Garetien:Natterbrückenstreit

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Auslöser und Beginn

Ingramm, Sohn des Ilkor © BB

Den Auslöser für den Zwist bildet der Einsturz der in den Kämpfen des Jahres des Feuers bereits beschädigten Rabenbrücke über die Natter während des Frühjahrshochwassers im Tsa 1033 BF. Aufgrund eines noch unter Rohal dem Weisen erlassenen kaiserlichen Privileges gibt es keine weitere Brücke über den Grenzfluss zwischen den Grafschaften Schlund und Hartsteen und die vorhandenen wenigen Furten waren ungeeignet und oder zu abgelegen von den großen Straßen. Nicht zuletzt darum muss der Warenverkehr zwischen Perricum und Gareth die zollfreie Reichsstraße verlassen und entweder die Straßen durch die Grafschaft Schlund über die Königsstadt Wandleth benutzen oder die Route links des Darpat über Rommilys nehmen. Die Schlunder Anrainer der neuen Strecke (die Baronien Erlenstamm, Viehwiesen, Königlich Mardershöh, Gräflich Ingerimmsschlund und die Königsstadt Wandleth) profitierten dadurch in erheblichem Maße von Brücken- und Wegezoll, während die Einnahmen aus dem Durchreiseverkehr auf der Feidewaldstraße (die Baronien Hartsteen, Rabensbrück und Feidewald, sowie Kaiserlich Bugenhog und die Reichsstadt Hartsteen) deutlich zurückgingen. Durch die zusätzlichen Zölle verteuerte sich freilich auch die Versorgung der Kaiserstadt Gareth mit den Gütern aus den südöstlichen Reichsteilen.

Parteien

Wappen der Grafschaft Hartsteen
Wappen der Grafschaft Schlund
Brückenbefürworter Brückengegner


Luidor von Hartsteen Ingramm, Sohn des Ilkor
Reichsstadt Hartsteen Königsstadt Wandleth
Praiodan von Steinfelde Wandlether Baumeisterzunft
Fredesaum von Nesselregen Edle von Amselhag
Karal Deudor von Desmerkuppe Junker zu Perainsgarten
Freybertha von Hartweil Junker von Unterdachsen
Rondradan von Rommilys-Nettersquell Junker von Oberdachsen
Werdomar von Quintian-Quandt Junker von Amselsang
Kalman Anstett Kloster St. Ogdolf
Aldaria von Sturmfels Baronin von Erlenstamm
Ansgard von Wetterwend Baron auf der Viehwiesen
Egbert von Lepel Landvogt von Ingerimmsschlund
Retodan von Hartwalden-Hartsteen
Alrik von Gareth
Berdina Schindel

Abriss der Rabenbrückenfundamente

Schon bald nach dem Einsturz der Brücke beauftragte Graf Ingramm die Wandlether Baumeisterzunft mit einer genauen Untersuchung der noch vorhandenen Bausubstanz, die sich äußerst langwieriges Unterfangen herausstellte und schließlich in die im Frühjahr 1035 BF erfolgte vollständige Abtragung der restlichen Fundamente mündete. Zugleich versuchte der Graf vergeblich, sowohl das Zedernkabinett als auch den versammelten Adel auf dem großen Kabinettstag zu Auenwacht für die Erteilung des Stapelrechts für die Königsstadt Wandleth zu gewinnen, was den Schlundern weitere Einnahmen beschert hätte.

Geheimer Neubau

Luider von Hartsteen © BB

Dem gegenüber drang Graf Luidor von Hartsteen auch im Namen seiner Vasallen auf einen raschen Wiederaufbau der Rabenbrücke als Beitrag zur Wiedergenesung der gebeutelten Hartsteener Lande, ohne etwas im Wiesenschlösschen oder in Rommilys zu erreichen. Im Geheimen bereitete dann ab Spätsommer 1038 BF der gräfliche Wegevogt Praiodan von Steinfelde den Neubau einer hölzernen Brücke an einem neuen Standort in der Nähe des Dorfes Haldensbrüel, nur wenige Meilen flussaufwärts vor. Die Arbeiten begannen unter Leitung der Baumeisterin Berdina Schindel im Frühjahr 1038 BF. Um eine frühzeitige Entdeckung des Vorhabens zu verhindern, wird die Gegend um den Brückenbau abgesperrt; als Vorwand dafür dient das wiederholte Auftauchen eines mordlüsternen Ungetüms. Bis Travia 1039 BF entstehen die Fundamente für die Brückenköpfe und eine Schneise durch den Auenwald am Hartsteener Flussufer, über die später der Verkehr hin zur Reichsstraße geleitet werden soll.

Im Frühjahr 1039 BF beginnt mittels einer eigens konstruierten Floßramme die Verankerung der steineichenen Brückenpfeiler im Flussbett. Am ersten Efferd 1040 BF gibt der gräfliche Wegevogt schließlich die neue Brücke frei, mit der Folge, dass sich der Warenverkehr zwischen Perricum und Gareth samt der damit verbundenen Einnahmen wieder mehr Richtung Norden verlagern. Das kurze Stück abseits der Reichsstraße mit dem einmaligen Brückenzoll ist für die Reisenden immer noch deutlich billiger als die wiederholten Gebühren, die auf der Straße über Wandleth erhoben werden.

Erste Schlichtungsversuche

Allerdings hatte Graf Ingramm Ende Peraine 1039 BF bereits Kunde vom Brückenbau am Natterufer erhalten und rief den Reichserzkanzler an, das aus seiner Sicht illegale Vorhaben zu verbieten. Zentraler Streitpunkt dabei ist das Brückenprivileg Rohals des Weisen bzw. dessen Auslegung. Alarich von Gareth weilte zur Klärung der Frage Ende Rahja 1039 BF in Wandleth, doch fiel wegen der eintreffenden Nachricht vom überraschenden Angriff Haffax’ auf Perricum keine Entscheidung.

Einsturz der neuen Natterbrücke

Als am 8. Rahja 1040 BF der Großgaretische Spendenzug mit den gesammelten Spenden für die befreiten Ostmarken die neue Brücke aus dem Schlund kommend überquerte, stürzte diese ein. Beinahe fiel diesem Unglück die hochschwangere Gräfin von Reichsforst zum Opfer, deren Kutsche sich gerade auf der Brücke befand. Vollständig verloren gingen dagegen das vom Schlunder Grafen gespendete ungemünzte Silber. Auch wenn gemeinhin der von einigen Anwesenden kurz vor dem Ereignis gesichtete Natternunhold als Verantwortlicher für die Katastrophe gilt, hält sich doch vor allem im Hartsteen'schen das Gerücht hartnäckig, dass der Schlunder Graf dabei irgendwie seine Hand im Spiel hatte.

Geschichten mit Bezug zum Brückenstreit (Auswahl)