Geschichten:Rückkehr eines Erben - Jubelschreie und Wehklagen

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1033 BF, Baronie Bärenau

Dramatis Personae


Zwischen den Schreien kristallisierte sich nach stundenlangen Kämpfen ein Wort hinaus, dass der Eychgraser Anführer Adran von Eychgras ihnen entgegen schrie. „KAPITULATION“

Balian forderte seinen Mannen den Kampf einzustellen, sein Blick sah zu dem Eychgraser auf der Treppe hoch, der sein Schwert niederlegte und seine Arme hob. Um ihn herum lagen viele Verletzte, einige von ihnen schwer, und unendlich viele Leichen.

Die Eychgraser waren völlig überrumpelt worden und auch die sonst so erfahrenen Höllenwaller Söldner konnten der geballten und beherzten Kampfkraft der heimischen Adligen nichts entgegenstellen.

Die Krolocker ließen Jubelschreie ertönen, währenddessen ihr Junker Wilbur sein Unglück nicht fassen konnte – er lebte. Hatte die Herrin Rondra denn keine Gnade mit ihm. Er sollte einfach nicht auf einem Schlachtfeld sterben. Betrübt saß er zusammengekauert auf dem Boden und japste, ob der Anstrengung nach Luft.

Balians Augen suchten Iralda. Dann schrie er nach ihr, doch niemand antwortete. Erschrocken lief er ringsum und suchte bei den Umherliegenden. Auf den Wehrgängen fielen seine Augenpaare auf den jungen Wolfaran der beschützend neben jemandem in einer Blutlache lag, ein Schwert in seinem Bauch steckend. Der Ibelsteiner Ritter hob ihn zur Seite und erblickte die junge Iralda, deren Leben der junge Schlunder Ritter schützte.

Felan von Schallenberg-Streitzig hatte sich nach Einstellung der Kampfhandlung erschöpft auf sein Schwert gestützt und eilte nun an die Seite seines waidwund daliegenden Kampfgefährten. Er kniete sich nieder und stützte den Kopf des jungen Wolfaran, damit dieser nicht an seiner Zunge ersticken möge, während Balian sich um Iralda kümmerte. Der Baron von Puleth schien ein wenig bleicher und stiller als sonst bei dem Anblick des Schwerstverwundeten in seinem Arm, der daliegend plötzlich viel jünger wirkte als seine neunzehn Götterläufe.

"Heiler, Heiler.", schrie er über den Burghof. Doch er war nicht der Einzige der dieses Bedürnis hatte.

Balian blickte sich um und sah einen Heiler des Therbuniten-Ordens der sich redlich darum bemühte den Verletzen und Verwundeten zu helfen. Doch er hatte auch nur zwei Hände und die Anzahl der Verletzten war immens.

Tolak von Riesingsau ging durch die Daliegenden und suchte tapfere Recken, die kurz vor dem Eintritt in Borons Reich waren - alle anderen mussten warten.

Er näherte sich Balian und Felan, der verzweifelt versuchte den jungen Wolfaran nicht in seinen Armen sterben zu lassen. Tolak blickte zu dem Schwerverletzten. "Bei der Herrin Peraine. Ich werde mein Bestes geben."

Blutgetränktes Wasser ergoss sich aus den Eimern, die aus Fenster der Gemächern Iraldas entleert wurden. Neben Blut roch es nach Kräuter, Heilkräutern die auf die Wunde gelegt wurden. Sie hatte zwar einige Verletzungen ertragen müssen, doch der junge Schlunder Ritter hatte sich schützend den Angreifern in den Weg gestellt und schlimmeres Übel verhindert – zumindest für Iralda. Denn im Nachbarzimmer lag Wolfaran von Ochs. Die Wunde die die Schwertklinge hinterließ, war ziemlich tief und die Blutung nur schwerlich anzuhalten.

Tolak von Riesingsau schaute äußerst besorgt, als er seine Wunden behandelte und versuchte zu nähen. Dabei wandte er sich an die anwesenden Ritter, die an das Krankenbett gekommen waren. „Meine Herren, der Junge hat viel Blut verloren und die Verletzung ist äußerst schwerwiegend. Hoffen wir, dass die Herrin Tsa ihm wohlgesonnen ist, denn meine Kunst und ist hier am Ende. Ich habe mein möglichstes getan. Es tut mir leid.“

Balian nickte betrübt und wandte sein Wort an einen seiner Gefolgsleute. „Schickt eine Nachricht zu den Viehwiesen. Dort ist doch die Stammburg der Ochs? Oder?"

Daraufhin meldete sich der Baron von Puleth zu Wort. „Ich werde ein Nachricht nach Sturmfels schicken lassen, zu seiner Mutter. Denn sie ist Korhilda, die Baronin von Sturmfels. Und ich bin ihm und damit ihr etwas schuldig.“