Geschichten:Gedankengift Teil 13

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Burg Leihenbutt, 18. Efferd 35 Hal

Simiona genoss ihre neue Rolle als Heilsbringerin im Namen des Güldenen. Wenn sie sich nun auf den Strassen zeigte, jubelten die Menschen ihr immer öfter zu. Sie genoss das neue Vertrauen und die Begeisterung der Menschen.

Schließlich hatte sie erkannt, was die Menschen wollten: Ein Dach über dem Kopf, zu Essen und Frieden. So lange man dem Volke diese drei Wünsche erfüllte, konnte man als Lehnsherr nicht viel falsch machen.

Doch immer noch schmiedete sie Pläne, um das, was sie wirklich begehrte, zu erlangen: Nimmgalfs bedingungslose Unterwerfung.

Am 18. Efferd waren ihre beiden Vertrauten Dana und Bartholomäus von den Begräbnisfeierlichkeiten in Hartsteen zurückgekehrt. Simiona konnte es kaum erwarten, das neueste vom garetischen Adelsklatsch und Tratsch zu hören. Sie empfing die beiden sofort in ihrem Salon.

Auf ein Klopfen an der Türe hin reagierte sie mit einem gespannten: „`erein!“ und das ungleiche Paar betrat den Salon. „Aaah, i`r seid endlisch zurück. Se`r gut. Was `abt i`r mir zu berischten? `abt i`r den `ilbert ausfindisch machen können?“

Bartholomäus trat vor und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, Comtessa, aber es war mir noch nicht möglich, seiner habhaft zu werden. In diesem kleinen Wehrhof hielten sich verdammt viele Pfaffen auf, und da ich in deinem Namen reiste, wollte ich keine unschönen Zwischenfälle provozieren…“ Er machte eine kleine Pause und grinste. „Nun ja, die Inquisitorenschlampe bekommt schon noch ihr Fett weg. Meine Hektabeli unterscheiden nicht zwischen gut und böse, wenn sie jemandem das Schlachtfeldfieber bringen, hähähä!“

„Komm zum Punkt!“ unterbrach ihn Simiona ein wenig ungeduldig.

„Na schön! Ich konnte dem Reichsvogt klarmachen, dass er besser seinen Schnabel halten soll. Und ich schätze meine Überzeugungskraft groß genug ein, dass er sich auch daran halten wird. Jedenfalls hab ich ’nen Difar als Späher ausgeschickt, der mich ständig über seine Schritte informiert. Mit ein wenig Glück kann ich ihn in ein paar Tagen abfangen, denn es scheint, als bewege er sich derzeit in Richtung Reichsforst.“

„Na schön, sei es drum! Der Kerl kann mir langsam gesto`len bleiben.“

Etwas überrascht blickten sich Dana und Bartholomäus an. Dann trat Dana vor: „Simiona, ich sah euren Gemahl auf der Beerdigung.“

Simiona blickte auf: „Nimmgalf war dort? Was war mit i`m? Wer war bei i`m? Wo ist er `ingeritten? Na los, rede schon!“

„Euer Gemahl scheint nun bei seinem Onkel Radulf in der Baronie Hirschfurten im Reichsforst zu leben.“

„Ja, das hat mir sein spinnerter Ritterfreund `Ehr-lahm` - oder so ähnlich - auch gesagt“, warf Bartholomäus grinsend ein.

„Also ist es wa`r! Bien! Dann beginne isch gleisch mit den Planungen für das Unterne`men Grakvaloth!“ Bei diesen Worten stutze der Magier und musterte sie sehr aufmerksam. Woher kannte sie plötzlich den Namen einer solchen Höllenkreatur? Konnte sie sie etwa herbeirufen? War sie bereits so weit fortgeschritten in ihren Weihen? Doch er zog es vor, seine Gedanken vorerst nicht zu äußern.

„Vielleicht solltet Ihr noch etwas erfahren, Comtessa“, fuhr Dana fort.

„Und was?“

„Nimmgalf ist nach der Beerdigung nicht gleich zurückgereist. Es gingen Gerüchte um, dass der Rabenkaiser Answin wiedergekehrt sei. Einige Adelige wollten zu dessen Unterstützung losziehen, und Nimmgalf hat sich ihnen angeschlossen.“

Simiona blickte sie erstaunt an. „Wirklisch? Was ist denn nur auf einmal mit Nimmgalf los? Das sie`t i`m über`aupt nischt ä`nlisch. Wo er doch immer dem `ause Gareth so treu ergeben war wie ein Schoß`ündschen.“

„Ach, wo ihr es erwähnt: noch bevor ich aufbrechen konnte habe ich miterlebt, wie sich die Königin den Adeligen präsentiert hat.“

„Welsche Königin?“

„Königin Rohaja von Gareth!“

Simiona war sprachlos. „Da ist ja wirklisch so einiges gesche`en. Zu schade, dass isch nischt selbst dort`in reisen konnte. Die nächste Gelegen`eit zu einem Adelstreffen werde isch sischerlisch nischt so leischtfertig verstreischen lassen. Bon. I`r `abt gute Arbeit geleistet. Dafür sollt i`r belo`nt werden. Jeder er`ält fünfzisch Goldstücke extra. I`r könnt Eusch nun zurückzie`en, aber ruft mir Claudio di Conserrano. Isch möschte i`n unter vier Augen in meinem Privatgemach spreschen.“

Die beiden verließen den Salon und Simiona begab sich in ihr Schlafzimmer, wo sie rasch entkleidete, dann in ihr zartseidenes Nachthemd schlüpfte und sich verführerisch auf ihrem großen Bett räkelte. Schon bald betrat Claudio den Raum. Als er sie sah, lächelte er: „Guten Abend, meine Liebe! Du hast mich rufen lassen? Ich stehe wie immer zu Diensten.“

Bei den letzten Worten lächelte er viel sagend.

Er zog den langen, samtenen Gehrock aus und warf ihn achtlos zur Seite während er sich neben Simiona auf das Bett setzte. Seine Hände glitten zärtlich über die Beine und den Leib der Comtessa, die das sichtlich genoss. Doch sie widerstand der Versuchung sich ihrem neuen und alten Verbündeten gleich hinzugeben.

„Zuerst `abe isch einen kleinen Auftrag für disch.“ Claudio spitzte die Ohren, hielt aber nicht inne. Er konnte ihr auch zuhören, während er sich den wichtigen Dingen des Lebens zuwandte. „Mein Gema`l `at sein scheinbar sischeres `eim in den Bergen verlassen, um mit den Raben zu fliegen.“

Claudio blickte sie einen Moment lang etwas fragend an, da es normalerweise nicht ihre Art war, in Metaphern zu reden, doch dann er tat es mit einem süffisanten Lächeln ab und löste mit geschickten Fingern die Schnüre ihres seidenen Nachthemdes. Simiona fuhr ungerührt fort: „Isch wünsche mir von dir, dass du in die Baronie `irschfurten reist, und `erausfindest, ob mein So`n noch auf Burg Troll`ammer ist.“

„Auf Burg Trollhammer?“ fragte Claudio. Was wollte sie bloß mit diesem unbedeutenden Bengel? Ach ja, sicherlich Nimmgalf erpressen… Seine Konzentration schwand allmählich, denn er hatte schon lange davon geträumt, Simiona seiner Sammlung weiblicher Trophäen hinzu zu fügen. Sicher spannte sie ihn nur für ihre eigenen Zwecke ein, darüber ließ er sich nicht blenden, aber so lange man sich gegenseitig ausnutzte, musste das doch zum beiderseitigen Vorteil sein. Mit einem fordernden Ruck zog er das Nachthemd über ihren Kopf und warf es zur Seite. Ihre weichen Brüste liebkosend neigte er seinen Kopf heran, um sie im Nacken zu fassen und auf den Mund zu küssen. Er trank die Leidenschaft in großen Zügen von ihren vollen Lippen und streichelte zunächst sachte, dann energischer die rosigen Knospen ihrer Brüste.

Sie löste sich aus dem feurigen Kuss und setzte sich auf, in ihren Augen funkelte auch etwas Unmut. „Isch benötige möglischst genaue Informationen über die Burg. I`re genaue Lage, i`re We`ranlagen, Besatzung und einen Grundrissplan. Das beschaffst du mir doch, nischt wa’r?“. „Wenn das dein Wunsch ist, so will ich ihn erfüllen.“ Noch wusste er nicht, was sie im Schilde führte, aber er würde es beizeiten schon erfahren. Sie jetzt danach zu fragen wäre sinnlos gewesen. Er küsste sie auf den Hals und presste sie zurück in ihre Daunenkissen. Ein heiseres Seufzen entrang sich ihrer Kehle und ein heißer Schauer jagte durch ihren Leib, während sie die lustvolle Wanderung seiner Lippen bis zu ihrem Mund spürte.

Seine linke Hand wanderte suchend über ihren Leib nach unten und zog die verbliebene Seidenunterwäsche langsam herunter.

„Nischt so schnell!“ hauchte sie und hielt seine Hand zurück. Ein wenig enttäuscht sah er sie an, dann knabberte er sanft an ihrem linken Ohrläppchen, ohne seine Hand zurück zu ziehen. „Bring mir i`re O`ren!“ flüsterte Simiona, während sie über seinen Oberkörper streichelte und die Knöpfe seines Hemdes öffnete.

„Wessen Ohren meinst du?“

Simiona lächelte böse. „Die Elfeno`ren seiner kleinen Schlampe! Isch muss Nimmgalf doch ein Gastgeschenk mitbringen, wenn isch i`m einen Besuch abstatte, nischt wa`r?“ Claudio sah sie erst überrascht an, dann grinste er. Diese Vorstellung hatte etwas Erregendes.

„Auch diesen Wunsch will ich dir gerne erfüllen, meine Liebste“, säuselte er gedankenverloren. „Aber“, setzte er mit einem Mal deutlich ernster und harscher nach, „bedenke, dass ich keines deiner Schoßtiere wie dieser eigenartige Magus bin. Ich bin dir zu Diensten und das aus freien Stücken. Aber auch meine Wünsche werden von Zeit zu Zeit Beachtung finden müssen.“

In seinen grünen Augen funkelte mit einem Mal eine Gier und eine Grausamkeit, die Simiona nur schwerlich einschätzen konnte. Mit der rechten Hand packte er Simionas Handgelenk und damit die Hand, die ihn zurück hielt. Gegen ihren Widerstand bog er ihren Arm zur Seite und zerrte das letzte Kleidungsstück von ihrem Unterleib. Sie keuchte unter der Anstrengung, was ihn noch mehr zu erregen schien.

Schließlich gab sie auf. Erst funkelte sie ihn zornig erregt an, dann plötzlich zog sie ihn an sich und küsste seinen Körper voller Verlangen. Claudio lächelte honigsüß. „In einer Hinsicht sind wir beide uns äußerst ähnlich: Wir lernen sehr schnell. Ich werde morgen aufbrechen und sehen, was ich für dich erreichen kann.“

Er entledigte sich seiner Beinkleider und Stiefel und legte sich zu ihr. Sie sollte haben, was sie wollte, doch alles zu seinem Preis.