Geschichten:Der nächste Morgen: Unterschied zwischen den Versionen
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"...rede...Irnfrede...so wach doch auf...hörst du mich?" | |||
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] öffnete langsam die Augen. Was war passiert? Sie blickte in ein vertrautes Gesicht. Es war ihr Ritter [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ernhelm Langmann von Klingenhort|Ernhelm]]. | |||
"Irnfrede, den Göttern sei Dank, du lebst! Ich hatte schon befürchtet, dass dir was zugestoßen sein könnte." | |||
"Was... was ist denn passiert?" fragte sie noch völlig benommen. | |||
"Ich bin vorhin aufgewacht und hab gemerkt, dass du nicht mehr da warst. Da du auf mein Rufen nicht reagiert hattest, hab ich mir Sorgen gemacht, und bin sofort losgegangen um dich zu suchen. Dann hab ich dich hier am [[Handlungsort ist::Garetien:Rakulahöhen|Waldrand]] liegen sehen. Wie bist du hierher gekommen?" | |||
Irnfrede sah sich um. Die Gegend hatte sich wieder verändert, beziehungsweise sah es jetzt wieder so aus wie noch am gestrigen Abend. Was hatte sie da bloß in der Nacht Wirres geträumt? Oder ist es wirklich passiert? Sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen. | |||
"Ich... muss wohl... schlafgewandelt sein", sagte sie etwas zerknirscht. | |||
"Und vorher hast du dich noch angezogen? Scheint mir etwas ... naja." | |||
"Mir war etwas kühl in der Nacht, da hab ich mich wieder angezogen." | |||
Ernhelm blickte sie skeptisch an, half ihr dann aber wieder hoch. | |||
"Na schön, ist ja auch nicht mehr wichtig. Hauptsache es geht dir gut", stellte er fest. "Wir sollten jetzt aber wirklich heimgehen. Im Dorf macht man sich bestimmt schon Sorgen um dich. Könnte mir vorstellen, dass Wohlgeboren von [[Briefspieltext mit::Garetien:Tsaiane von Talbach|Talbach]] schon einige Suchmannschaften losgeschickt hat. | |||
Er sammelte noch die letzten Sachen ein, derweil dachte Irnfrede über die nächtlichen Ereignisse nach. Langsam kehrte die Erinnerung zurück, der seltsame Reigen, der Tanz mit den Biestingern, und das Geschenk der Lichtelfe... | |||
Dann bemerkte sie, dass Ernhelm sie schon eine Weile beobachtete. Plötzlich überkam sie eine starke Gefühlswoge. Sie drehte sich zum ihm um und sah ihn an. | |||
"Ernhelm? Du willst es doch nochmal mit mir tun, bevor wir losgehen, hab ich recht?" fragte sie ihn grinsend. | |||
Der Ritter sah sie überrascht an. "Was? Ich hab doch gar nichts gesagt, Irnfrede." | |||
"Stimmt..." sie kam näher zu ihm. "Aber ich habe doch recht, oder?" | |||
Ernhelm sah sie leicht verlegen an. "Nun ja... ich würde wohl lügen, wenn ich das bestreiten würde..." | |||
"Ha! Ich wußte es... irgendwie", freute sich Irnfrede. "Seltsam. Woher kam das nur?" | |||
Ernhelm lächelte: "War ja wohl nicht schwer zu erraten, oder? Wir sollten aber trotzdem los, Irnfrede", sagte er bestimmt. | |||
"Warte noch. Ich will mal etwas ausprobieren. Was ist dein sehnlichster Wunsch?" | |||
"Was?" Ernhelm sah sie überrascht an. | |||
"Was ist es, was du dir am meisten wünschst?" | |||
Ernhelm überlegte. Sein Magen knurrte leicht. "Ein saftiges Stück Braten wäre jetzt was Feines", antwortete er und leckte sich über die Lippen. | |||
"Ach, du hast Hunger. Das meine ich aber nicht." Sie knuffte ihn mit gespielter Verärgerung vor die Brust. | |||
"Konzentriere dich bitte. Was ist dein sehnlichster Wunsch im Leben?" | |||
Ernhelm überlegte eine Weile und Irnfrede beobachtete ihn genau dabei. Sie sah ihm tief in die Augen. | |||
"Mein Wunsch ist es, Dir und deinem Vater stets treu zu dienen, auf dass meine Treue eines Tages mit einem eigenen Rittergut vergolten werde!" sagte er feierlich. | |||
Irnfrede beobachtete ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen noch weiter und legte den Kopf leicht schief. | |||
"Du lügst!" sagte sie leise. | |||
"Was?" rief Ernhelm entsetzt. "Zweifelst du etwa an meiner Loyalität? Bei Praios, wie kannst du..." | |||
"Neinnein, bitte, Ernhelm, so meinte ich das doch nicht. Ich würde niemals an deiner Loyalität zweifeln." | |||
Sie kam etwas näher an ihn heran und nahm seine Hand. "Und ja, natürlich wünschst du dir das. Sehr sogar. Aber es ist eben nicht dein sehnlichster Wunsch." | |||
"So? Was denn dann?" Ernhelm sah sie mit großen Augen an. Las sie etwa gerade seine Gedanken? Langsam wurde ihm die Sache unheimlich. | |||
"Tief in dir ist noch ein anderer Wunsch. Nach Wärme und Geborgenheit. Er wird überlagert durch die Angst vor dem Alleinsein. Du fürchtest, dass du nach deiner Mutter bald auch noch deinen Vater verlieren könntest, und du wünschst dir deine eigene Familie... ein eigenes Kind." | |||
Ernhelm sah sie völlig entsetzt an. "Das... das kannst du doch gar nicht wissen. Darüber habe ich noch nie mit irgendeiner Menschenseele gesprochen." | |||
"Und dennoch habe ich es gespürt, tief in deinem Inneren..." Sie war über sich selbst überrascht. War das die Auswirkung des seltsamen Feen-Elixiers? | |||
"Das ist doch nicht möglich!" entgegnete Ernhelm fassungslos. | |||
"Anscheinend doch", sagte sie. "Ich wüsste nur gerne, ob das nur bei dir, oder auch bei anderen Leuten klappt." | |||
Sie blickten sich eine Weile nachdenklich an. | |||
"Wir... wir sollten jetzt wirklich los... Irnfrede." Ernhelm schulterte noch den Rucksack und wandte sich zum Gehen. | |||
"Warte noch", sagte sie und klemmte kurz die Unterlippe zwischen die Zähne. Er drehte sich nochmal zu ihr um. | |||
"Wer sagt dir eigentlich, dass ich gerade keine Lust habe?" grinste sie verführerisch, und begann die Schnüre ihre Bluse zu lockern. | |||
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|Titel=Der nächste Morgen | |Titel=Der nächste Morgen | ||
Version vom 26. Mai 2025, 04:11 Uhr
"...rede...Irnfrede...so wach doch auf...hörst du mich?"
Irnfrede öffnete langsam die Augen. Was war passiert? Sie blickte in ein vertrautes Gesicht. Es war ihr Ritter Ernhelm.
"Irnfrede, den Göttern sei Dank, du lebst! Ich hatte schon befürchtet, dass dir was zugestoßen sein könnte." "Was... was ist denn passiert?" fragte sie noch völlig benommen.
"Ich bin vorhin aufgewacht und hab gemerkt, dass du nicht mehr da warst. Da du auf mein Rufen nicht reagiert hattest, hab ich mir Sorgen gemacht, und bin sofort losgegangen um dich zu suchen. Dann hab ich dich hier am Waldrand liegen sehen. Wie bist du hierher gekommen?"
Irnfrede sah sich um. Die Gegend hatte sich wieder verändert, beziehungsweise sah es jetzt wieder so aus wie noch am gestrigen Abend. Was hatte sie da bloß in der Nacht Wirres geträumt? Oder ist es wirklich passiert? Sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen.
"Ich... muss wohl... schlafgewandelt sein", sagte sie etwas zerknirscht.
"Und vorher hast du dich noch angezogen? Scheint mir etwas ... naja."
"Mir war etwas kühl in der Nacht, da hab ich mich wieder angezogen."
Ernhelm blickte sie skeptisch an, half ihr dann aber wieder hoch.
"Na schön, ist ja auch nicht mehr wichtig. Hauptsache es geht dir gut", stellte er fest. "Wir sollten jetzt aber wirklich heimgehen. Im Dorf macht man sich bestimmt schon Sorgen um dich. Könnte mir vorstellen, dass Wohlgeboren von Talbach schon einige Suchmannschaften losgeschickt hat.
Er sammelte noch die letzten Sachen ein, derweil dachte Irnfrede über die nächtlichen Ereignisse nach. Langsam kehrte die Erinnerung zurück, der seltsame Reigen, der Tanz mit den Biestingern, und das Geschenk der Lichtelfe...
Dann bemerkte sie, dass Ernhelm sie schon eine Weile beobachtete. Plötzlich überkam sie eine starke Gefühlswoge. Sie drehte sich zum ihm um und sah ihn an.
"Ernhelm? Du willst es doch nochmal mit mir tun, bevor wir losgehen, hab ich recht?" fragte sie ihn grinsend.
Der Ritter sah sie überrascht an. "Was? Ich hab doch gar nichts gesagt, Irnfrede."
"Stimmt..." sie kam näher zu ihm. "Aber ich habe doch recht, oder?"
Ernhelm sah sie leicht verlegen an. "Nun ja... ich würde wohl lügen, wenn ich das bestreiten würde..."
"Ha! Ich wußte es... irgendwie", freute sich Irnfrede. "Seltsam. Woher kam das nur?"
Ernhelm lächelte: "War ja wohl nicht schwer zu erraten, oder? Wir sollten aber trotzdem los, Irnfrede", sagte er bestimmt.
"Warte noch. Ich will mal etwas ausprobieren. Was ist dein sehnlichster Wunsch?"
"Was?" Ernhelm sah sie überrascht an.
"Was ist es, was du dir am meisten wünschst?"
Ernhelm überlegte. Sein Magen knurrte leicht. "Ein saftiges Stück Braten wäre jetzt was Feines", antwortete er und leckte sich über die Lippen.
"Ach, du hast Hunger. Das meine ich aber nicht." Sie knuffte ihn mit gespielter Verärgerung vor die Brust.
"Konzentriere dich bitte. Was ist dein sehnlichster Wunsch im Leben?"
Ernhelm überlegte eine Weile und Irnfrede beobachtete ihn genau dabei. Sie sah ihm tief in die Augen.
"Mein Wunsch ist es, Dir und deinem Vater stets treu zu dienen, auf dass meine Treue eines Tages mit einem eigenen Rittergut vergolten werde!" sagte er feierlich.
Irnfrede beobachtete ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen noch weiter und legte den Kopf leicht schief.
"Du lügst!" sagte sie leise.
"Was?" rief Ernhelm entsetzt. "Zweifelst du etwa an meiner Loyalität? Bei Praios, wie kannst du..."
"Neinnein, bitte, Ernhelm, so meinte ich das doch nicht. Ich würde niemals an deiner Loyalität zweifeln."
Sie kam etwas näher an ihn heran und nahm seine Hand. "Und ja, natürlich wünschst du dir das. Sehr sogar. Aber es ist eben nicht dein sehnlichster Wunsch."
"So? Was denn dann?" Ernhelm sah sie mit großen Augen an. Las sie etwa gerade seine Gedanken? Langsam wurde ihm die Sache unheimlich.
"Tief in dir ist noch ein anderer Wunsch. Nach Wärme und Geborgenheit. Er wird überlagert durch die Angst vor dem Alleinsein. Du fürchtest, dass du nach deiner Mutter bald auch noch deinen Vater verlieren könntest, und du wünschst dir deine eigene Familie... ein eigenes Kind."
Ernhelm sah sie völlig entsetzt an. "Das... das kannst du doch gar nicht wissen. Darüber habe ich noch nie mit irgendeiner Menschenseele gesprochen."
"Und dennoch habe ich es gespürt, tief in deinem Inneren..." Sie war über sich selbst überrascht. War das die Auswirkung des seltsamen Feen-Elixiers?
"Das ist doch nicht möglich!" entgegnete Ernhelm fassungslos.
"Anscheinend doch", sagte sie. "Ich wüsste nur gerne, ob das nur bei dir, oder auch bei anderen Leuten klappt."
Sie blickten sich eine Weile nachdenklich an.
"Wir... wir sollten jetzt wirklich los... Irnfrede." Ernhelm schulterte noch den Rucksack und wandte sich zum Gehen.
"Warte noch", sagte sie und klemmte kurz die Unterlippe zwischen die Zähne. Er drehte sich nochmal zu ihr um.
"Wer sagt dir eigentlich, dass ich gerade keine Lust habe?" grinste sie verführerisch, und begann die Schnüre ihre Bluse zu lockern.
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Rückkehr nach Burg Trollhammer | ▻ |