Geschichten:Aidaloê - Teil 6

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Und so erschien eine Sanduhr später die Frau Junkerin unten in der Gaststube. Wie angeordnet hatten die Schützen und der Kutscher schon ihr Morgenmahl eingenommen und waren dabei die Kutsche, die Pferde und das Gepäck der Herrin vorzubereiten für die Abreise. Derweil genossen Trautmann, Odana und Aidaloê noch ein schnelles Frühstück aus Dinkelbrot, kalten Bratenscheiben, Käse, Hafergrütze, frischer Milch und frischen Obst.

Aidaloê mahnte zur Eile – schon weil sie allein für die Morgentoilette einiges an zeit verschleudert hatte – und nach artigen Worten und einem großzügigem Trinkgeld an die Wirtin brachen die maarblicker Reisenden auf, die nordwestliche Straße nach Mittenfluss nutzend.

Die freundliche Wirtin hatte der Reisegesellschaft noch einige Imbisspäckchen zusammengepackt, auf dass sie über die Mittagszeit nicht hungern würden. Doch Trautmann war zuversichtlich, das waldfanger Mittenfluss noch vor dem Mittag zu erreichen.

Und so flogen die Pferde der Junkerin von Ferinstein und ihrer Reiter wieder über die gute Landstraße von Untergras aus durch die Baronie Waldfang. Ein Besuch bei ihrer Hochgeboren Tsaburga von Waldfang war nicht vorgesehen, da Aidaloê so schnell als nur möglich in Schwarztannen auf Burg Scharfenstein ankommen wollte.

Bald schon hatten sie Mittenfluss erreicht und genossen die Ruhe in diesem Örtchen. Im Gasthaus „Zum Hirschen“ war die Equipage untergekommen und gönnte sich ein wohlfeiles Mittagsmahl. Recht kurz darauf bat die Junkerin ihre Gefährtenschaft, die Reise fortzusetzen, auf dass man schon bald das Ziel erreicht habe. So verabschiedete sich die Gorsinger Tochter von Mittenfluss und die Gesellschaft aus Syrrenholt setzte ihre Reise nach Schwarztannen fort.

Gemächlich rollte das edle Gefährt über die von den Baronen und dem Grafen in Luring wohl gepflegte Straße durch die Baronie Waldfang. Es war ein stilles Ländchen, diese Baronei am Ufer der Raller und die Herrin Baronin Tsaburga von Waldfang-Angerwilde war stolz darauf, ihr Lehen so friedvoll und ruhig zu halten. Wenige Schlaglöcher hatte es hier, denn um diese Ruhe und Ordnung zu vervollkommnen achtete Ihre Hochgeboren Tsaburga mit einem besonders scharfen Augenmerk auf ihre Wege und Pfade.

Aidaloê lüpfte den Vorhang vor dem Kutschenfenster ein wenig und ließ sich das laue Sommerlüftchen um die zarte Elbennase wehen. Sie genoss die beschauliche Fahrt von Mittenfluss nach Schwarztannen, wo sie dem ehrenwerten Baron Bibur von Schwarztannen aufwarten wolle. Odana döste ein wenig, während die Pferde im heiteren Trab über das Waldfanger Land tanzten und ...


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