte sich Gerwulf noch einmal Ludovig zu. “So können wir verbleiben. Eine genaue Liste der zu importierenden Waren wird euch Torvan gleich noch mitgeben.”

Ludovig stand auf und verabschiedete sich formvollendet. Als er schließlich wieder auf den belebten Straßen Alt-Gareths stand, konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Es war gut, dass Peraisha ihre Beziehungen in Bakrachal einigermaßen gerichtet hatte. Und besser noch, dass die Agenten der Mada Basari der Brennerei Pirol in Aranien Trubel bereitet hatten.