Geschichten:In Waldstein nichts Neues Teil 10

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Burg Silz, Gräfliche Lande Silz


Gräfin Allechandriel Quellentanz kehrte gemeinsam mit ihren beiden elfischen Freunden Larielle Sternenlauf und Vindariel Donnerpfeil, sowie den acht Rittern vom Schwerterorden von der erfolgreichen Jagd im Reichforst zurück. Allechandriel war guter Dinge. Sie lachten und scherzten, wobei ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Scherze zu Lasten der telor, der Rosenohren, ging, die mehr Wild verscheucht als aufgespürt hatten. Zusätzlich erfreut war die Gräfin darüber, dass sie offensichtlich recht gehabt hatte und offenbar nichts hinter der Geschichte mit dem angeblich geplanten Anschlag steckte. So ritten sie gemächlich auf Burg Silz zu. Schon bald waren die ersten Häuser des kleinen Dörfchens Silz zu sehen, welches sich eng an den Burgberg schmiegte.

„Siehst Du, telor, eure Sorge war unbegründet.“ wandte sich die Elfe an Korporal Xandor vom See. „Niemand hat versucht, uns zu überfallen, zu beschießen oder sonst wie anzugreifen. Man sollte sich solchen leeren Worten nicht so erschrecken lassen, meinst du nicht auch, Vindariel?“ Der Elf stimmte ihr mit einem Kopfnicken zu.

„Ihr mögt recht haben, Hochwohlgeboren“, entgegnete der Ritter. „Trotzdem muss ich darauf bestehen, dass wir eure Bewachung noch ein paar Tage aufrechterhalten, schließlich kann man ja nie wissen.“

Die Elfe seufzte: “Ihr wollt es scheinbar nicht begreifen, oder? Da hat euch jemand einen üblen Scherz gespielt. Vielleicht geschieht zur Zeit irgendwo anders ein Unheil, wo eure Anwesenheit dringender erforderlich wäre, und ihr verschwendet hier eure Zeit mit sinnlosem Aufpassen.“

Die Worte der Gräfin machten den Korporal nachdenklich. Sicher könnte dies so sein wie sie sagt, aber ohne sich dessen sicher zu sein könnte er den Befehl seines Ordensmeisters nicht eigenständig widerrufen. Also mussten er und seine Leute, so leid es ihm auch tat, bei der Elfe als ungebetene Gäste ausharren.

In derartige Gedanken vertieft passierten sie die große Scheune von Bauer Herdfried, als der Elf Vindariel plötzlich aufhorchte und die Hand hob. „Stopp! Da ist was in der…“, weiter kam er nicht.

Ein kurzer gebrüllter Feuerbefehl hallte in ihren Ohren wieder und im nächsten Moment zischten mehrere Bolzen in ihre Richtung. Vindariel reagierte als erster. Mit einem Satz riss er Allechandriel vom Pferd und warf sich schützend über sie. Noch im Fallen spürte er den schmerzhaften Einschlag eines Bolzens in seine linke Schulter.

„FEUER!“ brüllte Rondrian seinen sieben in der Scheune versteckten Kumpanen zu. Ein Bolzen nach dem nächsten verließen die Armbrustläufe und fanden auch meist ihr Ziel. Rondrian beobachtete, wie die Elfe von den Ordensrittern gedeckt wurde. Er ärgerte sich kurz, dass sein Bolzen sie nicht direkt erwischt hatte, aber das war wohl nur noch eine Frage der Zeit. Genüsslich sah er zu, wie immer mehr der Ordensritter zu Boden gingen oder verwundet wurden. Ihren Armbrustbolzen hatten sie nichts entgegenzusetzen.


Zwei der Ordensritter, Jobdan Gesse und Dirk Uhland lagen bereits mit tödlichen Kopf- und Brusttreffern am Boden. „Schützt die Gräfin!“ Korporal Xander brüllte seine Befehle. „Schilde hoch! Bildet einen Wall. Sie haben sich in der Scheune verschanzt!“

In diesem Moment wurde die junge Jandara in den Hals getroffen und stürzte vom Pferd, was zunächst eine empfindliche Lücke in ihre Reihen riss, die aber dann durch rasches Reagieren doch wieder geschlossen werden konnte.

„Wir ziehen uns zurück. Dort drüben, seht ihr den Stall dahinten? Dort gehen wir in Deckung, bis ihnen die Munition ausgegangen ist.“

Abwechselnd die Gräfin schützend, die auch den verwundeten Vindariel nicht im Stich lassen wollte und ihn eine Hand auf seine Wunde gepresst stütze, zogen sie sich in den nahe stehenden Pferdestall zurück.