Benutzer:Robert O./Briefspiel

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Kressenburger Neujahrsstechen 1042 BF

Teil 22

Fußkampf, Finale

Vor den Toren Kressenburgs, Baronie Kressenburg, am Abend des 9. Praios 1042 BF

Sarias Atem klang, geleitet durch das Innere des Helms, metallen in ihren Ohren. Die Rufe des Publikums schienen weit entfernt, die Waffe ihrer Kontrahentin hingegen bedrohlich nah. Thargrîn von Arpitz war größer und hatte mehr Reichweite. Wieder einmal sauste die Waffe nur wenige Finger von ihrem Kopf entfernt durch die Luft. Schweiß rann Saria über den Rücken und sie wusste, dass ihr morgen jeder Muskel schmerzen, jeder Knochen schwer sein würde.

Nach und nach büßten Ihre Bewegungen an Schnelligkeit ein; die größte Stärke, die sie gegen die greifenfurtische Baronin ins Feld führen konnte. Doch auch deren Kraft hatte abgenommen. Saria sah durchaus die Möglichkeit, gegen die Baronin von Wehrfelde siegreich zu sein, doch jedes Mal, wenn sie glaubte, sich mit einem Schlag einen Vorteil verschafft zu haben, konterte die hochgewachsene Thargrîn von Arpitz oder legte sogar noch einen drauf. Es war zum Verzweifeln! Wie lange konnte sie noch dagegenhalten?

So war es eher der Mangel an Alternativen als taktisches Geschick, der Saria dazu brachte, den nächsten Schlag nicht wie üblich mit dem Schild abzulenken, sondern stattdessen mit aller ihr noch verbleibenden Kraft gegen zu halten und mit einer Schlagreihe nachzusetzen. Ein „Für Rondra!“ brandete über ihre Lippen und ob es nun dieser Schrei war oder das ungewohnte Manöver: Es gelang der Koscherin, ihre kampferfahrene Kontrahentin in die Defensive zu drängen. Noch einmal stieß Saria nach vorne, während Thargrîn von Arpitz sich bereits für einen Gegenschlag rüstete.

Und dann war es geschehen: Jubel brandete über den Turnierplatz. Hatte sie es geschafft? Sie hatte es geschafft! Erschöpfung. Erleichterung. Ein Lächeln breitete sich über Sarias Zügen aus. Sie nahm den Helm ab, während sie ihrer gestürzten Gegnerin die Hand reichte.

Thomas R.

Teil 23

Eheprobleme

Praios 1042

Yolande von Sindelsaum hatte ihren letzten Kampf ausgefochten. Gegen Thargrîn von Arpitz hatte sie keine Chance gehabt, aber immerhin hatte sie es bis in das Viertelfinale geschafft. Sie hätte nie gedacht soweit zu kommen, aber der Anblick ihres verhassten Gattens Rondwin von Keilholtz hatte sie zu immer neuen Höchstleistungen angetrieben. Der verweichlichte Jammerlappen war bereits in der ersten Runde ausgeschieden, geschah ihm Recht, die Tracht Prügel hätte Yolande ihm aber gerne selbst verpasst.

Bei ihrem zweiten Kampf hatte er auf der Bühne mit einem Märker Flittchen rumgeturtelt und so hatte sich Yolande mit viel Hass und Abscheu in ihren nächsten Kampf geworfen. Ihre rücksichtslos vorgetragenen Angriffe hatten ihr den Sieg, aber auch einige Ermahnungen eingebracht. Nach dem Kampf hatte sie es sich nicht verkneifen können kurz in Richtung Rondwins zu rotzen bevor sie vom Feld gestampft war. Gegen ihre nächsten Gegner war es ganz ähnlich gewesen, aber Thargrîn hatte sie ins Leere laufen lassen und sie klar besiegt. Yolande hatte noch immer der Schädel gebrummt als sie vom Feld getaumelt war. Kurz hatte sie geglaubt, dass Rondwin sie auslachte, aber das hatte sie sich vielleicht doch nur vorgestellt, jedenfalls hatte er ganz ernst geschaut, als Yolande ihm einen mörderischen Blick zugeworfen hatte. Warum hatte sie sich nur entschlossen zu dem Turnier nach Kressenburg zu kommen? Es war ja klar gewesen, dass Rondwin auch da sein würde, aber sie hatte es in Föhrenstieg einfach nicht mehr ausgehalten und ein Besuch in die alte Heimat, nach Sindelsaum, wäre ihr wie eine Flucht vorgekommen.

In ihrem Zelt angekommen hatte die Hoffnung Rondwin im Lanzengang gegenüber zu stehen ein neues Feuer in ihr entfacht. Sie würde es ihm zeigen bei Ingerimms Bart. Mit so einem Märker Milchbuben würde sie ja locker fertig. Das der besagte Milchbube Hauptmann der Grenzreiter war vergas sie dabei geflissentlich.

Sindelsaum

Teil 24

Ende des ersten Tages - Im Schankzelt

Wenn sie so beisammen saßen, konnte man die Verwandtschaft kaum übersehen. Grinugildis von Waldenklamm, die mit ihrem Gemahl und dessen Bruder aus Weiden angereist war, schob zwei der drei Humpen zu ihren beiden jüngeren Geschwistern.

„Es ist so schön, euch beide zu sehen. Odilon, du siehst toll aus. Und du hast dich gut geschlagen gegen deinen Vetter Ardo.“

Der frisch gebackene Ritter fuhr sich mit der Hand durch das strubbelige nussbraune Haar. „So, hab ich das? Mein Hintern sagt mir was anderes. Der tut von dem Sturz noch ganz schön weh.“

Die beiden Schwestern kicherten. Grinugildis zuckte entschuldigend mit den Schulter. „Ich kenn mich da ja nicht aus. Aber mein Schwager Walthari hat gebrummt und Waldhold hat ihm dann zugenickt. Ich denke, in der Rittersprache war das wohl ein Lob für deinen Auftritt.“ Jetzt mussten alle drei lachen und prosteten sich zu.

„Jetzt aber mal genug von Odilon. Sonst steigt ihm die Aufmerksamkeit noch zu Kopf“ warf Robana von Waldenklamm ein. „Wie geht es Mutter und unseren Großen?“.

„Oh, Mutter geht es soweit gut. Es gibt ja immer was zu tun in Schroffenfels. Sie plagt halt ein wenig die Einsamkeit so ganz ohne ihre sechs Kinder. Aber in Goldacker bin ich nicht allzu weit weg und ich besuche sie, so oft es meine Pflichten zulassen. Waldemar hat aus Waldenklamm wieder ein anständiges Gut gemacht. Soweit man aus einem Stück Land in den Hängen des Finsterkamms halt was machen kann. Wir haben die Sonnenwende in Dergelquell verbracht und Waldenklamm einen Besuch abgestattet. Ich soll euch alle schön von unserem Großen grüßen. Von Walpurga habe ich auch schon lange nichts mehr gehört. Aber ich glaube, Mutter plant, sie alsbald nach Schroffenfels zu holen. Sie will der Herzogin irgendwann mal jemanden aus der Familie als Nachfolger für den Vogtposten empfehlen.“

Natürlich hatten Robana und Odilon noch viele Fragen und wollten wissen, was sich sonst so in der Weidener Heimat getan hatte. So entwickelte sich ein munteres Gespräch, in dem die so weit verstreuten Geschwister sich in familiärer Vertrautheit und Geborgenheit suhlen konnten. Denn nur zu bald würde wieder der Abschied nahen und wer wusste schon, wann man sich wieder sah.

„Ach je. Ich tattrige alte Maid.“ Entfuhr es Grinugildis plötzlich. Ich habe ja noch was für euch.“ Mit einem vorfreudigen Grinsen kramte sie aus ihrer Tasche zwei kleine in Leder eingeschlagene Pakete aus und überreichte jedem ihrer Geschwister eines davon. Odilo packte seins eilig aus und konnte einen kleinen Aufschrei der Verwunderung kaum unterdrücken. Silberne Sporen waren es, die reich und mit hoher Kunstfertigkeit mit Ziselierungen überzogen waren. Auch in Robanas Paket waren ähnliche Sporen.

„Das…das ist großartig. Danke, Schwesterlein. Hast du…?“

Robana blickte ihre Schwester mit großen Augen an. Grinugildis stieg eine leichte Röte ins Gesicht. Sie tat sich schwer mit Lob für ihre Arbeit. Für sie waren solche Werke Geschenke des Großen Schmiedes bei denen sie nur das ausführende Werkzeug war. Wenn sie daran arbeitete, fühlte sie sich ihrem Gott nahe. Schnell versteckte sie ihr Gesicht hinter dem Krug und spülte den aufkommenden Kloß in ihrem Hals einfach runter. Dann winkte sie ab. „Ja, ja. Ich hab den ganzen Tag ja nichts Besseres zu tun.“

Odilon und Robana wussten, dass das nicht wahr war und nur ein Ausdruck von Grinugildis Bescheidenheit. Eine Adlige, dem Ingerimm geweiht, war sicher eher ungewöhnlich. Aber in der Sichelwacht, wo auch der Adel umgeben von schroffen Felsen und in vielen Fällen auch abhängig von den Schätzen der Berge war, war die Nähe zum Himmlischen Schmied nichts ungewöhnliches.

Grinugildis griff noch einmal in ihre Tasche und zog zwei Umschläge mit dem Siegel der Rinnfoldshausener raus. „Briefe von Mutter an euch beide“ sagte sie und blickte dann eindringlich ihre Schwester an. „Deinen solltest du so bald wie möglich lesen. Ich denke, es geht um deine Zukunft. Zwar weiß ich nicht genau, um was es geht. Aber mein Schwager, der Baron von Dergelquell, hat sich in den vergangenen Tagen sehr ausführlich über dich informiert und hat dem Messen der Knappen aufmerksam zugeschaut, was er sonst nie macht.“

„Puh!“ Robana ließ sich in ihrem Stuhl zurückfallen. „Du machst mich aber jetzt arg neugierig. Aber für hier“, sie sah sich in dem vollen Schankzelt um, „ist das wohl nichts.“

„Dann lasst uns auf die Zukunft trinken.“ Odilon hob den Krug zur Tischmitte hin.

Seine Schwestern stießen mit einem, „Auf die Zukunft“, an.

Marcus D.

Teil 25

Auuuuu weia....

“Gleich ein Keilholtzer.” Der Trollpforzer Junker blies die Wangen auf und stieß kräftig die Luft aus. “Na, wenn das Mal nicht schon das Ende meiner Reise ist”, sagte er mehr zu sich selbst, aber durchaus nicht so, dass sein Umfeld es nicht vernehmen konnte. Thankred war der Vorletzte der ausgelost wurde. Nur noch das Schild Wulfhelms von Keilholtz und sein eigenes waren noch nicht zugeordnet gewesen, daher wusste er schon vorher, was ihn erwartete.

‘Naja, versuchen wir doch einfach nicht im ersten Lanzengang aus dem Sattel gehoben zu werden. Du hast dich doch auch mit den Handwaffen gut verkauft, auch wenn du in der erste Runde ausgeschieden bist Hornochse. Es ist dein erstes Turnier, also versuch einfach Spass zu haben.’

Wie um seinen Gedankengängen Nachdruck zu verleihen nickte der Junker und grinste fast ein wenig frech. Mit der rechten, gepanzerten Faust vor dem Herzen grüßte er den wesentlich älteren Kämpen und ritt anschließend vom Platz.

Stefan S.

Teil 26

Vor dem Tjost

Vor den Toren Kressenburgs, Baronie Kressenburg, Praios 1042 BF

Algirdas stieß die Zeltplane zurück, trat ein und verhielt mitten im Schritt. Wie immer, wenn er seinen Vetter mit barem Oberkörper erblickte, brauchte der Geist einen Moment, um zu verarbeiten, was die Augen wahrnahmen. Was Aardor an Höhe fehlte, hatte sein Körper völlig schamlos in Muskelmasse umgesetzt. Der Kerl hatte einen Nacken wie ein Stier, Arme dick wie ein Jahrmarktskämpfer und einen Brustkasten wie ein preisgekröntes Zugpferd. Das alles erschien Algirdas im Anbetracht seines eigenen, deutlich schlankeren Wuchses mehr als unfair und es wollte auch so gar nicht zu dem runden, jungenhaften Gesicht mit den vielen Feenküsschen passen. Irgendetwas war da einfach schiefgelaufen.

„Rein oder raus, Alter, entscheide dich mal?!“, kam es da von Fählindis. „Im Durchgang stehen bleiben und die Plane offenhalten, so dass jeder sehen kann, was für einen Scheiß ich hier verbinsböckelt habe ... das läuft so nicht!“

Algridas trat ganz ein und ließ die Zeltplane hinter sich fallen. Dann ging er zu seinen Verwandten hinüber, warf einen prüfenden Blick auf den Verband, den Fählindis um Aardors Schulter gewickelt hatte, und stellte fest, dass das wirklich Scheiß war.

„Götternocheins!“, stöhnte er. „Man könnte meinen, ich hätte es dir nicht schon ein paarmal in aller Ausführlichkeit gezeigt.“

„Ich bin halt ein Krieger und kein Heiler“, erwiderte sie pikiert.

„Wer Wunden schlägt, sollte sie auch behandeln können“, wiederholte Algirdas eine Weisheit seiner verstorbenen Mutter und verscheuchte die Habechhegen mit einer entschiedenen Geste, um den Verband zu lösen und noch einmal von vorn zu beginnen.

„Wir haben gerade festgestellt, dass du im Vergleich zu mir ganz schön abstinkst, mein Lieber“, meinte Aardor derweil gutgelaunt.

„In welcher Hinsicht?“, Algirdas Gedanken waren schon wieder beim Körperbau seines Vetters und er wappnete sich für eine Spitze, die wirklich wehtun würde.

Fählindis nahm ihm die Befürchtung jedoch. „In Sachen spektakulär Scheitern“, erklärte sie blinzelnd. „Sich in der ersten Runde vor ner blutjungen Rondrianerin auf den Hosenboden zu setzen, um die Kapitulation zu erklären, ist schon mal gar nicht so schlecht. Aber sich in der dritten Runde ohne ersichtlichen Grund in das Schwert einer Koscher Veteranin zu stürzen und dann fast abzunippeln um einiges spektakulärer.“

„Gebe ich euch!“, Algirdas konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, obwohl die Sache an sich kein bisschen witzig war. Er verurteilte auch nach wie vor, dass sein Vetter den Tjost nicht sausen lassen wollte – seiner Gesundheit zuliebe. „Aber wo wir schon dabei sind“, schob er daher nach. „Willst du es dir nicht doch noch mal überlegen, Aardor? Durch die Heilkräuter sieht das Ganze jetzt zwar besser aus, du solltest dich davon nur nicht täuschen lassen. Es ist, wie der Medicus sagte: Schonung wäre das Wichtigste. Dir einen Schild an den versehrten Arm zu hängen und damit die Stöße einer Lanze abfangen zu wollen ... das ist das Gegenteil von Schonung.“

„Ach, schnickschnack!“, brummte der Rauheneck unwillig. „Das hatten wir doch alles schon: In dem Zustand werd ich mich eh nicht lange halten. Also was soll’s? Reit ich halt ein, zwei Mal an und flieg dann in den Dreck. Davon wird der Arm nicht abfallen!“

„Aardor ...“, hob Algirdas noch einmal an, wurde aber sofort unterbrochen.

„Sag mir lieber, gegen wen es für mich geht! Dafür warste doch da draußen, oder nicht? Um das für uns nachzulesen. Also?“

Isolde von Immingen“, murmelte Algirdas.

„Wer ist das?“, wollte Fählindis sofort wissen.

Aardor hob die Schultern und handelte sich dadurch einen Klapps auf den Hinterkopf ein. Von Algirdas, dessen Werk er gerade zunichtemachte. Ob das schmerzerfüllte Stöhnen diesem kleinen Stüber galt oder ob sein Vetter gerade gespürt hatte, dass seine Schulter noch weit davon entfernt war, ausgeheilt zu sein, blieb offen.

„Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Frau von hier“, erklärte Algirdas. „Ich meine, ich hätte irgendwas von ‚Kressenburger Lanze‘ gehört. Sie ist jedenfalls erfahrener als Aardor.“

„Aha“, machte sein Vetter und schniefte leise. „Und was ist mit dir?“

„Mein Gegner heißt Tiako von Rosenteich.“

„Wer ist das?“, diesmal kam die Frage von Aardor.

„Das ist der schwarze Mann“, kam es wie von der Sehne geschnellt aus Fählindis Richtung.

„Der schwarze Mann? Was soll das denn sein? Sind wir hier in einem Schauermärchen unterwegs, oder was?“, lachte Aardor.

„Doch nicht so, Mann!“, schnappte Fählindis. „Der hat nicht nur schwarze Haare, sondern auch ganz dunkle Haut. Wie einer von diesen Dschungelmenschen aus dem tiefen Süden. Ich hab da mal ne Zeichnung in so einem ... Buch über ... fremde Tiere und Pflanzen gesehen.“

„Wo?“

„Bibliothek der Klugen Undra.“

„Trallop?“

„Nein, Baliho, du Trottel.“

„Da schau an!“, Aardor nickte. „Ein Dschungelmann also. Herzlichen Glückwunsch, Algirdas. Nach allem, was ich weiß, sind die normal nicht gerade im Lanzenreiten zu Hause. Also stehen deine Chancen diesmal vielleicht gar nicht so schlecht.“

„Sehr witzig!“, gab er zurück und zog den Verband mit voller Absicht etwas enger, als es hätte sein müssen.

„Und ich? Was ist mit mir?“, wollte Fählindis wissen.

„Du reitest gegen Edelbrecht vom Eberstamm.“

Algirdas sagte das, als sei nichts dabei. Insgeheim aber freute er sich schon darauf, diese Paarung zu verkünden, seit er sie von der Setzliste abgelesen hatte. Er war unendlich gespannt gewesen, wie seine Base die Neuigkeit aufnehmen würde und hatte sie deshalb nicht einen Lidschlag aus den Augen gelassen. Würde sie auch das wieder nicht jucken, oder würde sie wenigstens dieses eine Mal eine Reaktion zeigen, die er für halbwegs angemessen hielt?

„Ich ... äh ... was?“

Die Habechhegen hatte sich gerade einen Becher mit kühlem Most gefüllt, stellte den und den Krug nun aber sicherheitshalber rasch wieder auf der Reisetruhe ab, die ihnen als Tisch diente. Mit Genugtuung nahm Algirdas zur Kenntnis, dass ihre Hände leicht zitterten und dass sie von einem Moment auf den nächsten kalkbleich geworden war.

„Du reitest gegen Edelbrecht, Fäh“, wiederholte er feixend.

„Er meint den Prinzen des Kosch und Gemahl der Markgräfin von Greifenfurt“, ergänzte Aardor, der selbst auch ein wenig baff zu sein schien, aber dennoch breit lächelte.

„Ich weiß, wer das ist!“, zischte Fählindis. „Aber ... warum denn nur ...“

„Den ritterlichsten aller dunkelblaublütigen Ritter – sieht man mal von Arlan ab – und Favoriten dieses nicht ganz so prominent besetzten Turniers“, Aardor sprach einfach weiter, als habe er das Gezeter seiner Base nicht gehört. „Potzdonnernocheins, das ist ein verdammtes Glück! Was für eine Ehre, eh? Ich beneide dich jetzt schon.“

„Beneiden?! Alter, das ist ein Alptraum!“ Fählindis hob die Hände gen Himmel. Es sah ein bisschen so aus, als wolle sie die Götter anflehen, diese Entscheidung zurückzunehmen. Als sich nichts tat, richtete sie den Blick vorwurfsvoll auf Algirdas. Als könne er etwas dafür. „Warum denn jetzt?“, fragte sie ungehalten. „Warum nicht im Fußkampf? Ich bin im Tjost eine Krampe. Ich hab keine Lust, am Ende dieses vermaledeiten Turniers der Sieger unseres kleinen ‚Wer scheitert am schönsten‘-Wettbewerbs zu sein. Ich muss euch schon die ganze Zeit aufwarten, weil ich diese bescheuerte Wette verloren habe.“

Sie wandte sich Aardor zu und funkelte ihn zornig an: „Das ist übrigens deine Schuld! Du konntest es ja nicht sein lassen, gegen diese blöde Koscherin zu verlieren. Wenn Edelbrecht mich jetzt auch noch zum Krüppel sticht ... oder ich ihn ... oh, ihr Geister, wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?“

„Nu hör schon auf zu heulen“, meinte Aardor ungerührt. „Begreif es als Chance. Erinner dich an die erste Runde des Fußkampfs. Da ist Edelbrecht gegen diesen Nordmärker Schönling ausgeschieden, der den Schwertkampf sicher auch nicht so gut beherrscht wie er.“

„Ja klar, eine Chance! Weil der Prinz in ein und demselben Turnier gleich zweimal so unsäglich viel Pech haben wird!“

„Vielleicht solltest du was trinken, Base“, meinte Algirdas schmunzelnd. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sehr sie Aardor und ihn im Vorfeld des Fußkampfes gescholten hatte, weil sie zur Entspannung ein bisschen was pichelten. Aber jetzt schien sie ganz dringend einen Schluck zu brauchen. „Mach dich mal locker!“

Nics-e

Teil 27

Thankmar ließ seinen Rappen auslaufen. Dumpf donnerte der Hufschlag über den Platz.

War das wirklich gerade geschehen? Hatte er den scheppernden Aufschlag wirklich, wahrhaftig gehört. Konnte das sein? Von der Tribüne war ein ungläubiges Raunen zu vernehmen, doch das nahm der junge Ritter nur ganz am Rande seiner Wahrnehmung zur Kenntnis, zu sehr war sein Blut in Wallung, die Anspannung infolge der Fokussierung auf das Aufeinandertreffen mit seinem Kontrahenten noch nicht gewichen.

Ein Glückstreffer. Ja, nur das konnte es gewesen sein. Es gab keine andere Möglichkeit. Er hatte den Schild seines Gegners satt getroffen und es im selben Moment vermocht, den wohl platzierten Stoß an der eigenen Wehr abgleiten zu lassen, so dass es ihn nur wenig Kraft gekostet hatte, den Sitz im Sattel aufrecht zu erhalten. Doch hatte es gereicht, um den anderen zu Boden zu schicken? Thankmar drehte sein Pferd am Ende der Bahn und erhielt endlich Gewissheit. Der Ältere lag im Sand der Tjostbahn, rappelte sich aber bereits weider auf. Ihm schien nichts geschehen zu sein.

Der Trollpforzer gab seinem Waffenknecht, der herbeigeeilt kam, die abgebrochene Lanze und brachte sein Roß dann gemächlich auf die Höhe seines Gegners. Der Junker öffnete das Visier und führte die rechte Faust vor die linke Brust zum Gruße, dann schon ließ er das Pferd wieder antraben, um das Feld zu verlassen.

Wulfhelm von Keilholtz war für wahr kein Anfänger. Nein, ganz im Gegenteil, er war ein erfahrener Kämpe in der Tjoste. Einer der so manchen Sieg davongetragen hatte. Um so mehr freute sich Thankmar über diesen ersten Sieg in seinem ersten Turnier. Langsam wich nun auch die Anspannung aus dem Nordmärker, der aus der Isenhager Provinz ins Greifenfurtsche gekommen war, um sich nach seiner Schwertleite und der darauffolgenden Ernennung zum Junker rondrianisch mit anderen Rittern zu messen. Stolz sah er einmal zu seinem Banner auf, dass über dem Platz wehte. Der schreitende, silberne Troll mit der Keule auf blauem Grund würde wohl noch etwas länger im Wind wehen.

Stefan S.

Teil 28

Ein wenig erschrocken hatte Selinde auf den schweren Sturz ihrer Gegnerin Wolfhilde verfolgt, sodass zumindest für den Augenblick bei der Baroness von Zackenberg keine rechte Freude über ihren glatten Sieg aufkommen mochte. Nachdem sie ihr Pferd am Ende der Tjostbahn gewendet hatte, stieg sie ab und begab sich zu Wolfhilde. Diese begann sich nach einigen Momenten der Benommenheit wieder zu regen und versuchte, noch etwas unbeholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Selinde half ihr dabei und geleitete sie vom Turnierplatz.

"Ich hoffe, es geht Euch einigermaßen gut, oder soll ich besser einen Heiler rufen?"

"Nein, es geht schon, vielen Dank. Mir tut zwar jeder einzelne Knochen im Leib weh, aber es scheint nichts gebrochen zu sein. Ach, und meine Glückwünsche zu Eurem Sieg; deutlicher hätte er ja auch kaum ausfallen können", schloß Wolfhilde mit einem schiefen Lächeln.

Nach einer kurzen Verabschiedung begab sich die Baroness mit nachdenklicher Miene zurück zu ihrem Zelt, darüber sinnierend, dass Tod und Versehrtheit selbst beim Kampf mit Turnierwaffen stets allgegenwärtig sind.

Wallbrord

Teil 29

Nach dem Tjost

Vor den Toren Kressenburgs, Baronie Kressenburg, Praios 1042 BF

„So ein Mist, wirklich, Aardor“, brummte Fählindis. „Das waren zwei blitzsaubere Anritte. Bessere habe ich heute im ganzen Teilnehmerfeld nicht gesehen. Man würde meinen, dass die Herrin Rondra so was honoriert. Sie hätte dich ruhig gewinnen lassen können.“

„Ne, schon gut“, presste ihr Vetter zwischen den Zähnen hervor, derweil Aldgirdas sich am Verband um seine linke Schulter zu schaffen machte. „Ist mir ganz recht so. Ich weiß ehrlich nicht, ob ich noch eine Runde durchgestanden hätte.“

„Hättest du vielleicht, du dummer Hornochse, aber für deinen Arm hätte es schlimme Folgen gehabt“, meinte Algirdas trocken.

Fählindis richtet den Blick auf den mittlerweile wieder knallroten Verband des Rauheneck und ein paar dünne Blutfäden, die sich den Weg über seine breite Brust bahnten. Ausnahmsweise musste sie dem Stockacher Spaßverleider Recht geben: Es wäre sicher nicht klug gewesen, Aardor noch einmal antreten zulassen. Und gut gestritten hatte er – also trotz allem etwas Ruhm an seinen Schild geheftet.

„Und du Algirdas“, meinte sie dann grinsend. „Das war ganz ordentlich für den ersten Lanzengang in einer Turney, würd ich meinen. Außerdem hat der Dschungelmensch eine Rüstung getragen – also vielleicht hat gar nicht jeder gemerkt, dass es nur einer von denen war.“

„Spottdrossel“, sagte Aardor und schüttelte den Kopf. „Hör schon auf! Wie er da im Fußkampf anfangs gegengehalten hat, das war aller Ehren wert. Hast deine Haut teuer verkauft, Algirdas, und die Familie stolz gemacht. Zumal du am Ende nicht wieder auf dem Hosenboden gelandet bist.“ Er blinzelte gutmütig.

„Und was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Fäh?“, hakte der Stockacher nach. „Bist im ersten Anritt gefallen wie ein nasser Sack.“

„Pft!“, machte sie und lachte. „Ich hab mir überlegt, ob ich den blauen Fleck auf meinem Brustbein vielleicht mit nem Dolch nachziehe. So dass ein X als Narbe bleibt. Da könnt ich dereinst drauf deuten und zu meinen Enkeln sagen: Schaut her, hier hat mich die Lanze des Koscher Prinzen getroffen. Das wär doch was?!?“

Ihre Vettern starrten sie an. Belämmert grinsend und zugleich kopfschüttelnd. Ein bisschen so, als wüssten sie nicht, ob sie lachen oder weinen sollten.

„Wie dem auch sei“, meinte Algirdas schließlich. „Wir sind alle raus. Was machen wir jetzt?“

„Jetzt tragen wir eine Bank rüber zur Turnierbahn, setzen uns bequem hin und machen, was ihr die ganze Zeit schon wolltet“, beschloss Fählindis. „Wir besaufen uns!“

Nics-e

Unruhige Zeiten

Kapitel 6

Mitte Tsa 1043 BF, Schloss Sonnenfeld

Auf dem Hof des Schlosses stand eine abfahrbereite geschlossene Kutsche. Zwei Elenviner waren vorgespannt und tänzelten nervös. Der Kutscher hatte große Mühe das Gefährt ruhig zu halten. Ganz offensichtlich spürten die Tiere die Aufregung um sie herum. Mehrere Waffenknechte warteten neben ihren gesattelten Pferden, offensichtlich um der wartenden Kutsche als Eskorte zu dienen. Der Blick aller ging in Richtung Praios, wo in etwa einer Meile Entfernung eine kleine Steinbrücke über den Raulsbach führte und noch ein paar hundert Schritt weiter die Reichsstraße von Gareth nach Angbar verlief.

In diesem Moment erschien ein einzelner Reiter, der im gestreckten Galopp auf die Brücke zuhielt. Kurz bevor er sie erreichte, zügelte er sein Ross, damit es auf den eisglatten Steinen nicht ausglitt. Kaum auf der anderen Seite des Raulsbaches angekommen, gab er dem Pferd wieder die Sporen und war innerhalb kürzester Zeit heran. Die Waffenknechte hatten erst eine Abwehrstellung eingenommen, entspannten sich aber schnell wieder, als sie den grünen Wappenrock mit dem schwarzen Keil erkannten. Diesen Reiter hatten sie erwartet. Der Hauptmann der Wache klopfte an das Fenster der Kutsche.

„Euer Wohlgeboren? Ritter Ingmar ist eingetroffen.“

Der Kesselsteiner, seit neuestem Junker von Sonnenfeld, steckte kaum die Nase heraus in die Kälte und blieb nervös in der Kutsche sitzen, bis sein Schwiegersohn herangekommen war.

„Nun? Wie sieht es aus?“

Ingmar stieg neben der Kutsche vom Pferd und trat näher heran, ohne Anstalten zu machen die Zügel an den herbeieilenden Knecht abgeben zu wollen.

„Wie es aussieht ist Rondra gegen uns, aber Phex bleibt uns hold. Die Reichsforster Truppen mussten sich vor der erdrückenden Übermacht aus der Kaisermark in die Randersburg zurückziehen. Reichsvogt Udilbert von Hardt hat mit dem Befehlshaber der Angreifer die Neutralität der Pfalz bestätigt. Eine kaiserliche Pfalz anzugreifen wagen sich selbst die ehrlosen Kaisermärker nicht, insofern sind unsere Leute dort sicher. Der Weg in die Grafschaft steht jetzt wieder weit offen, weil unsere Haupstreitmacht in der Halsmark im Felde steht.“

„Inwiefern ist Phex uns dann hold? Zwischen uns und den kaisermärker Söldlingen steht nichts als der Raulsbach und das halbe Dutzend Schwerter die ich hier zur Verfügung habe.“

Die Waffenknechte des Junkers tauschten erneut nervöse Blicke aus.

„Keine Sorge, wir werden unsere Schwerter heute nicht brauchen. Sie sind von der Reichsstraße gen Praios abgebogen und nehmen die Landstraße über Rosendorn nach Syrrenholt. Sicherlich werden sie auf dem Weg jeden Schober und jede Scheune plündern, die sie finden können, aber wie es aussieht sind wir diesmal davongekommen.“

„Das nenne ich wahrhaft Phexens Gunst.“ Mit einem polternden Lachen stieg der beleibte Junker aus der Kutsche. Hinter ihm folgte Retos Tochter Jolande, die Wölbung des Bauches von der dicken Winterkleidung nur noch unzureichend verborgen, mit Ingmars kleiner Tochter Alruna auf dem Arm. „Wohlan, dann wollen wir uns wieder ins Warme begeben, Ingmar. Hauptmann Marbert, lasst je einen eurer Leute die Wege nach Randersburg, Radeberg und Hornbach beobachten. Und lasst die Kutsche vorerst angespannt. Man kann ja nie wissen.“

Auf dem Holzweg

Gebotene Eile

Mitte Praios 1041 BF, Kressenburg

Die kleine Keilholtzer Reisegruppe war schnell vorangekommen. Neben Baron Ardo, seinem Vater Wulfhart und dem entfernten Vetter Unswin, bestand sie noch aus den diversen Knappen und Pagen der hohen Herren. Sie hatten von Gareth aus den Weg durch Waldstein, den Elfenpfad, gewählt. Ardo war vor allem neugierig, wie weit die bauliche Instandsetzung dieses Handelsweges auf der garetischen Seite fortgeschritten war. Die elfische Gräfin hatte sich damals sehr entschieden gegen den weiteren Ausbau ausgesprochen, was den hochfliegenden Plänen des Waldsteiner Adels und den angrenzenden Greifenfurter Baronen etwas den Wind aus den Segeln genommen hatte. So stimmte es Ardo sehr froh zu sehen, dass die Waldsteiner Edlen sich unter dem Einfluss Leomars von Zweifelsfels doch mehrheitlich gegen den Wunsch ihrer Gräfin zu stellen schienen und das einzig Richtige taten, was den Handel in dieser Region voranzubringen vermochte. Der Karrenweg Richtung Greifenfurt war an vielen Orten verbreitert und bis zur Stadt Osenbrück sogar vollständig mit Feldsteinen befestigt worden. Auch zwei neue Gasthäuser waren dem Kressenburger aufgefallen, die bei seiner letzten Durchreise noch nicht fertig gestellt gewesen waren. Auch das letzte Teilstück durch das Gebiet der Junker von Hagenbronn war trotz der schwelenden Feindschaft friedlich verlaufen. Drei gut gerüstete Ritter samt ihrem Gefolge schüchterten die Büttel genug ein, dass sie sich diesmal kaum mehr als ein paar unfreundliche Blicke und ein mürrischen Knurren gewagt hatten. So war die Heimreise vom Kaiserturnier in Gareth deutlich angenehmer gewesen, als Baron Ardo es erwartet hatte.

Im heimatlichen Kressenburg öffneten sich schnell alle Tore vor ihnen. Ardo merkte vor allem am Baufortschritt des Praios-Tempels, dass er schon wieder für mehrere Monde fern seines Lehens gewesen war. Die üblichen Schuldgefühle überkamen ihn und zum wiederholten Male nahm er sich vor, in Zukunft deutlich mehr Zeit bei seiner Gemahlin und den Kindern zu verbringen. Sie waren auch kaum auf den Burghof geritten und von den Pferden gestiegen, als eine kleine lärmende Kleinkinderschar aus den Stallungen stürmte und sie umringte. Kurz danach traten zwei jungen Edeldamen dazu. Die eine zierlich von Gestalt und von fast elfenhafter Anmut. Die andere nicht minder schön, doch von eher muskulöser Statur, der man die Kriegerin auf eine halbe Meile Entfernung ansah, die zudem einen etwa fünf Monde alten Säugling auf dem Arm hielt.

Noch bevor Wulfhart und Ardo ihre Gemahlinnen begrüßen konnten, trat eine dritte, noch etwas jüngere Frau dazu, gewappnet und in den Farben der Mark gewandet. Das eher gezwungene Lächeln, das sie zur Schau stellte als sie Ardo sah, sagte dem Baron, dass seine Tante nicht auf einen Freundschaftsbesuch vorbeigekommen war. Nachdem sich der größte Trubel des Willkommens gelegt hatte, nahm die Ritterin der Mark den Baron dann auch kurz zur Seite, um ihre Botschaft los zu werden.

„Die Greifin wünscht dich umgehend zu sehen, Neffe! Ich weiß, du bist gerade erst heimgekehrt, aber es wird das Beste sein, du lässt dein Pferd sofort wieder satteln und begleitest mich jetzt sofort, damit wir noch vor Sonnenuntergang in der Residenz sein können.“

Keilholtzer Neuordnung

Geordnete Verhältnisse

Ich, Ardo von Keilholtz ä.H., Baron zu Kressenburg, verfüge Folgendes als meinen letzten Willen:
 
 
 
 
1. Als Erbe der Baronswürde bestimme ich meinen Vater Wulfhelm von Keilholtz.

2. Ihm nachfolgen soll mein Erstgeborener Answin Shazar. Sollte dieser sein Erbe nach dem Willen der Zwölfen nicht antreten können, so bestimme ich an seiner Statt eines meiner nachgeborenen Kinder in der Reihenfolge ihrer Geburt.
3. Sollte nach der Götter Willen keines meiner Kinder das Erbe antreten können, so bestimme ich meine Geschwister aus der ersten Ehe meines Vaters in der Reihenfolge ihrer Geburt, mir nachzufolgen. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
4. Sollte nach der Götter Willen keines meiner genannten Geschwister das Erbe antreten können, so bestimme ich die Geschwister meines Vaters und ihre Nachkommen in der Reihenfolge ihrer Geburt. Bedingung dafür sei, dass sie und ihre Nachkommen den Namen der Familie Keilholtz fortführen.
5. Sollte es dem Herrn Boron gefallen mich und meinen Vater zu sich rufen, bevor mein rechtmäßiger Erbe die Mündigkeit erreicht, so bestimme ich meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz zur Verweserin der Baronie Kressenburg, bis mein Erbe dieses antreten kann.
6. Meiner Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz sei das Edlengut Greifenwehr bis zu ihrem Tode als Wittibengut zugesprochen, auf das es ihr im Leben an nichts mangele.
7. Meine derischen Besitztümer vermache ich meinem rechtmäßigen Erben, ausgenommen der nachfolgend genannten.
8. Aus meiner Privatschatulle erhält die Praioskirche Zwölf mal Zwölf Dukaten um den Bau des neuen Kressenburger Tempels voranzutreiben.
9. Meine Gemahlin Praiadne Leuinherz Keilholtz erhält mein Gebetsbüchlein, auf das es ihr in dunklen Stunden Trost spende.
10. Mein Bruder Firnward von Keilholtz erhält mein Schwert Orkentod.
11. Meine Knappin Mechthild von Kieselholm erhält mein Streitross Boromil. Sollte das treue Tier mit mir verstorben sein, so erhält sie ein Streitross aus der Zucht des Märkischen Marstalls.
12. Es ist mein Wunsch und Wille in der Krypta des Praios-Tempels Sankt Garafan vor dem Tore zu Kressenburg meine letzte Ruhestatt zu finden. Dieselbe soll sein die Grablege meiner Familie auf immerdar.

Gegeben am 1. Tag des Herrn Phex im Jahre 1037 nach Bosparans Fall
 
 
 
 
Gesiegelt und bezeugt

Badilak von Praiostann
Ardo von Keilholtz ä.H.

Praiomel von Kieselholm

DEUS VULT

Bauarbeiten

  • Bauholz: aus Kressenburg
  • Stein: ggf. eigener Steinbruch (Neuerschließung mit Folgenutzung, mit Volker abklären) oder aus dem Finsterkamm (Spieler?)
  • Versorgung der Arbeiter: zusätzliche Getreidelieferungen aus Eslamsroden und Hexenhain
  • Gold: aus Gareth?
  • Marmor: Eslamsgrund? oder andere Quelle?
  • Arbeiter: Tagelöhner aus der Region (Mark und Waldstein), ggf.dauerhafte Erhöhung der Einwohnerzahlen durch Zuzug? (mit Volker abklären)

Gästeliste zur Einweihung

Geladene Gäste: