Geschichten:Nach dem Konvent - Reaktion aus Dunkelsfarn: Unterschied zwischen den Versionen

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"Du bist dir sicher?", die Stimme des Barons glich dem Grollen eines  
 
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Jagdhundes, während die von der Gicht gekrümmten Finger auf der  
 
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hölzernen Tischplatte zuckten.
 
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Der bewaffnete Mann blickte in das Gesicht seines Herrn, das eher einer  
 
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Totenmaske glich, die Augen tief in den Höhlen, die Haut straff gespannt  
 
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Augen: "Herr, ich habe es nicht mit eigenen Augen gesehen, aber der  
 
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Mann, der es berichtete, ist vertrauenswürdig.
 
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"Dieser Hundsfott. Die Fehde an die Grenze tragen. Aber wer der Hölle zu  
 
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nahe kommt, wird einen Sturm ernten, der größer ist, als er sich  
 
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Schublade öffnete und mehrere Bögen Bütten herausnahm, gefolgt von  
 
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Der Soldat, der unschlüssig im Raum stand, wich vorsichtig zur Tür  
 
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"Papperlapapp. Ich schicke Ugo einen Brief, was los ist. Dann soll er  
 
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Schreibtisch weitere Befehle schnarrte: "Und organisiere den schnellsten  
 
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Version vom 8. September 2009, 12:53 Uhr

Burg Dunkelsfarn auf dem Grafenstein, Greifenfurt

Die Augenbrauen zogen sich so stark zusammen, dass sie sich fast berührten, und auf der Schläfe begann eine Ader rhythmisch zu pochen.

"Du bist dir sicher?", die Stimme des Barons glich dem Grollen eines Jagdhundes, während die von der Gicht gekrümmten Finger auf der hölzernen Tischplatte zuckten.

Der bewaffnete Mann blickte in das Gesicht seines Herrn, das eher einer Totenmaske glich, die Augen tief in den Höhlen, die Haut straff gespannt über dem Knochen. Doch in den Augen loderte das alte Feuer. Langsam senkte er den Kopf, dann aber blickte er seinem Herrn direkt in die Augen: "Herr, ich habe es nicht mit eigenen Augen gesehen, aber der Mann, der es berichtete, ist vertrauenswürdig.

"Dieser Hundsfott. Die Fehde an die Grenze tragen. Aber wer der Hölle zu nahe kommt, wird einen Sturm ernten, der größer ist, als er sich erträumen lässt." Die Hand des Barons zitterte leicht, als er eine Schublade öffnete und mehrere Bögen Bütten herausnahm, gefolgt von Federkiel, Messer und Tinte.

"So werde ich vielleicht mit der Gnade der Götter nicht in meinem Lehnstuhl verrecken."

Der Soldat, der unschlüssig im Raum stand, wich vorsichtig zur Tür zurück, um dort von der harrschen Stimme seines Herrn festgenagelt zu werden: "Schick nach dem Praiosakkoluten im Dorf und lass die Wache zusammentrommeln. Wir werden alles aufbieten, was den Dreschflegel halten kann."

"Aber Herr, die Wildermark..."

"Papperlapapp. Ich schicke Ugo einen Brief, was los ist. Dann soll er selbst entscheiden, wie er reagiert. Ich ziehe alle hier ab, die nicht unbedingt gebraucht werden. Sag meinem Enkel Bescheid, er möge mich aufsuchen. Er soll zusehen, dass er die zweite Welle der Landwehr aushebt, um nach unserem Abzug Burg und Land gegen die Wildermärker zu schützen. Aber ich werde bestimmt nicht alleine gen Grenze ziehen."

Der Soldat schluckte schwer, während die Stimme vom hölzernen Schreibtisch weitere Befehle schnarrte: "Und organisiere den schnellsten Boten, den du kriegen kannst. Ich muss einen Brief zum Meister der Mark verbringen. Mal sehen, was der sagt, wenn ihm klar wird, dass dieses Mistvieh von Pförtner Söldlinge an der Grenze nach Quastenbroich sammelt.Bald wird es dorten von Bewaffneten nur so wimmeln und glaube mir, ich will einer der Ersten sein. Wird Zeit, dass ich mal wieder mit Malepartus und dem Gallsteiner mein Weinchen trinke..."


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