Geschichten:Im Namen der Allwissenden - Besucher

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Boron 1034 BF:

Der Hesinde-Geweihte Hesindion von Rossreut und sein Sohn Deromir schritten ehrfürchtig durch das große Eingangsportal des Klosters. Eine Kutsche hatte die beiden kurz zuvor von der Reichsstadt Gareth, vorbei an den satten Feldern der goldenen Au, an den Rand der nordwestlichen Ausläufer der Dämonenbrache gebracht.

In der großen, mit Hesinde-gefälligen Fresken verzierten Eingangshalle wartete bereits der Präfekt des Klosters auf die beiden Waldsteiner. Der blonde Anfang Dreißiger, der in schlichter Gewandung gekleidet war, schritt lächelnd auf die beiden Rossreuter zu und wandte sich zu dem Pfeife rauchenden Hesindion: „Hesinde zum Gruße, Eurer Gnaden. Mein Name ist Bander Linderhold, ich bin der Präfekt des Klosters und als solcher für die weltlichen Aufgaben zuständig. Ich freue mich, Euch hier im Kloster der Allwissenden zu St. Ancilla begrüßen zu dürfen.“

Hesindion nahm einen Zug aus seiner Pfeife bevor er antwortete. „Auch Euch Hesinde zum Gruße, Präfekt. Darf ich Euch mein Ehrengeleit vorstellen, mein Sohn Ritter Deromir von Rossreut.“ Der Präfekt nickte Deromir freundlich zu, was dieser erwiderte.

In diesem Moment kamen aus einem Seitengang zwei Gestalten schnellen Schrittes auf die kleine Gruppe zugeeilt. Die eine, ein Mann in weiten, edlen Gewändern die die Insignien der Hesinde-Kirche trugen, der die 50 Götterläufe schon überschritten haben dürfte, wie Deromir mutmaßte. Die andere Person erweckte viel mehr die Aufmerksamkeit des jungen Ritters, war es doch eine junge Dame, die ungefähr im selben Alter wie er sein dürfte. Auch ihre Kleidung verriet, dass sie bereits Geweihte der Hesinde war, auch wenn ihre Gewandung sehr viel Körper-betonter war. Sie machte auf Deromir nicht den Eindruck, dass sie den lieben langen Tag hinter dem Schreibpult verbrachte, aus ihren Augen sprach zu viel Tatendrang.

„Euer Gnaden von Rossreut, Ihr seid keinen Moment zu früh, darf ich Euch Hochwürden Adran von Feenwasser vorstellen, den Abt dieses Klosters.“ Bander Linderhold trat einen Schritt zurück.

Die gelehrten Herrschaften begrüßten sich standesgemäß. Die junge Dame an der Seite des Abtes wurde den beiden Waldsteinern als dessen jüngste Tochter Linai Josmine von Feenwasser vorgestellt, was Deromir freudig zur Kenntnis nahm.

„Es freut mich sehr, Euer Gnaden, dass Ihr mein Angebot zu erwägen scheint, denn nur so lässt sich Euer Erscheinen interpretieren.“ Ein breites Grinsen huschte über das Gesicht des Abtes.

„Wenn es von Eurer Seite keine Einwände gibt,“ warf der Präfekt ein, „dann würde ich vorschlagen, das wir unseren Rundgang mit dem Allerheiligsten des Klosters beginnen.“ Der Abt nickte zustimmend.

Bander Linderhold führte die kleine Gruppe zu einem großen Portal am anderen Ende der großen Eingangshalle und stieß mit einem großen Ruck die doppelflügelige Tür auf. Hesindion, der zuvor einen Zug von seiner Pfeife genommen hatte, pustete diesen unverzüglich wieder aus, so überrascht war er über den Anblick der sich ihm bot. Hesindion hatte hier den Hesinde-Tempel erwartet, doch das Allerheiligste des Klosters war - die Bibliothek.

Der Abt hatte die Verwunderung Geweihten sehr wohl bemerkt und musste schmunzeln. „Nicht irgendein Altar ist hier das Allerheiligste, sondern das Wissen von heute und der vergangenen Jahrhunderte... Rohal der Weise stiftete dieses Kloster um der Menschheit die Gaben der Allwissenden zu bewahren. Das ist nun unser Schicksal! Ich möchte aus dieser Bibliothek eine der größten machen die das Antlitz Deres je gesehen hat.“ Ein blitzen lag in den Augen des Abtes.



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Texte der Hauptreihe:
5. Bor 1034 BF zur mittäglichen Rahjastunde
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Kapitel 2

Waldsteiner unter sich
Autor: Bega, Famerlin