Geschichten:Grauen am Darpat - Ein willkommener Passagier: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tomira (D | B)
BB (D | B)
Zeile 1: Zeile 1:
#REDIRECT [[Geschichten:Grauen am Darpat - Ein wollkommener Passagier]]
+
'''Dergelmund – Ende Ingerimm 1032 BF '''
 +
 
 +
Nachdem er seine Anweisungen und Befehle gegeben hatte, hatte [[Perricum:Hakon von Sturmfels|Hakon]] sich direkt auf den Weg gemacht. Seine Hochwürden würde vielleicht mehr über diese seltsamen Sichtungen sagen können. Viel erfahren hatte er darüber bisher leider noch nicht. Das 'Ungeheuer' schien vom Golf gekommen zu sein. Vielleicht kam es ja auch immer wieder von dort? Ansonsten war da nichts, was ihm weiterhelfen würde. Unabhängig davon suchte er den Tempel auch aus einem anderen Grund auf. Er wollte Efferd seinen Respekt erweisen, wie er es noch vor und nach jeder Reise auf einem Schiff getan hatte.
 +
 
 +
Endlich an dem noch jungen Tempel angekommen, der nur über einen Steg zu erreichen war, klemmte er sich seinen Dreispitz unter den linken Arm und betrat den Weg zum Götterhaus. Für ihn zeigte der Steg stets die Launenhaftigkeit des Gottes. An einem Tag wie diesem, war es eine rechte Freude ihn zu beschreiten. Doch in Zeiten der Herbststürme, wenn das Wasser vom Wind aufgepeitscht wurde, dann konnte es eine rechte Herausforderung sein, zu seinem Ziel zu gelangen. Als er den Steg überquert hatte, fand er das Portal offen vor. Der kleine Tempel wirkte heute nicht so düster wie an manch anderen Tagen, da die Sonne durch das offene Tor in den Tempel strahlte. Das Innere war nur schwach von wenigen Gwen-Petryl-Steinen beleuchtet, doch durch den hellen Schein der Praiosscheibe offenbarte der Blick in die Tempelhalle die zahlreichen Mitbringsel, Gaben, Geschenke und vor allem Opfer an den Tempel, welche Verehrung der Launische in Dergelmund genoss. Es schien dem Kapitän beinahe so, als sei seit seinem letzten Besuch noch einiger Schmuck hinzugekommen.
 +
 
 +
Der Tempel selbst war jedoch leer, zumindest schien es Hakon auf den ersten Blick so. Doch dann bemerkte er, dass sich im hinteren Teil des Tempels eine Gestalt erhob und sich ihm zuwandte. [[Perricum:Taseco Efferdicas|Hochwürden Taseco]] hatte wohl gerade ein Gebet beendet, als er des Ankommenden gewahr wurde. "Efferd mit Euch, kommt nur herein!", und als er den Blick des Kapitäns über die Gaben bemerkte lächelte er schief. "Ja, möglicherweise sollte ich mir wirklich einmal einen Novizen suchen. Ordnung ist nicht meine Stärke - aber das Meer schwemmt ja auch allerlei Strandgut an. Ein gutes Zeichen, wenn ein Tempel dem ähnelt!", sprach er mehr zu sich selbst und nickte zufrieden. Mit einem Mal sichtlich gut gelaunt strahlte er den Kapitän an.
 +
 
 +
Efferd mit Euch, Hochwürden", erwiderte er den Gruß mit einem Nicken in Richtung des Geweihten, als er den Tempel betrat. Ein Novize wäre in der Tat nicht schlecht und dem Götterhaus nur angemessen. Aber es war nicht Sache des Sturmfelsers diesen Tempel zu führen.
 +
 
 +
"Ihr seht mich und die 'Admiral Dozman' sicher von unserer Reise zurück. Doch es ist mehr, als Dank und ein Opfer, was mich zu Euch führt." Mittlerweile stand der Kapitän vor dem Diener des Unergründlichen. "Auf Befehl des Markgrafen soll ich den Gerüchten um ein 'Ungeheuer' nachgehen, welches an der Küste und der Mündung des Darpat sein Unwesen treiben soll. Morgen werden wir wieder auslaufen." Er war nie ein Freund großer Worte, daher kam er direkt zur Sache. "Als Bewahrer von Wind und Wogen seit Ihr sicher der erste, dem die Fischer und Seefrauen erzählen, wenn ihnen seltsames widerfährt. Wenn Ihr etwas wisst was mir helfen könnte, mein Dank wäre Euch Gewiss."
 +
 
 +
Der Priester legte die Stirn in Falten. "Nun, Kapitän, ich habe schon oft Geschichten über Ungeheuer und Seltsamkeiten gehört. Dieser Tempel wurde einst auch gegründet, um den Seeleuten sicheren Halt zu geben, vor und nach ihrer Reise. Da ging es einher, dass ich viel Seemannsgarn hörte, aber auch Geschichten, an denen so einiges dran sein musste. Doch in letzter Zeit ist es zum Glück ruhiger geworden - nein, aktuell habe ich von nichts gehört."
 +
 
 +
Nickend pflichtete Hakon diesen Worten bei. Seit er das erst mal ein Schiff betreten hatte, hörte er solche Geschichten. Und auch wenn seit dem Bethanier vieles war geworden ist, was er einst als Seemannsgarn abgetan hätte, waren die meisten Geschichten doch auch heute nicht mehr, als eben dieses.
 +
 
 +
Für einen Moment sah sich Taseco im Tempel um. Tatsächlich war es ihm hier schon viel zu ruhig. "Wenn schon der Markgraf eine Untersuchung für nötig erachtet, wird er wohl nicht nur Schauergeschichten gehört haben. Ein Schrecknis an der Darpatmündung, möglicherweise durch die Flutwelle herangespült?! Gestattet Ihr, dass ich Euch bei Eurer Suche unterstützte?"
 +
 
 +
"Mich begleiten?" Die Diener des Launenhaften waren doch stets für eine Überraschung gut. "Nun, es wäre mir und den Männer und Frauen der Admiral Dozman ohne Frage eine Ehre, Hochwürden. Was immer hinter dieser Sache steckt, mit Euch wird es einfacher." Bei diesen Worten verbeugte er sich auch leicht in Richtung des Araniers. "Wenn da tatsächlich etwas ist, so dachte ich auch schon an die Flutwelle als Ursache. Die Admiral muss auf jeden Fall noch Proviant aufnehmen und die Besatzung hat Landgang, so dass wir morgen zur Mittagstunde aufbrechen. Wenn Euer Dienst dem nicht entgegen steht, versteht sich."
 +
 
 +
Der Geweihte war offenbar mit einem Mal bester Laune und lächelte den Kapitän freundlich an: "Mein Dienst mich davon abhalten? Mein Dienst ist es, die Gewässer hier zu reinigen, dass sie so sind, wie es dem Herrn Efferd gefällt. Und dazu zähle ich auch das Jagen von Ungeheuern!"
 +
 
 +
Dann schaute er sich kurz um und nickte. "Wenn Eure Männer und Frauen während ihres Landgangs mit jemanden sprechen möchten, bin ich für sie da. Ansonsten sehen wir uns zur Mittagsstunde. Zum gemeinsamen Efferddienst auf Eurem Schiff!"
 +
 
 +
Die Art des Geweihten gefiel Hakon. Er kam gleich zur Sache und sagte, wie er die Dinge sah. "Hervorragend. Ich kam um Informationen zu erlangen und zu beten. Nun werde ich dieses Haus mit mehr verlassen, als ich erwartet habe. Allerdings," er griff an seinen Gürtel und nahm einen Beutel der dort hing, dem Geräusch nach gefüllt mit Münzen, "dies hier wollte ich nicht wieder mitnehmen."
 +
 
 +
{{Geschichtsleiste
 +
|Kategorie=[[:Kategorie:Geschichten Perricum|Geschichten aus Perricum]]
 +
|Reihe=[[Perricum:Briefspiel in Perricum#Grauen am Darpat|Grauen am Darpat]]
 +
|Titel=[[Geschichten:Grauen am Darpat - Ein willkommener Passagier|Teil 9: Ein willkommener Passagier]]
 +
|Zurück=[[Geschichten:Grauen am Darpat - Ankunft der Streiter|Teil 8: Ankunft der Streiter]]
 +
|Vor=[[Geschichten:Grauen am Darpat |Teil 10]]
 +
|Autor= David L., Rafael K.
 +
|Zeit=28. Ingerimm 1032 BF
 +
}}
 +
 
 +
[[Kategorie:Geschichten 1032 BF|1032-11-28]]
 +
[[Kategorie:Geschichten Perricum|Geschichten Perricum]]

Version vom 27. Dezember 2009, 21:03 Uhr

Dergelmund – Ende Ingerimm 1032 BF

Nachdem er seine Anweisungen und Befehle gegeben hatte, hatte Hakon sich direkt auf den Weg gemacht. Seine Hochwürden würde vielleicht mehr über diese seltsamen Sichtungen sagen können. Viel erfahren hatte er darüber bisher leider noch nicht. Das 'Ungeheuer' schien vom Golf gekommen zu sein. Vielleicht kam es ja auch immer wieder von dort? Ansonsten war da nichts, was ihm weiterhelfen würde. Unabhängig davon suchte er den Tempel auch aus einem anderen Grund auf. Er wollte Efferd seinen Respekt erweisen, wie er es noch vor und nach jeder Reise auf einem Schiff getan hatte.

Endlich an dem noch jungen Tempel angekommen, der nur über einen Steg zu erreichen war, klemmte er sich seinen Dreispitz unter den linken Arm und betrat den Weg zum Götterhaus. Für ihn zeigte der Steg stets die Launenhaftigkeit des Gottes. An einem Tag wie diesem, war es eine rechte Freude ihn zu beschreiten. Doch in Zeiten der Herbststürme, wenn das Wasser vom Wind aufgepeitscht wurde, dann konnte es eine rechte Herausforderung sein, zu seinem Ziel zu gelangen. Als er den Steg überquert hatte, fand er das Portal offen vor. Der kleine Tempel wirkte heute nicht so düster wie an manch anderen Tagen, da die Sonne durch das offene Tor in den Tempel strahlte. Das Innere war nur schwach von wenigen Gwen-Petryl-Steinen beleuchtet, doch durch den hellen Schein der Praiosscheibe offenbarte der Blick in die Tempelhalle die zahlreichen Mitbringsel, Gaben, Geschenke und vor allem Opfer an den Tempel, welche Verehrung der Launische in Dergelmund genoss. Es schien dem Kapitän beinahe so, als sei seit seinem letzten Besuch noch einiger Schmuck hinzugekommen.

Der Tempel selbst war jedoch leer, zumindest schien es Hakon auf den ersten Blick so. Doch dann bemerkte er, dass sich im hinteren Teil des Tempels eine Gestalt erhob und sich ihm zuwandte. Hochwürden Taseco hatte wohl gerade ein Gebet beendet, als er des Ankommenden gewahr wurde. "Efferd mit Euch, kommt nur herein!", und als er den Blick des Kapitäns über die Gaben bemerkte lächelte er schief. "Ja, möglicherweise sollte ich mir wirklich einmal einen Novizen suchen. Ordnung ist nicht meine Stärke - aber das Meer schwemmt ja auch allerlei Strandgut an. Ein gutes Zeichen, wenn ein Tempel dem ähnelt!", sprach er mehr zu sich selbst und nickte zufrieden. Mit einem Mal sichtlich gut gelaunt strahlte er den Kapitän an.

Efferd mit Euch, Hochwürden", erwiderte er den Gruß mit einem Nicken in Richtung des Geweihten, als er den Tempel betrat. Ein Novize wäre in der Tat nicht schlecht und dem Götterhaus nur angemessen. Aber es war nicht Sache des Sturmfelsers diesen Tempel zu führen.

"Ihr seht mich und die 'Admiral Dozman' sicher von unserer Reise zurück. Doch es ist mehr, als Dank und ein Opfer, was mich zu Euch führt." Mittlerweile stand der Kapitän vor dem Diener des Unergründlichen. "Auf Befehl des Markgrafen soll ich den Gerüchten um ein 'Ungeheuer' nachgehen, welches an der Küste und der Mündung des Darpat sein Unwesen treiben soll. Morgen werden wir wieder auslaufen." Er war nie ein Freund großer Worte, daher kam er direkt zur Sache. "Als Bewahrer von Wind und Wogen seit Ihr sicher der erste, dem die Fischer und Seefrauen erzählen, wenn ihnen seltsames widerfährt. Wenn Ihr etwas wisst was mir helfen könnte, mein Dank wäre Euch Gewiss."

Der Priester legte die Stirn in Falten. "Nun, Kapitän, ich habe schon oft Geschichten über Ungeheuer und Seltsamkeiten gehört. Dieser Tempel wurde einst auch gegründet, um den Seeleuten sicheren Halt zu geben, vor und nach ihrer Reise. Da ging es einher, dass ich viel Seemannsgarn hörte, aber auch Geschichten, an denen so einiges dran sein musste. Doch in letzter Zeit ist es zum Glück ruhiger geworden - nein, aktuell habe ich von nichts gehört."

Nickend pflichtete Hakon diesen Worten bei. Seit er das erst mal ein Schiff betreten hatte, hörte er solche Geschichten. Und auch wenn seit dem Bethanier vieles war geworden ist, was er einst als Seemannsgarn abgetan hätte, waren die meisten Geschichten doch auch heute nicht mehr, als eben dieses.

Für einen Moment sah sich Taseco im Tempel um. Tatsächlich war es ihm hier schon viel zu ruhig. "Wenn schon der Markgraf eine Untersuchung für nötig erachtet, wird er wohl nicht nur Schauergeschichten gehört haben. Ein Schrecknis an der Darpatmündung, möglicherweise durch die Flutwelle herangespült?! Gestattet Ihr, dass ich Euch bei Eurer Suche unterstützte?"

"Mich begleiten?" Die Diener des Launenhaften waren doch stets für eine Überraschung gut. "Nun, es wäre mir und den Männer und Frauen der Admiral Dozman ohne Frage eine Ehre, Hochwürden. Was immer hinter dieser Sache steckt, mit Euch wird es einfacher." Bei diesen Worten verbeugte er sich auch leicht in Richtung des Araniers. "Wenn da tatsächlich etwas ist, so dachte ich auch schon an die Flutwelle als Ursache. Die Admiral muss auf jeden Fall noch Proviant aufnehmen und die Besatzung hat Landgang, so dass wir morgen zur Mittagstunde aufbrechen. Wenn Euer Dienst dem nicht entgegen steht, versteht sich."

Der Geweihte war offenbar mit einem Mal bester Laune und lächelte den Kapitän freundlich an: "Mein Dienst mich davon abhalten? Mein Dienst ist es, die Gewässer hier zu reinigen, dass sie so sind, wie es dem Herrn Efferd gefällt. Und dazu zähle ich auch das Jagen von Ungeheuern!"

Dann schaute er sich kurz um und nickte. "Wenn Eure Männer und Frauen während ihres Landgangs mit jemanden sprechen möchten, bin ich für sie da. Ansonsten sehen wir uns zur Mittagsstunde. Zum gemeinsamen Efferddienst auf Eurem Schiff!"

Die Art des Geweihten gefiel Hakon. Er kam gleich zur Sache und sagte, wie er die Dinge sah. "Hervorragend. Ich kam um Informationen zu erlangen und zu beten. Nun werde ich dieses Haus mit mehr verlassen, als ich erwartet habe. Allerdings," er griff an seinen Gürtel und nahm einen Beutel der dort hing, dem Geräusch nach gefüllt mit Münzen, "dies hier wollte ich nicht wieder mitnehmen."

Vorlage:Geschichtsleiste