Garetien:Yesatan II. von Eslamsgrund
971 BF - 
1005 BF
Der Sohn des entmachteten und bis zu seinem Tod weggesperrten Grafen Yesatan von Eslamsgrund wurde eigentlich als Seginhardt von Eslamsgrund geboren, nahm aber in Gedenken an seinen Vater, dessen freidenkerischen Lehren er voll teilte, auch dessen Namen an. Der Inquisition und den kaiserlichen Behörden entwischte Yesatan II. immer wieder, wurde aber im Jahre 1005 BF von einem Trupp Agenten Dexter Nemrods in Angbar aufgegriffen und festgenommen.
Jahrelang war es Yesatan II. gelungen, wieder und wieder seinen Häschern zu entkommen. In Angbar hatte er sich zunächst den Anschein eines ehrlichen Schreibers gegeben. Weil an seiner Arbeit kein Fehl und Tadel war und überdies ein genügend großes Vermögen vorweisen, wurden ihm rasch die Bürgerrechte zuteil, ja, die Stadtväter wählten den Neubürger gar ins ehrenvolle Amt des Ratsschreibers (was den Angbarern bis in unsere Tage überaus peinlich ist).
Yesatan II. mochte sich wohl gedacht haben, dass er in einer Stadt, deren Bürger sich selbst regierten, leichtes Spiel mit seinen ketzerischen und daimokratischen Ideen haben sollte. So begann er zunächst im geheimen, später offener, von derlei Dingen zu reden und stieß gar bei einigen jüngeren Handwerksgesellen auf Zuspruch, die über das Regiment ihrer Meister klagten. Doch sollte sein Tun nicht unbemerkt bleiben. Wie die Agenten des Barons Dexter Nemrod auf seine Spur kamen, ist unbekannt. Unmittelbar vor der Warenschau 1005 BF aber erschienen sie und stellten Yesatan II. auf einer von ihm einberufenen Versammlung. Der falsche Prophet versuchte noch, die Gesellen zu seiner Hilfe aufzuwiegeln, als die Agenten sich mit dem Ruf „Im Namen von Kaiser und Reich! Ihr seid verhaftet, Eslamsgrund!“ zu erkennen gegeben hatten. Dass sich da aber einer der braven Reichsstädter gegen den Kaiser stellen sollte – da hatte der Schurke sich verrechnet! So floh Yesatan II. zum Fenster heraus und wäre seinen Häschern in den Gassen fast noch entkommen. Die kleine Algarte Heimeling aber sah, wo er sich versteckte, und wies den Verfolgern den Weg, so dass sie ihn ergreifen konnten.
Der Prozess gegen ihn fand hinter den Mauern des Königlich Garetischen Hoch- und Krongerichtes statt, ehe Yesatan II. öffentlich als Ketzer, Aufrührer und Verräter verbrannt wurde.
Er hinterließ einen Sohn, den er ebenfalls Yesatan genannt hatte.