Geschichten:Helmars Wartezeit auf Oberhartsteen - Anfang Phex 1029

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Burg Oberhartsteen, Anfang Phex 1029 BF


Seit fünf Tagen wartete Helmar von Fuchsbach schon auf eine Nachricht des Hartsteeners. Der Frost, welcher ihn und seine Begleiter auf ihrer Herreise begleitet hatte, wich tagsüber einem klaren Tauwetter. Allgegenwärtig war auf der Burg Oberhartsteen das Tropfen, Plätschern und Rauschen des von Praios’ wärmenden Strahlen auftauenden Wassers.

Helmar saß im Fenstererker seines Zimmers und las, als es an die Türe klopfte. Auf Helmars Aufforderung trat Dankwart ein.

„Guten Morgen Bruder.“

„Guten Morgen Dankwart. Was machen die anderen?“

„Warten. Und wünschen, dass sich der Hartsteener endlich mal dazu herablässt, Dir Bescheid zu geben. Wie ich auch, zugegebenermaßen.“

„Ich wüsste auch so einiges, was ich lieber täte, Dankwart.“ Helmar klappte den schweren Kodex zu. „Aber die Gastfreundschaft seiner Hochgeboren Luidor abzuweisen, kann ich mir in dieser Situation erstens nicht leisten und zweitens wäre es nicht recht der Herrin Travia gegenüber.“

„Das verstehe ich schon, Helmar, aber es wundert mich schon, dass er so lange für eine Antwort benötigt. Er wusste schon eine ganze Weile von Deinem Vorschlag und unsere Bedingungen sind nicht so schlecht, dass sie abgelehnt werden könnten, ohne dass wir noch nach verhandeln könnten.“

„Nun sei mal nicht so misstrauisch, Dankwart. Natürlich wird der Hartsteener seine Gründe haben. Aber ich vertraue darauf, dass er den Gewinn, den er durch die Fähre bekommt, richtig einzuschätzen weiß. Dazu ist er zu sehr Fuchs als das nicht zu tun.“

„Aber ein Fuchs, der seinen Bau gut befestigt und verteidigt, Helmar. Ich habe mich ein wenig umgesehen. Er lässt Tag und Nacht Doppelwachen schieben. Hier auf der Burg liegt wahrscheinlich ein ganzes Banner. Außerdem unterhält er eine recht große Anzahl an Boten, die ständig ein und ausgehen. Auf dieser Burg geht es zu wie auf einem Taubenschlag.“

„Was soll uns das kümmern Dankwart? Wir wissen, dass Luidor nicht der einzige ist, der eine Grafenkrone in Hartsteen beansprucht. Viel mehr interessieren mich die Befestigungsanlagen. Ich denke es wäre eine gute Gelegenheit, sich hier ein wenig umzuschauen. Manches davon mag uns bald von Nutzen sein.“

Dankwart nickte. „Daran habe ich auch schon gedacht. Nur befürchte ich, dass wir lange warten können, bis sich ein Baumeister nach Zapfenschlag verirrt. Die Rommilyser zahlen gut und sie tun ein traviagefälliges Werk.“

„Wie so oft hast Du nicht Unrecht Bruder. Ich werde noch dieses Buch seiner Gnaden zurückgeben. Wir treffen uns unten.“