Geschichten:Adelig? Das bin ich auch!
Später in der Nacht im Haus Abendrot
Falk lag verschwitzt und völlig unbekleidet auf dem Rücken und atmete schwer. Bei Rahja, was war da gerade passiert? Etwas wie in dieser Nacht hatte er noch nie zuvor erlebt. Zwar hatte er schon einige Erfahrungen mit den Frauen - auch hier im Haus Abendrot - machen können, aber DAS, was diese fleischgewordene Sünde mit ihm gemacht hatte, stellte dies alles bisherige bei weitem in den Schatten. Sie war nicht nur auf alle seine Wünsche ohne zu zögern eingegangen, nein sie ermutigte ihn sogar, Dinge mit ihr zu probieren, von denen er nichtmal gewusst hatte, dass sie möglich waren.
Jetzt lag sie nackt neben ihm auf dem Bauch, und er lauschte, wie sie sanft atmete. Sie war wirklich wunderschön. Und zugleich verrucht bis ins Mark! Mit anderen Worten: eine Frau ganz nach seinem Geschmack, dachte er sich grinsend. Er streichelte sanft über ihren weichen, glänzenden Körper, und gab ihr einen Kuss auf ihr blankes Hinterteil. Darauf drehte sie sich auf die Seite, und schmiegte sich eng an ihn. Sie streichelte über seine Brust dann seinen Bauch und dann noch ein wenig tiefer.
"War es schön für dich?" flüsterte sie leise.
"Schön?" wiederholte Falk. "So muss eine Nacht in Rahjas himmlischem Palast aussehen! Kein Zweifel!"
Shantalla lächelte und küsste ihn. "Das freut mich", hauchte sie.
"Sehr schade, dass ich bald wieder aufbrechen muss. Ich würde gerne noch länger bei dir bleiben, Shantalla." Er richtete sich auf und suchte nach seinen Sachen.
"Noch ist die Nacht ja nicht vorbei...", grinste sie verführerisch.
Falk blickte sie mit einem Lächeln an. "Ich kann dir kaum widerstehen, Süße. Aber ich muss leider wirklich los. Ich kriege jetzt schon wieder was zu hören."
"Wo musst du denn hin?" fragte sie beiläufig interessiert.
"Zur Burg Bratzenstein, die liegt ein paar Meilen im Nordosten."
Shantalla überlegte. "Und da bist du stationiert?"
Falk sah sie etwas fragend an. Shantalla zeigte auf seine Rüstung. "Bist du eine der Wachen da?"
Falk musste schmunzeln. "Hehe, könnte man meinen, wenn man mich so sieht, was? Aber nein, ich bin der Junker da, die Burg gehört mir."
"Was, echt? Wow!" staunte Shantalla.
"Dann solltest du wohl tatsächlich losreiten. Nicht, dass deine Frau noch mißtrauisch wird!" versuchte sie ihn zu necken und zwinkerte.
Doch Falk seufzte nur. "Ich habe keine Frau", sagte er ernst. "Ich war früher ein Söldner, bin dann ziemlich unverhofft zu meinem Junkertum gekommen. Da hat es sich irgendwie noch nicht ergeben."
Shantalla wurde hellhörig. "Wieso hat denn so ein starker Mann mit Junkertum, Burg und so weiter keine Frau?"
"Weil... naja... sie muss halt eine Adelige sein - zumindest wenn es nach meinem Schwager geht. Aber nicht zu niedrig und nicht zu hoch... frag lieber nicht, das ist alles ziemlich kompliziert."
Er wollte sich gerade seine Lederhose wieder anziehen, aber Shantalla zog ihn zurück zu sich, drückte ihn fest an ihre Brüste und brachte ihren Mund nahe an sein Ohr.
"Ich verrate dir jetzt ein kleines Geheimnis: ICH bin ebenfalls adelig!" flüsterte sie.
Falk sah sie ungläubig an. "Du bist ohne Zweifel eine wahre Königin der Wollust, Süße, aber adelig..."
"Du glaubst mir nicht, was?" unterbrach sie ihn etwas gekränkt. "Aber es stimmt. Meine Mutter war die Junkerin von Marano, drüben in Hirschfurten. Inzwischen hat sie es aber an meine ältere Schwester vererbt."
Falk sah sie immer noch skeptisch an. "Wenn das wahr ist, warum arbeitet eine Dame von Stand denn hier in so einem... Haus?"
Shantalla blickte nach unten. "Das ist... ich hab nen Fehler gemacht... sie reden nicht mehr mit mir. Es ist kompliziert."
"Nun gut, aber kannst du denn beweisen, dass du von adeliger Abkunft bist?"
Sie blickte ihm ernst ins Auge. "Nicht zur Zeit, nein. Aber wenn du mir, sagen wir, vier Wochen Zeit gibst, dann bringe ich dir den Beweis."
Falk überlegte kurz und nickte dann: "Einverstanden. In vier Wochen komme ich nochmal her, und dann schauen wir mal, ob deine Abkunft ausreichend für meine Zwecke wäre. Doch bis dahin..."
Sie hatte sich erneut in eine verführerische Position gebracht. "Bist du sicher, dass du jetzt schon aufbrechen willst?" hauchte sie sanft.
Falk grinste: "Nun, ich glaube, auf ne halbe Stunde mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an", und legte sich wieder zu ihr.

◅ | Die, und keine andere |
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Gottesfurcht | ▻ |