Geschichten:Waffenbrüder - Gauner und Betrüger

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Fasar, 1033 BF

Dramatis Personae

Wolfaran von Mardrabrück, Ritter am Schlunder Grafenhof

Ahmed, ein Fasarer Händler

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Wolfaran spuckte griesgrämig auf den Boden und konnte seinen ironischen Unterton nicht verbergen. „Dieses Prachtexemplar stammt mitnichten aus Zeiten der Herrschaft des Mukkarib al-Kafur. Wenn ich es äußerst wohlwollend schätze, wurde es in den Regierungsjahren Abu Dhelrumun ibn Chamallahas gefertigt. Und dafür lasst ihr mich eine solch weite Reise zu Euch aufnehmen?“

Wildgestikulierend machte sich Ahmed, der Fasarer Händler, Luft. „Was Du sagen? Das ist gute Qualität und sehr, sehr alt. Meine Ware nicht schlecht.“ Der junge Schlunder Ritter schüttelte den Kopf. „Seht her.“ Er deutete auf einige Charakteristika des Speeres. „Das ist eine Machart, die zum angepriesenen Herstellungszeitraum nicht passt und auch das Holz weist ein deutlich jüngeres Datum.“

Zornesröte stieg dem Fasarer ins Gesicht. „Du sagen Du wollen kaufen, also Du kaufen. Du seien stur wie Ochse, oder wie sagen bei euch? Wenn Du nicht kaufen, Du kein Ehrenmann!“

Langsam wurde es dem Wandlether Ritter zu bunt, doch ein innerliches Lachen konnte er nicht unterdrücken. Er war nicht nur stur wie ein Ochse, sondern stur wie ein von Ochs - was eine wesentliche Steigerung des Sprichwortes darstellte. „Ich bin ein Ehrenmann, ein Ritter aus gutem Hause. Dennoch ich kenne mich mit Waffen des Altertums aus, ja gewiss man kann mich einen Fachmann nennen. Ich danke Euch für das Angebot, doch es entspricht nicht meinen Erwartungen. Daher werde ich nun meine Heimreise antreten und es nicht erwerben.“

Wolfaran verließ den Stand des Mannes und zog sich in seine Herberge zurück. Den Abend ließ er bei Datteln und Fasarer Gewürzwein ausklingen. Während er den Klängen der ungewohnten und dennoch wundersamen Musik des Landes lauschte und den Bauchtänzerinnen zuschaute.

Müde führte sein Weg in sein Schlafgemach, er musste sich noch ausruhen, bevor sein Weg gen Heimat führte. Dort angekommen packten ihn drei dunkelgekleidete und maskierte Männer. Sie waren derart schnell und er hatte mit dem Angriff nicht gerechnet, dass er nicht in der Lage war sich zu wehren.

Eine Faust raste in seine Magengegend, was Wolfaran aufstöhnen ließ. „Du nicht mehr sagen, Ahmed kein guter Händler. Du verstanden?“ Wieder und wieder fuhren Fäuste in seinen Bauch oder in sein Gesicht. Nach dem zehnten Mal hörte der junge Schlunder Ritter auf mitzuzählen. Seine Glieder schmerzten und er hörte das Knacken einiger Knochen.

Doch die Tortur hatte kein Ende. „Du Ahmed beleidigt.“ Fäuste über Schläge und Tritte musste der Ritter qualvoll einstecken, bis im fast die Sinne schwanden. „Du verstanden?“

„Ja, ja. Bitte aufhören. Ich kann nicht mehr.“ Stammelte der junge Ochse. Blut strömte aus Wolfarans Mund und aus seinen Platzwunden als die Gestalten von ihm abließen und er kraftlos und wimmernd vor Schmerz zu Boden sank.

Die drei Gestalten verschwanden so lautlos, wie sie den Weg in sein Zimmer gefunden hatten und ließen den malträtierten Wolfaran von Mardrabrück auf dem Boden liegend zurück.



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Texte der Hauptreihe:
5. Tra 1033 BF
Sternenhimmel
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Kapitel 2

Heimatliche Gefilde
Autor: Treumunde