Geschichten:Eine schlaflose Nacht und ein seltsamer Traum
Im Praiostempel auf Burg Mardershöh, Tsa 1046 BF, um die Abendstund
Orelan konnte trotz großer Müdigkeit nicht einschlafen. Es würde eine ganze Weile dauern, das Geschehene zu verarbeiten. Bär, Fuchs und Rabe, da war Orelan sich sicher, bewahrten ihn davor, komplett verrückt zu werden.
Herzog Waldemar von Weiden war sein großes Vorbild, er wollte so werden wie er: Stark, unabhängig, unerschütterlich. Vielleicht sollten die Duftmarken des alten Höhlenbären ihn daran erinnern, auch in einer aussichtslosen Situation niemals aufzugeben.
Kaiser Hal war seine erste, stärkste und schönste Kindheitserinnerung. Als Hal ihn damals auf den Schoß heben wollte, war Orelan ob der ganzen Pracht im Palast und der göttlichen Ausstrahlung Hals so aufgeregt, dass er sich in die Windeln machte, ohne die er sicher die Füße des Kaisers getroffen hätte. Hal hatte gelacht, ein Tuch verlangt und ihn dann trotzdem auf seinem Schoss platziert und geherzt. Ja, mein strahlender Rotfuchs, nun verstehe ich.
Und der prachtvolle Rabe, mit dem eine innige seelische Verbundenheit bestand, musste sein Lehrer und Mentor Barnhelm von Rabenmund sein, die wichtigste Person in seinem Leben. Von ihm hatte er alles gelernt, zu ihm hatte er immer hoch geschaut, ihm hatte er zu verdanken, was er heute war. Und er hatte ihm auch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass man die Bürokratie des Königreichs durchaus auch zu seinen Gunsten beeinflussen konnte, wenn man nur wollte. Der arme Schroekh. Er würde Barnhelm sehr vermissen und immer in seinem Herzen behalten.
Und Orelan gab sich dem Boron gefälligen Schlaf hin.
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Der Abschied | ▻ |