Benutzer:Yvo/Briefspiel

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IDEEN FÜRS BRIEFSPIEL (NOCH NICHT VERÖFFENTLICHT, ABER GERNE DISKUTIERBAR)


Die Eroberung der Praiosburg, Teil 1

Dramatis Personae:

  • Rowena von Fuchswalden
  • Radomir von Fuchswalden
  • Gerwulf von Bärenau
  • Cordovan von und zu Praoisburg
  • Iralda von Bärenau
  • Lomena von Sturmfels-Feuerfang

Der Tag, an dem Iralda von Bärenau und ihre Gefolgsmänner und -frauen ihren Feldzug zur Befreiung der Baronie Bärenau beginnen wollte, rückte näher. Da Rowena von Fuschwalden als Veteranin zahlreicherer Schlachten und Hauptfrau eines Schwadrons der Goldenen Lanze als fähigste Kriegsherrin im Gefolge galt, wurde ihr eine besondere Aufgabe zugeteilt: Sie war für die Eroberung der Praiosburg zuständig, auf welcher Gerwulf von Bärenau sich mit seinen Kämpfern verschanzt hatte. Anfänglich freute sie sich auf diese wichtige Aufgabe und über das in sie gesetzte vertrauen. Aber auch der mit Iralda von Bärenau vereinbarte Lohn trug zu ihrer guten Stimmung bei: Sollte Iralda Baronin werden, so würde sie die Familie Fuchswalden wieder als Lehensnehmer der Junkerei Fuchswalden anerkennen, nachdem vor 42 Jahren Rowenas Vater entlehnt worden war. Doch ihre zunächst gute Stimmung trübte sich zusehends als sie nach und nach eine schlechte Nachricht nach der nächsten erhielt. Die Kämpfer, die ihr zur Verfügung standen, waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen ohne Disziplin und mit mangelhafter Ausbildung. Lediglich die wenigen Kämpferinnen und Kämpfer der Ochsenbluter von Sturmfels-Feuerfang verfügten über eine nennenswerte Schlachterfahrung. Die Anzahl der ihr zur Verfügung stehenden Soldaten war zwar geringfügig höher als die Kämpfer auf Gerwulfs Seite, für eine Burgeroberung war dies jedoch viel zu gering. Sowohl Finanzierung als auch Nahrungsmittel waren äußerst knapp bemessen, so dass der Herrzug - wenn er denn diesen Namen überhaupt verdient hätte - nicht lange aufrecht erhalten werden konnte. Am schwerwiegensten war jedoch das Bogenschützen fast völlig fehlten und sich diese nirgends auffinden ließen, während die Gegenseite über ausreichend verfügte. "Eine Burgerstürmung ohne Bogenschützen, dass ist, als gäbe man einem Schmied einen Kochlöffel statt einem Hammer und verlangt dann von ihm, er solle damit ein Schwert schmieden!" rief Rowena frustriert aus, als sie das erste mal von der Aufstellung ihres Herrzuges erfuhr.

Einige Tage später traf sie sich mit Cordovan von und zu Praiosburg, um eine mögliche Taktik zu finden. Es gab kein gemeinsames Essen, keinen Wein und keinen Plausch über private Dinge: es entsprach den Persönlichkeiten beider, direkt zur Sache zu kommen. Als Cordovan nähere Details zur Burg erläuterte, wurde Rowena entgültig bewusst, dass an eine Stürmung der Burg nicht zu denken war. Eine langwierige Belagerung war jedoch ebenfalls nicht möglich, da hierfür kaum ausreichend Nahrungsmittel zur Verfügung standen. Einen Überraschungsangriff oder gar eine Hinterhältigkeit schlossen die beiden tief praois- bzw. rondragrläubigen Edlen aus Prinzip aus. Beide diskutierten bis spät in die Nacht und gingen zahlreiche Möglichkeiten im Kopf durch, mussten jedoch feststellen, dass fast alle Varianten zu einem Sieg Gerwulfs führten. Schließlich - Mitternacht war längst vergangen - konnte man doch noch eine Strategie finden, mit der zumindest eine kleine Chance bestand...


Die Eroberung der Praiosburg, Teil 2

Dramatis Personae:

  • Rowena von Fuchswalden
  • Gerwulf von Bärenau
  • Cordovan von und zu Praoisburg
  • Lomena von Sturmfels-Feuerfang

Cordovan von und zu Praiosburg war nur äußerst schwer von dem Plan zu überzeugen, denn gänzlich unphexisch war das Vorgehen nicht. Lediglich das Argument, dass so viele unschuldige Tode verhindert werden könnten und es keine andere Möglichkeit gäbe, Gerwulf von Bärenau aus der Burg zu kriegen, brachten ihn zum Einlenken. Der Plan sah vor, dass Cordovan, dem noch immer die Verwaltungsaufgaben der Burg oblagen, den Bauern, welche die Burg mit Nahrung versorgten, aufzutragen, sie sollen fortan nur noch die Hälfte der Nahrungsmittel liefern. Die Bauern wunderten sich zwar, taten aber, wie ihnen gehießen. Da nur die eingeweihten Köche und Mägde, nicht jedoch Gerwulf oder seine Soldaten einen Blick in die Vorratskammern warfen, fiel letzteren nicht auf, dass diese leerer und leerer wurden. Als diese fast leer waren, erreichte schließlich Rowena von Fuchswalden mit ihrem Herrzug ein nahegelegendes Waldstück knapp außerhalb der Sichtweite der Burg - und wichtiger: außerhalb der Reichweite der Bogenschützen. Über einen Boten überbrachte man ihm die Kriegserklärung, teilte ihm mit das die Burg belagert werde und dass seine Herrschaft über Bärenau nicht rechtmäßig sei. Gerwulfs Antwort war voller Beleidigungen und Drohungen, doch zwischen den Zeilen ließen sich hieraus seine Überraschung und Verzweiflung heraus lesen. Der Vorrat an Nahrung reichte nun nur noch wenige Tage und Rowenas Soldaten verhinderten eine weitere Belieferung der Praiosburg. Auf diese Weise wollte man ihn aus der Burg herauszwingen. In den ersten Tagen sandte Gerwulf Kundschafter aus und zudem Boten, die Verstärkung herbeiholen sollten. Die Kundschafter kehrten jedoch nicht zurück und auch die Botenreiter konnten abgefangen werden, dafür sorgten die Schwerter der Ochsenbluter Verbündeten um Lomena von Sturmfels-Feuerfang, mit der die Kommunikation erstaunlich gut lief, was der Ochsenbluterin ordentliche Sympathien bei Rowena einbrachte. Am vierten Tag erkannte Gerwulf schließlich, dass es nicht länger möglich war, in der Burg zu verweilen. Er musste einen Durchbruchversuch wagen bevor sich die Moral und die Kampfkraft seiner Soldaten durch Hunger verringern würden. Er wählte schließlich die Nacht, da er hoffte, den Gegner so überraschen zu können...

Die Eroberung der Praiosburg, Teil 3

Dramatis Personae:

  • Rowena von Fuchswalden
  • Radomir von Fuchswalden
  • Gerwulf von Bärenau
  • Cordovan von und zu Praoisburg
  • Lomena von Sturmfels-Feuerfang

Die Nacht war spät und sternenklar, doch im Lager des Herrzugs von Rowena von Fuchswalden war ein jeder hellwach. Gerwulf von Bärenau hat bis zuletzt nicht vermutet, dass Cordovan von und zu Praiosburg ihn hintergehen würde. Daher bemerkte Gerwulf auch nicht, dass der Praiosgeweihte, den er in die Pläne seines Ausfalls am Tag zuvor eingeweiht hatte, des nachts im Geheimen einen Boten schickte, um Rowena von Fuchswalden von diesem Plan in Kenntnis zu setzen. Den größtenteils unerfahrenen, jungen Soldaten war ihre Nervosität deutlich anzusehen. Einige von ihnen hatten nur 16 oder 17 Sommer gesehen und für die meisten war es die erste Schlacht. Rowenas flammende Rede über rondrianischen Tugenden, die sie vor wenigen Stunden hielt, schienen viele schon wieder vergessen zu haben, nun da der Kampf kurz bevor stand. Und je länger sie warten mussten, desto mehr wuchs ihre Angst. Niemand wagte zu sprechen.

"Sie kommen! Sie kommen!", erschallte schließlich die Stimme von einem der Späher im Norden und beendete schlagartig die Lethargie. Nur wenige Augenblicke später stießen die beiden Kampfverbände aufeinander. Es war mehr ein blutiges Scharmützel als eine rondragefällige Schlacht. Durch die mangelnde Erfahrung und die Dunkelheit landete so mancher Schwerthieb auch in der Brust eines Gefährten anstatt in der eines Feindes. Nicht wenige flüchteten, und zwar auf beiden Seiten: Rowenas Soldaten aufgrund mangelnden Mutes, Gerwulfs Soldaten aufgrund mangelnder Loyalität. Das Gerücht, dass Gerwulfs Herrschaftsanspruch umstritten sei, führte dazu, dass nicht mehr alle in seinen Reihen bereit waren, ihr Leben für den Baron zu geben, der vielleicht schon bald keiner mehr sein würde. Gerwulf von Bärenau wurde im Kampf schwer verletzt und musste höchstselbst flüchten, um sein Überleben zu sichern. Als sich herausstellte, dass der Baron getürmt war, flüchteten auch seine restlichen Soldaten oder ergaben sich. So begab es sich, dass nicht Mut, Kampfkraft oder taktisches Geschick den Kampf entschieden, sondern ein einziger, glücklicher Treffer eines jungen Soldaten, der in der Hektik und dem Wirrwarr des Kampfes nicht einmal bemerkt hatte, dass er dem Baron das Bein verkrüppelt hatte.

Der Kampf war kurz und brutal, der Blutzoll war hoch und für viele Soldaten sollte es die erste und letzte Schlacht bleiben, weil sie längst in Borons Hallen oder aber auf ewig Krüppel waren. Aufgrund der fehlenden Geldmittel trug kaum ein Soldat eine Rüstung, die einen solchen Namen auch verdient hätte. Obwohl besser gerüstet als die meisten, trug auch Radomir von Fuchswalden eine klaffende Wunde davon und sein Pferd war schwer verletzt und musste am nächsten Tag geschlachtet werden. Seine Mutter war darüber jedoch eher erzürnt über ihren Sohn als in Sorge um diesen. Am nächsten morgen konnte man die Praiosburg beziehen, auf der lediglich Cordovan von und zu Praiosburg und einige Zivilisten zurückgeblieben sind. Obwohl es offiziell ein Sieg für Rowena von Fuchswalden war, war sie höchst unzufrieden. Dies hatte nur wenig mit einer rondragefälligen Schlacht zu tun, wie sie es gewohnt war. Sie hatte keine Armee, sondern lediglich einen Haufen Halbstarke, die kaum wirklich für einen ernsthaften Kampf ausgebildet waren und die auch noch wie eine Räuberbande bei Nacht kämpfen mussten. Sie wies die Überlebenden am nächsten Tag an, Gräber für die gefallenen Kameraden auszuheben. Mit ihren eigenen Finanzmitteln bezahlte sie später einen Bildhauer, der einen Ehrenstein am Wegesrand zur Praiosburg für die Gefallenen erschaffen sollte, nicht unweit der nächtlichen Schlacht. Hier lassen sich das Datum der Schlacht und die Namen der Toten ablesen, die gestorben waren, damit die rechtmäßige Erbin wieder zur Baronin von Bärenau werden konnte.

Aber das Ganze hatte natürlich auch seine guten Seiten. Ein Verräter und unrechtmässiger Baron war gestürzt, eine rechtmässige Iralda von Bärenau stand nach dem Kampf ihrer Inthronisierung immer näher, was die Region, die Heimat Rowenas' Ahnen, endlich wieder befrieden würde und sie hatte eine neue enge Verbündete gefunden, Lomena von Sturmfels-Feuerfang. Die Junkerin aus Raulsfeld in der Nachbarsbaronie Ochsenblut und ihre Männer und Frauen hatten sich in dem Kampf, so blutig er auch verlaufen war, sehr hervorgetan und einen guten Teil zum Sieg beigetragen und auch außerhalb des Feldes verstand sich Rowena gut mit der direkten Lomena, da sie eine Frau ganz nach ihrem Geschmack war, unerschrocken, direkt und rechtschaffend. So kam es dann auch, dass man auf der, recht spärlichen Siegesfeier auf der Praiosburg, vereinbarte, dass der älteste Sohn Lomenas, Ucurian, der neue Knappe von Rowena werden sollte, sobald sich diese in ihrem vermeintlichen neuen alten Lehen eingelebt hatte und Ucurian das richtige Alter hatte.