Geschichten:Machtgeflüster Teil 3

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Baronie Leihenbutt, 1. Ingerimm 34 Hal

Es war nicht leicht für Simiona, alle Informationen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, und die wahren Aussagen von den Gerüchten zu unterscheiden. So langsam glaubte sie selber daran, dass eine fliegende Festung von Wehrheim nach Gareth geflogen sei, also nur wenige Dutzend Meilen von Leihenbutt entfernt vorbei gekommen sein muss. In ihrem Gefolge befanden sich scheinbar etliche Flugwesen, Dämonen, Söldner und Untote. Inzwischen sollten die Feinde Gareth erreicht haben, doch was wurde aus ihnen? Und was wurde aus Gareth?

Die Comtessa di Silastide-Marvinko, die erst vor einer Woche eine schwierige Geburt überstanden hatte und sich trotzdem schon wieder recht wohl fühlte, hatte sich mit ihren engsten Vertrauten, ihren beiden Leibwächtern und Beratern Alwin und Roderik, der Jägerin Dana, die sie inzwischen zu ihrer Jagdmeisterin ernannt hatte, und einem Streuner namens Tyrian, der sie stets auf dem Laufenden hielt was so in den Nachbarbaronien passierte, im Salon von Burg Leihenbutt zur Beratung versammelt. Vor zwei Tagen hatte sie Nachricht bekommen, dass Nimmgalf zusammen mit ein paar anderen Baronen den Grafen Danos nach Luring brachte und dann zum Reichskongress nach Elenvina weiterreisen wollte, um zu erfahren, wie es nun weitergehen sollte. Sie war somit in den nächsten Wochen auf sich alleine gestellt.

„Bien, ge`en wir also davon aus, dass dieses fliegende Monstrum die Kaiserstadt angegriffen `at. Über den Ausgang wissen wir nischts, wir sollten aber mit dem Schlimmsten reschnen. Tyrian, du warst doch in Bärenau. Wie sie`t es zur Zeit in der Grafschaft `artsteen aus?“

Der Angesprochene erwiderte: „Es sieht nicht gut aus, Comtessa, gar nicht gut. Söldnerscharen plündern die Dörfer und Gehöfte. Der Baron von Bärenau ist tot und es herrscht überall Chaos. Keine ordnende Hand greift ein und es gilt das Recht des Stärkeren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Horden sich aufmachen um die Nachbarbaronien zu verheeren.“

„Hmmm, das Rescht des Stärkeren? Keine ordnende `and? Merde, ausgereschent jetzt ist Nimmgalf nischt da, und von seinen Soldaten sind nur noch eine `andvoll übrig. Die werden uns nischt viel nutzen, wenn diese `orden bei uns einfallen.

Da mischte sich Alwin ein: „Herrin, ich rate Euch dringend, so schnell wie möglich zu packen und Euch mit euren Kindern nach Westen abzusetzen bis Euer Gemahl zurück ist und neue Truppen ausgehoben hat, um…“

„Non! Kommt nischt in Frage!“ Die anderen blickten Simiona fragend an. Sie atmete tief ein und fuhr fort: “Isch weiß, dass es momentan schlimm aussie`t, nischt nur für Lei`enbutt sondern für das ganze Königreisch, doch mit den rischtigen Mitteln und Wegen können wir die Situation ausnutzen und unseren Vorteil daraus zie`en. Es müsste uns nur gelingen, einen größeren Trupp dieser Söldner unter unsere Kontrolle zu bringen, das würde die anderen Respekt le`ren. Und isch könnte dadurch sogar meinen Einflussbereisch…“

In diesem Moment klopfte der Page Praiowin an der Tür des Salons.

„Isch `atte doch gesagt, dass isch nischt gestört werden will! Was gibt es denn?“

Die Tür öffnete sich einen Spalt und der Page blickte hinein. „Verzeiht, Herrin, aber da ist ein bleicher und schwer verletzter Mann angekommen, der Euch sprechen will.“

„ISCH `ABE KEINE ZEIT FÜR BITTSTELLER! Lasst i´n rauswerfen!“

Der Page zuckte zusammen. „Ja, sofort Herrin, doch bevor ich’s vergesse: er bat mich noch, seinen Namen zu nennen. Er heißt Bartholomäus!“

Für ein paar Herzschläge brachte Simiona keinen Ton hervor, denn ihre Gedanken rasten. Dann rannte sie zur Tür. „Idiot, warum `ast du das nischt gleisch gesagt? Bringt den Mann 'erein und legt i`n in ein Bett. Bringt ihm zu essen und zu trinken und `olt einen `eiler. Vite, vite! Isch denke, dass er uns Neuischkeiten aus Gareth bringen kann!“

Roderik und Alwin liefen ihr hinterher: „Wer ist dieser Mann, Comtessa?“

Simiona sie lächelte dämonisch an: „Wer das ist? Jemand, der die Lösung für unsere Probleme sein könnte!“ Dann drehte sie sich um und ging schnell auf ihr Zimmer. Sie wollte sich noch eine Kleinigkeit holen, bevor sie ihrem „alten Freund“ Bartholomäus gegenübertrat.