Geschichten:Haselhainer Diskussionen: Unterschied zwischen den Versionen

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Autor: ''S. Trautmann, M. Herrmann
Autor: ''S. Trautmann, M. Herrmann


Listennr.: ''984
 


[[Kategorie:Geschichten Perricum|Haselhain]]
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Version vom 20. Juni 2007, 13:29 Uhr

Wie üblich ungestühm und ohne Eskorte, nur von einém jungen Adjutanten begleitet taucht Lascorian irgendwann in Haselhain auf:

Ja, wie üblich viel früher als angemeldet, stürmt er an den haselhainer Wachen vorbei, die seinen Zorn nur zu gut erkannt haben und darauf eiligst einen Pagen herbeirufen.

Mit einem kurzem Knurren erkundigt sich der Kapthan wo er den Baron antreffen kann, wendet sich nach erhalt der Antwort auf den Palas zu und stürmt mit weit ausholenden Schritten zum Tor. Der Page welcher - eifrig bemüht - den Schnaubenden überholt, um ihn anzumelden, hat sichtlich Arbeit dem Tempo des Kriegers eins zuzusetzen ohne überhezt zu wirken.

Alle Bediensteten ziehen schon die Köpfe ein, wohl wissend, daß sich der Junge, der mit hochrotem Kopf nunmehr vorausläuft in einer mißlichen Situation befindet. Muß er doch den alten Gefährten Simolds, der ständige Audienz besizt, umgehend ankündigen noch bevor dieser zur Tür hereinstürmt.

"Der Kapathan Lascurian, wünscht Euch zu sprechen 'Marben'," keucht der Page mehr daß er spricht, nachdem er nach kurzem Klopfen in die Bibliothek stolpert.

"Ah, soll kommen," winkt Simold und wendet sich wieder seiner Schwester zu, um einen Folianten zu inspizieren, welchen sie in Auftrag gegeben haben: "Die siben mal siben G'heimlichkeit der Geopardteniagt."

Simold streicht mit einer Hand über das Papier: "Die neuartigen Kupferstiche sin' schhhhen, findest Du nischt auch."

Ariana legt ihre Wange an seine Schulter: "Ja, obwoll man siesch noch aeine Zeitt darran gewähnen muß. Fannt isch doch die alten handgemaltten Illustratyonnen etwas schenner."

Simold:"Ja, sischer, kaein värgleisch, aber das B'ch ist für viele geschribben. Damitt mann mal siht, was nebachotsch Leben'weis'e ist." Mit einem zärtlichen Nicken an seinem Arm kommt das Einverständnis seiner älteren Schwester.

Lascurian stürmt herein:

"Kor seis gepfiffen, Siegessäule ? was soll das ? was für ein Sieg ? Es ist und bleibt Krieg und wir haben noch nichteinmal die verdammte mauer in unserer Gewalt. Politik hin Politik her, aber haben wir nicht eine andere, sinnvollere Möglichkeit... Was hältst du davon lediglich etwas zur Versorgung der Arbeiter zu schicken? Wein, Getreide, soetwas? Und dafür helfen wir dem Schwert der Schwerter, sozusagen als höhere verpflichtung die uns hindert mehr zu geben? Wofür sollten die Garether Zedernsäcke uns anschöpfen koennen für eine Arbeit die sie nie getan haben? natürlich, besser ein tempel zu viel als einer zu wenig, aber soetwas? Boronia wird schon gebaut, meinetwegen dann noch einen in Sichtweite der Feinde, um sie abzuschrecken, auch gut. Aber sowas? "

"Ruhig Blutd, Bruder. Was willst Du eigentlisch?" streckt Simold dem Kapathan die Arme entgegen, worauf dieser sein Mütchen wieder etwas kühlt und den 'Marben' von Hassal Han' Ammayin erst einmal gebührend begrüßt, wie es in der "Bruderschaft des Kors" so üblich ist (Kuß rechts Kuß links).

"Ah, Siegesdings - heh?" stellt schließlich Simold fest, während er ihn ruckartig von sich drückt (ebenso traditionell).

"Ja, Siegessäule, Tempel, Dreck aus und inn garettische Kepfe." Schnell kniet der Kapathan nieder um der 'Beysa' die Hand zu küssen.

Simold: "Ah, Dreck nain, nix Dreck, bissel iber... iber.. na, wi sakt mann," Simold schnippt mit den Fingern in der Luft.

Ariana: "Ü-b-e-r-m-o-t-i-v-i-e-r-t." Ohne den Blick aus dem Buch zu heben.

Simold blickt sie mit hochgezogenen Augenbrauen an, während Lascurian mal wieder auf die Auflösung eines Rätsels seines Barons wartet.

Araina: "Upps, Da is' eine Truckfähler," zeigt ihr Finger auf eine Zeile.

"Was! Hatt DÄR eine Fähler gemacht", stürzt Simold zum Stehpult auf dem der Foliant aufgeschlagen ist.

Ariana: "Ja, da schau. Där hatt nicht Geopardt ibersetst sondern... Jagthundt... Isch 'abe Dirr gleich gesakt, daß Du hättest Ibersetser aus Perricum nähmen sollen. Die kännen wenigsdens Nebachotsch UND Garetty."

Lascurian: "Ay, war beschtiemdt garetty Ibersetzer?"

Simold: "Ay, muß mann nochmall durschläsen, bevor wir ess inn Druck gäbben. Machst Du Ariana?"

Ariana nickt immer noch völlig in die Zeilen vertieft.

Simold: "So, nun zu garettische Siegeswassauchiemmer."

Lascurian klatscht sich kräftig in die Hände, wissend, daß die Aufmerksamkeit des Barons nun bei ihm liegt, was nicht immer leicht ist, wenn seine Schwester zugegen ist.

Simold wendet sich seinem Hauptmann zu: "Wir zahlen, was sie wollen."

Lascurian: "WAS!!!"

Mit einem lauten Knall schließt sich das Buch auf dem Stehpult, worauf Ariana zu einem großen Diwan schreitet, welcher zwischen vielen bunten Pfauen- und Straußenfedern liegt.

Lascurian: "Die nähmen uns aus wie eine maraskanische Zedrack. Die sint doch nischt ganz normahl. Ärst die Kontributionen vor der Daimonänschlacht, wo wirr viele Pferdt abgedrickt haben. Noch immer liegen unbezallte Rechnung där Garettykanzlei bei unns herum und schon langen sie wieder in unsere Tasch'e."

Ariana: "Ja, wir haben viel Gäldt verlorren bis zur Schlacht. Aber wir haben auch viel Gäldt gemacht, seidt Perricum vom 'andel abgeschnidten iest. Alle Warren von Wehrhaeim, Traallop, Rommyllýies, Gareth sogar viele aus Festumm nutzen den Landtwäg durch Haselhain nach Baburyn weiter nach Kunschom. Wir schtähen nischt schlecht da im Värglaisch zu unsere Nachbarn."

Lascurian ringt schwer nach Luft. Aber trotzdem, die glaubben uns melken zu kennen wie eine Kuh, wir sind aber Bulle, nischt Kuh, wir wollen gämpfen, nischt bauen irgeneine Saile, Halle oder Irgendtwas, womit wieder nur protzen die Garetty. Zu sagen: 'Heh kucket mal, wir sind so dolle Daimoneverdrescher', während wier hier sitzen und zahllen dirfen, während wir jedesmall aufpassen mießen, wenn wir Götterdienst machen. Ein Glieck, daß wir uns so gudt verstehen mit Perricum..."

Ariana: (kalt, schneidend) "Eben dass ist der Pungt." Lascurian schweigt ebensoschnell, wie er zuvor gesprochen hatte, während Simold sich wie von plötzlicher Nervosität gepackt die Schläfen reibt. "Wier 'aben ge'ört, von unsere Freunde aus Perricum, daß man in Garetth zweifelt an unsere Aufrischtigkeit im Glauben an die Gätter."

"Wie?!" stößt der Hauptmann ungläubig hervor.

Simold: "Seit in Perricum vielle waunker Philosophen ihre Heimstatt gefunden 'aben, sind viele unserer Schriften nach Garetth gelangt. Mähr noch. viele 'aben sich gar beschwärt ieber so Unzulänglichkeit in der Ausiebung der Religion. Eine regelrechte Streit 'aben sie angefangen in Perricum. Wierr kännen nur hoffen, daß Yokaban einiges wieder ins räschte Liescht rieckt. Wenn es einer schafft dann er."

Lascurian: "Diese Garetty, diese, diese... Wie kännen die nurr glauben wir zweifeln an die Gätter, an Pra'os eherne Gesätz. Ahnen die eigentlisch wie lange wir hier schon im Krieg sindt. Wie lange gämpfen wir schon gegen Ferkinas. Erst vor eine Wochä 'ab' ich schon wieder zwei Männer verlorrän. Sollän sie uns in Rage bringen, uns dämietigen, dann is' aus mit Pfärdt, aus mit gesamte 'andel wästlisch von Wall, dann, dann is' scheiße..."

wärend der worte ist er hin und her gegangen, hat sich in rage geredet.

Ariana: "ja, undt dass, diess nischt geschiehd, zahlen wierr. Wie wierde es sonst aussehen um unsere Glaubän: schlecht (mit einer lässigen Geste drückt sie diesen schrecklichen Gedanken so aus, als das, was er ist: eine Zwangsläufigkeit, der das Ende der 2000jährigen Geschichte Nebachots im Reich und das Ende der 3000jährigen Geschichte überhaupt)"

Lascorian wandert aufgeregt hin und her im Raum.

"Aberr, nur... arrg, Kor soll sie schlagen. Sollen herkommen und mir in Gesicht sagen, das ich und wir nicht den Goettern ehren, wie Tradition der vorväter gebierrend! Kor steh uns bei, zeig ich denen dann schon. Sesselfurzerrr, verdammichste. Aber das ist doch kein Grund dafür zu bezahlen, verfluchte Dämonescheisse. Sollen kommen,klar sagen was wollen. Dann klären wir Problem. Aber deswegen ZAHLEN ??? Bissta verrickt geworden, hochachtungsvollste ? Sind Männer und Frau von Tat, nicht von Festummer Pfeffersackdenken. Ich werd doch nicht an Gareth zahlen, nur weil die Narren meinen unsere Traditionen wären nicht den Göttern zu gefallen."

Er schaut scheinbar interessiert in eines der Bücher, wendet sich dann in versöhnlicherem Ton seinem Baron zu:

"Aber, schau, kann doch garnicht sein: was so lange währt und s fruchtbarund reich wie wir, das muss den Herren vom zwölftürmigen Al´Veran gefallen. Das ist der beste Beweis, und das kann keiner nicht leugnen. Hab ich recht? Also. Soll sie uns was sagen. HIER hungert keiner. Sollen die Garretty mal in eigene Stadt gucken, nicht ?! Aber, " er schaut seinem baron in die Augen, "zahlen tun wir nix. Nicht deswegen. Wenn wollen Beweis, sollen uns kämpfen sehen, wird Hochheilige Herrin Rondrarr schon zeigen. Aber Pfefferhandel mach ich nicht mit. Können Wein haben, können Aprikosen haben, können Stier haben. Gut. Aber keinen Hörigen und keine Kupfermünze. Sind hier nicht in Festum." zornig und leicht fassungslos ob allein des Gedankens an den Handel blitzen die vom Ritt staubgeröteten Augen.

Simold: " Wie wier die Dienge erärtert 'aben, 'aben wier keine andere Wahl." Ariana: (ohne den Hauch eines nebachotischen Akzents): "Wohl kaum, aber letzten Endes wird es zu unserem Vorteil sein - auf die eine oder andere Weise...Deine Weinkrüge und Zugochsen werden sich als Geschenkdreingabe bestimmt gut machen..."

Lascorian zog die Augenbrauen hoch. Nur zu gut kannte er diesen entschlossenen Blick der 'Kadi' von Haselhain. Zudem sprach sie Ihre Worte in Hochgarethi, wie sie es stets bei Urteilsverkündungen zu tun pflegt.



Autor: S. Trautmann, M. Herrmann


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