Geschichten:Spenden für die Ostmarken – Elfenlied

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Burg Leustein, Freiherrlich Bitani, Baronie Linara, Mitte Hesinde, 1040 BF:

Mittlerweile hatte der grimmige Firun das Land fest in seinem eisigen Griff. Auch für Reiter waren nur noch die Hauptstraßen und wenige Verbindungswege passierbar. Glücklicherweise hatten die Almosenmeisterin Yalinda und ihre Bedeckung den Reichsforst nun hinter sich gelassen. Linara war die urbanisierteste und bevölkerungsreichste Baronie Waldsteins. Überdiebreite war die zweitgrößte Stadt der Grafschaft und auch der Markt Bitani, der Hauptort der Baronie, galt als wichtiges lokales Handelszentrum. Die Angbarer Reichsstraße durchzog die Lande wie eine Lebensader. Ja, der Reisende könnte fast vermuten sich in der Grafschaft Reichsforst oder gar in den Ausläufern der Goldenen Au zu befinden. Der Forst war größtenteils gerodet und machte fruchtbaren Äckern und satten Wiesen Platz.

Die Reiter erreichten schließlich Burg Leustein, von alters her der Stammsitz der Barone von Linara. Einst herrschte hier die Familie Leustein, doch wurde diese im Zuge der Answinistenkrise entlehnt und die Tahlmare zu Leustein, eine Halbelfin, wurde Baronin.

Im Burghof angekommen, eilten sogleich die beiden Knappen Arik und Allessandrian herbei und geleiteten Yalinda in den Palas. Haldana und Wahnfried, sowie die in Schwanenbruch dazu gestoßenen gräflichen Ritter Ulmia von Mistelhain, Howarth von Fints und Raulbrin von Gauternburg versorgten derweil ihre Pferde.

Die beiden Knappen öffneten die zweiflügelige Eichentür und begleiteten die Almosenmeisterin in einen gemütlichen, vom knisternden Feuer im Kamin wohl erwärmten Raum. Hier hatte sich bereits Baronin Tahlmare mit ihrem Gemahl Martus-Melcher von Helburg versammelt. Auf ihrem Schoß saß ein kleines Kind. Die Baronin sang der Kleinen gerade etwas vor. Es war wohl eines dieser Elfenlieder und Yalinda lauschte der wohlklingenden Stimme der Baronin bis diese geendet hatte.

„Hochgeboren, wie ich sehe ist der Segen der drei gütigen Schwestern mit Euch, ich bin hoch erfreut.“ Die Peraine-Geweihte lächelte.

„Ihr seid in meinem Heim sehr willkommen, Eure Gnaden. Mein Gemahl und ich sind sehr erfreut Euch die kleine Aidara Naheniel von Linara vorzustellen.“ Tahl wippte die Kleine auf ihrem Schoß auf und ab.

„Welch wackerer kleiner Sonnenschein.“ Die Kleine strahlte Yalinda an und diese war sofort vom kindlichen Charme gefangen. „Und der Name, in Angedenken an unsere selige Gräfin, welch große Ehre.“

„Sie ist unser ein und alles“, antwortete der sichtlich stolze Vater.

„Mögen die drei gütigen Schwestern weiterhin über Euch und Eure kleine Familie wachen.“

„Habt Dank, Eure Gnaden, doch kommen wir zum Grund Eures Besuches.“

„Ihr habt recht, ich will keine großen Umschweife machen, Hochgeboren, Ihr wisst warum ich hier bin.“

„Das weiß ich wohl und ich möchte ehrlich zu Euch sein. So sehr ich Euch Aufrichtigkeit und Güte bescheinigen kann, so bin ich mir da bei einigen Initiatoren dieser im Grunde durchweg guten und göttergefälligen Sache nicht so sicher. Ich denke Ihr versteht was ich meine.“

„Hochgeboren, ich kann Eure Bedenken gut verstehen, denn auch ich bin nicht frei von Zweifeln. Doch lasst uns eine neue Ära des gemeinsamen Zusammenstehen beginnen. Ihr wisst vermutlich besser als ich, das was schon immer war muss noch lange nicht gut sein. Lasst uns also einen Neuanfang im Sinne der drei gütigen Schwestern wagen.“

„Das Leben hat mich gelehrt, hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner. Answin-Krise, Orkensturm – wo war da die Hilfe des Reiches? Dennoch“, Tahl streichelte liebevoll den Kopf ihrer kleinen Tochter, „möchte ich Euch meine Hilfe nicht vollends entsagen, denn Ihr habt recht, wir müssen einen Neuanfang wagen. Ihr sollt einen Silberling für jeden meiner Untertanen bekommen, mit der Hoffnung eines Besseren belehrt zu werden.“

„Die drei gütigen Schwestern sind wahrlich mir Euch, Hochgeboren.“



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Texte der Hauptreihe:
K41. Geißel
K50. Im Loch
K64. 2 Selos
13. Hes 1040 BF
Elfenlied
Geißel


Kapitel 42

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Autor: Bega, Tahlmare