Geschichten:Gramfelden - Neuer Plan

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Gramaue, 30 Efferd 1042 in Gramaue

"Hey Korwin, die Karthografin ist da" schallte es aus den Gebüsch vor der Gramwacht. Balsox und Konnar lehnten noch am Gemäuer um sich von dem morgentlichen Ausflug in die Brache zu erholen.

Ein kleiner Holzkarren mit einem Pony rumpelte den Gramauerweg entlang, auf dessen Kutschbock die junge Dame saß.

Fluchend ob der Qualität des Weges hielt sie das Gespann an.

"Wenn hier auch nur eines meiner Gerätschaften kaputt ist, spring ich der Verwaltung an die Gurgel".

Sie strich sich dabei eine Strähne aus dem Gesicht, welche sich soeben unter ihrer rotbraunen Mütze befreit hat.

"Es tut mir leid euer Wohlgeboren. Ich vergaß mich vorzustellen.

Rohalia von Brakenfels, markvögtliche Karthografin zu Gareth zu ihren Diensten. Wir sind hier, um das Lehen neu zu kartieren." Dabei stolperte sie fast über die Zügel die sie über den Kutschbock gespannt hatte.

Korwin und Konnar mussten sich das Lachen verkneifen was der jungen Dame sichtlich peinlich war. Sie strich sich das braune Gewand und den grünen Schal glatt richtete sich die Mütze und stieg vom Bock ab. "Äh" sie musste kurz husten und räusperte sich. "Die Verwaltung schickt meine Kollegen und mich in die Lehen entlang der Brache zur Erfassung der Flächen. Ich werde einige Karten anfertigen. Ich wäre ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir jemand zur Seite stellen könnten, der mir zu Hand geht."

"Konnar, kümmer dich bitte um die Dame von Brakenfels." Der Hüne musste grinsen. Er war mindestens zwanzig Finger größer als die Karthografin. Rohalia lächelte freundlich und forderte Konnar auf ihre kleine Karre in Richtung Dorfmitte zu fahren und abzuladen.

"Herr Konnar, ihm Namen des Marktvogtes danke ich euch sehr. Ich werde etwa drei Tage hier sein und möchte euch noch bitten mir doch eine Unterkunft hier zu stellen."

"Das sollten wir schon hinbekommen, werte Frau von Brakenfels. Aber bitte erwartet nicht zu viel. Ein Gasthaus sucht ihr hier vergebens. Aber der ein oder andere hat noch ein kleines Gästezimmer." Im Dorf angekommen bat er die junge Dame kurz zu warten. "Ich bin in ein paar Augenblicken zurück.

Rohalia setzte sich derweil wieder auf den Kutschbock und lies ihre Augen über das Dorf streifen. Die Praiosscheibe schien hell aber mit schwindender Kraft und emsiges Treiben herrschte im Dorf. Ein kleiner Junge, etwa zehn Götterläufe alt jagte ein Huhn über den Dorfplatz und rutschte in einer Pfütze aus wobei ihm das Federvieh entwischte. Sie musste unweigerlich schmunzeln ob der Tollpatschigkeit des Knaben, dennoch tat er ihr sofort leid, denn Tränen und Schluchtzen konnte er sich nicht verkneifen.

So machte sie einen kurzen Satz vom Kutschbock und eilte zu ihm herüber um Ihm auf zuhelfen. "Hesinde zum Gruße kleiner Mann. Hast du dir weh getan?" Der Junge rieb sich das Knie und schüttelte den Kopf, dabei flatterten seine halblangen strohblonden Haare im Wind.

Durch das Gewimmer wurde eine Bäuerin oder Magd auf ihn aufmerksam die vor ihrem Haus Holz hackte. Sie kam herüber zu ihnen.

"Junge, ich habe dir doch gesagt du sollst nicht zu herum toben."

"Aber das Huhn? Vater hat gesagt, das Federvieh muss vor dem Abend im Stall sein, sonst lockt es die Ungetüme aus dem Wald an."

"Hast ja recht kleiner", sagte die Frau und kraulte ihm hinter den Ohren. "Aber sei demnächst vorsichtiger."

"Travia zum Gruße", begrüste sie nun endlich die Karthografin. "Danke, dass ihr ihm ausgeholfen hat. Er ist etwas schusselig. Man könnte fast glauben er wäre ein Goblin", lachte sie. "Wie kann ich euch zu Hilfe sein?"

"Ich bin hier im Namen des Marktvogtes. Im Rahmen der neuen Belehnungen werde ich die Ländereien Begutachten und Pläne für die Verwaltung anfertigen."

"Ah das ist gut. leider versteh ich von dieser hohen Kunst nicht viel." Sie lächelte. "Aber der junge Herr wohlgeboren von Orkenwall gibt den Leuten neuen Antrieb. Die Gramwacht soll wieder aufgebaut werden. Und Sie wollen irgendwas mit den Krammetbeeren hier anfangen", dabei zuckte sie mit den Schultern. "Verzeiht wehrte Dame, aber ich muss weiter arbeiten". Sie macht eine kleine Verbeugung, machte kehrt und schritt wieder zur Arbeit.

Rohalia kehrte ebenfalls wieder zurück zu ihrem Karren. Von ihrem Hünen war noch weit und breit keine Spur, so besann sie sich ein Papier aus ihrem Lederranzen hervor zu kramen und etwas herum zu kritzeln.

Dorf Gramaue-Impression datiert.jpg

Ein Strich nach dem anderen wandelten sich in kürzester Zeit zu Leben auf dem Blatt. Sie fing das frisch gekälkte Fachwerk der Häuser gegenüber ein, die Magd die soeben dem Knaben geholfen hat und einen Turm aus Holzscheiten, etwa fünf Schritt hoch, auf einer kleinen Wiese ein.

"Ein sehr schönes Bild Fräulein von Brakenfels", erschallte es hinter Ihr. Sie zuckte zusammen. Ohne das sie es bemerkt hat, war Konnar wieder aufgetaucht, und betrachtete das Bild, mit beiden Armen auf den Karren gestützt über ihre Schultern hinweg.

"Ein Signalfeuer", deutet er auf den Turm. "Wenn es wirklich ernst wird entzünden wir es. Neu-Auenwacht ist nicht weit. Dann hoffen wir, dass Hilfe kommt. Aber weit mehr hoffen wir, dass wir es garnicht brauchen. Darf ich euch bitten? Etwa dort drüben habe ich eine Unterkunft für euch besorgen können." Rohalia lächelte freundlich, rollte das Papier zusammen und reichte es Konnar. "Für euch wehrter Herr Konnar. Als Lohn für eure Hilfe." Der fast zwei Schritt große Hüne wurde etwas rot und bedankte sich mit einem Kopfnicken"