Garetien:Baronie Syrrenholt
Die Baronie Syrrenholt liegt in der Grafschaft Reichsforst. In ihr finde man das Junkergut Ferinstein.
Im Travia 1028 BF fand auf Burg Zankenblatt in Syrrenholt ein konspiratives Treffen der Pfortenritter statt, auf dem man beriet, welchen der möglichen Thronfolger die Pfortenritter unterstützen würden, da zu diesem Zeitpunkt eindeutig schien, dass Rohaja von Gareth in Wehrheim ums Leben gekommen war: Konspiratives Treffen der Pfortenritter auf Zankenblatt, Teil 1
Von Land und Leuten
Die folgenden Zeilen entstammen den Aufzeichnungen Travians aus Syrrenholt aus den Jahren 801 bis 805 BF, der im Auftrage des damaligen Barons die Lande der holden Syrre bereisen und hierüber einen Reisebericht anfertigen sollte. Die Beschreibungen geben daher weit mehr einen verklärten Blick im Sinne des Lehnsherren wieder, als dass Sie der hesindegefälligen Unterweisung entsprechen.
- Das Lehensland derer von Zankenblatt
getreulichst niedergeschrieben durch des Barons eigenen Schreiber Travian aus Syrrenholt im Götterlauf der Zwölfe 808 nach dem Falle Bosparans.
Vom schönen Syrrenholt künde meine Rede, auf dass allen Wissbegierigen aufgetan werde, wie eine der mittiglichsten Baroneien des Reiches erblüht unter der weisen Pflege derer von Zankenblatt, belehnt durch des Kaisers Eslams I. eigene Hand nach der Schlacht auf den Blutfeldern in den Jahren XXXX nach dem Falle des hunderttürmigen Borsporans, zu danken die großen Taten des Herren Hilbert von Zankenblatt fürderhin geheißen zu Syrrenholt.
Von des Hochgeborenen Weg und Steg: Durch die weiten Lande, welche da des Reiches Forste geheißen werden, führt die Reichsstraße 6 von Ferdok kommend wohl manch einen reichen Handelsmann hin gen Gareth, der Metropole der zivilisierten Welt. Doch ehe man die Kaisermark zu erreichen vermag, ist es jedem vergönnet, die große steinerne Brücke über die Syrre bestaunen zu können, welche selbige im Lehnsland derer von Zankenblatt gelegen ist. Dieses Wunderwerk der Konstrukteurskunst aus dem begehrten schwarzen Basalt der nahen Steinbrüche trägt wohl, bei einer Breite von über 6 Schritt, zwei entgegenkommende “Tralloper Gorge” ohne zu ächzen oder zu bröckeln, wie es manch einer Brücke in den nördlichen Marken als normal zusteht. Sie spannet sich frei tragend auf eine Länge von über 30 Schritt, was sonstens nur den Bauwerken des kleinen Volkes vergönnet erscheint. Darob steht es dem Landesherren auch gut zu, für die Bewunderung des Bauwerks einen Zoll von 1 Silbertaler pro Auge zu verlangen, so man sie denn nicht mit verbundenen Augen passieren will. Achtsam wachen die Landsknechte in dem ausgebauten Brückenkopf, indem es noch eine gutbesuchte Gaststätte samt Stellmacherei und Sattlerei gibt, über die Einhaltung dieser Gebühr. Daneben erheben sie den kaiserlichen Maut und stellen für hochherrschaftliche Mannen und Frowen eine Ehreneskorte, so sie denn gewillt sind, den Herrn Baron aufzusuchen. Dieser residiert auf dem altehrwürdigen Stammsitz seiner Ahnen, Burg Zankenblatt hoch droben auf dem “Schwarzen Brocken” gelegen, zu Füßen der einzige Ort des Lehens mit Marktrecht: Stadt Syrrenholt
- Von den Gruben:
Verläßt man die Stadt Syrrenholt und folgt dem Lauf eben jenen holden Baches, der dem Lehen seinen Namen gab, so gelangt der Reisende, nachdem er den klammen Syrrenhalt, an dem die Syrre über Kaskaden zu Tale stürzt, passieret hat, zu den Steinbrüchen des Barons. Diese liefern das begehrte Baumaterial für die nahe Kaiserstadt Gareth. Der größte Bruch, auch volkstümlich Ley geheißen, hat wohl eine Tiefe von über 100 Schritt. In ihm wird der harte Basaltstein mühevoll mit Meißel, Hacke, Feuer und Wasser gebrochen und als Schotter oder Mauerstein mittels fünf beeindruckender Kräne gefördert, bevor er per Ochsengespann zu der Reichsstraße und dann zu den Städten transportiert wird. Die vielen freien Steinmetze leben in den Hütten am oberen Rand der Grube, wo es einen kleinen Ingerimmschrein hat. Dieser ist wohl nötig, denn in einem Seitenschacht, so kündet eine Mär, lebt eine böser Grubenbold, der jeden Eindringling zu Stein erstarren lasse. So sei es geschehen vor weniger als 30 Götterläufe, und seit daher meiden die Arbeiter diesen sinistren Ort.
- Vom Drachenspalte:
Nicht alle Krater und Senken der lieblichen Lande in der Herrschaft derer von Zankenblatt sind mit reinem Wasser gefüllet. Der, welcher geheißen wird der Drachenspalt, ist gänzlich trocken und selbstens wenn es da gäbe einen See, niemand würde Efferd danken. Denn hier, so sagt’s die Überlieferung war einst das Heim eines gewaltigen Drachens, bevor er vor mehr denn 500 Götterläufen durch einen mutigen Magister der arkanen Künste gebannet wurde. Trotz seiner geballten arkanen Macht war es jenem Unbekannten nicht vergönnet, die namenlose Kreatur vollends niederzuwerfen. Alleine ein Bannfluch ward ihm gelungen, der das Untier zusammen mit ihm hinabzog in die Tiefe des schwarzen Gesteins. Das schwarze Gestein ist noch heuer verbrannt ob dieses Kampfes und aus etlichen Spalten stößt der unsterbliche Drache nächtens seinen stinkenden gelben Odem, der jedes Leben zunichte macht. Dies liegt schon lange zurück, und es lebt keiner mehr, der jemanden kennen mag, welcher von jemanden wohl vernommen hat, wie das Untier gerufen wurde. Doch sei allen ungläubigen Tunichtguten gesagt, dass der Drache wacht und nur darauf wartet unvorsichtige Menschlinge im unbekümmerten Schlafe zu ersticken. Weiter heißt es in einer Mär, dass derjenige, welcher den Namen jenes Ungetüms an den Tagen, die da keinen Namen tragen, laut rufe, Macht über die erzenen Fesseln besitzen werde und so der Kreatur zum Ausbruch verhelfen könne. Von vielen Waldbauern und manch einem der Köhler ist hierauf zu hören, dass die Erde um den Krater indes wohl erbebe sobald man sich dem Jahresende nähere, so als harre der Drache auf eine bevorstehende Befreiung, und während die sternlose Leere am nächtlichen Himmel thront erschallt das zornige Fauchen bis weit ins Land hinein.
- Von “Rahjas Hain”:
Inmitten der dunklen Tannichte liegt ein gar wundersames Tal, welches ob seiner Lieblichkeit der “Hain der schönen Rahja” gerufen wird. Dieses Stück Wald verzaubert jeden, gleich ob Mannskerl oder Weibsbild, durch seine idyllische Aura, die es zu allen Jahreszeiten umgibt. So beginnt der Frühling schon etliche Tage früher als im umliegenden Land, und während allüberall noch Firunsgriff stark die Welt umfasst, schweben zwischen den frischen Knospen bereits die ersten Falter, Schmetterlinge und Waldwichtel mit schillernden Flügeln. Auch der Sommer scheint zwischen dem lichten Blätterdach noch goldener als anderswo. Der Winter wiederum, der rasch das welke Herbsteslaub mit einem reinen weißen Tuch bedecket, ist trotz des vielen dichten Schnees nie bitterkalt zu nennen, auf dass es allen eine Freude ist, den emsigen Fehnhörnchen und Eichelhähern zuzuschauen und unter schneebedeckten Fichten zu lustwandeln. Der wilden Tiere hat es hier weniger als anderswo und selbst ein räudiger Wolf kann der verwunschenen Schönheit kein Makel geben. So wundert’s niemanden, wenn es jedem Rechtgläubigen ein aufrechtes Bedürfnis ist, der sinnenfrohen Rahja ob all dieser Pracht ein Loblied anzustimmen, was jedem in dem schmucken Tempelpavillon im Zentrum des Forstes offen steht. Auch scheint dieses Stück Erde der rechte Ort seiner Geliebten den Blumenkranz zu binden. Dann kann man sich der Fürsorge der Göttin der Liebenden gewiß sein. So ist es wohl die überderische Schönheit, die sicherlich einen Funken alveranischen Glückes in sich trägt, die das schneeweiße Einhorn Antraeleon anlocket, welches schon von vielen Liebenden am Rande des Pavillons gesichtet wurde. Den unlauteren Gedanken sei gleich Einhalt geboten, denn von vielen, die auf der Pirsch nach Reh und Auerhahn waren, oder die als Köhler oder Holzbauer die alten Abmachungen nicht geachtet haben, ward nichts mehr gehört nachdem sie den Wald betreten hatten.
- Vom “Kahlen Hugo”:
Viel wildes Land wurde durch Generationen urbar gemacht und etliche Äcker ernähren nicht nur den Gutshof, sondern auch die Bürger der nahen Stadt. Viel Fleiß und Mühsal nahmen die Altvorderen auf sich, um Stück für Stück den dichten Tannicht zu roden. Auch heuer sieht man die schwarzen Rauchsäulen gen Himmel steigen, wenn der Herr Baron ein Waldstück zu Ackerland freigibt. Doch niemand würde ob dieser Schinderei auf die Idee verfallen jenen weithin sichtbaren Hügel zu bearbeiten, obschon er frei jedweden Waldes oder Sumpfes ist und selbst dem Laien deutlich sichtbar als fruchtbarer Ackerboden erscheinet. Doch die Alten kennen den Kahlen Hugo, wie sie ihn liebevoll nennen, und was sie von ihm halten sollen. Es wird erzählt, dass die steinernen Fundamente, die als Wall um den Gipfel des Hügels an manchen Stellen wohl über 10 Schritt an Breite aufzuweisen vermögen, mit zauberkräftigen Runen einer unbekannten Schrift versehen sind, die jeden, der sie berührt, augenblicklich in einen hutzeligen Steinschrat, welche dorten hausen sollen, verwandelt. Selbst die Tiere der Gegend meiden den vom kalten Wind der Koscher Berge umwehten Hügel.
Kartenwerk
Benachbarte Baronien
- Grafschaft Reichsforst
- Gräflich Rubreth (südwestlich)
- Baronie Waldfang (nordwestlich)
- Kaiserlich Randersburg (nördlich)
- Baronie Hirschfurten (südlich)
- Kaisermark Gareth
- Kaiserlich Sighelmsmark (östlich)